Hermann Historica beschließt mit der 77. Auktion die erfolgreichste Versteigerung und das umsatzstärkste Jahr seit Unternehmensbestehen
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Presse02.12.2018
Hermann Historica beschließt mit der 77. Auktion die erfolgreichste Versteigerung und das umsatzstärkste Jahr seit Unternehmensbestehen
Bedeutende Belege militärischer Karrieren, Erinnerungsstücke von europäischen Herrscherhöfen, einmalige Rüstungen und Helme sowie unvergleichliche Handwerkskunst bestachen in der Herbstversteigerung des Spezialauktionshauses.
München, November 2018 – Vom 5. bis 23. November fand die diesjährige Herbstauktion der Hermann Historica GmbH mit gewohnt großer und hochwertiger Offerte an Kostbarkeiten aus vielen Zeiten und Regionen statt. Mit Topzuschlägen in allen Bereichen kamen knapp 7.600 Lose aus allen Themengebieten des Hauses zum Aufruf.
Antiken
Feinst gearbeitet und teils einzigartig, fanden sich Objekte aus den begabten Händen archaischer Schmiede im Kapitel der Antiken. Hier waren unter den frühen Bronzehelmen wieder wahre Raritäten verzeichnet. So ein prägnanter, illyrischer Helm mit Wangenklappen und Nackenschirm, der im siebten bis frühen sechsten Jahrhundert vor Christus aus einem Stück getrieben worden war. Dekorativ mit umlaufender Nietenborte verziert, bereichert er nun für 15.000 Euro, bei einer Taxe von 10.000 Euro, eine neue Sammlung. Doch nicht nur für militärische Objekte setzten die Metallkünstler der Antike ihr Können ein, auch in der Verarbeitung von edlen Metallen und Steinen für schmückende Objekte galt ihr Bestreben der höchsten Perfektion und Kunstfertigkeit. Begeistern konnten dann erlesene und detailreich gefertigte Schmuckstücke wie zwei zur Gänze verzierte, silberne Armspiralen mit Tierköpfen, ostkeltisch aus dem ersten Jahrhundert vor Christus, oder anderen Ortes und früheren Datums ein Paar schwere, ebenfalls reich verzierte Goldohrringe aus dem hellenistischen Griechenland, hier aus dem vierten bis zweiten Jahrhundert vor Christus. Beide Lose wurden je zu ihrer Schätzung von 12.000 Euro für die mit Korallen besetzten Spiralbänder respektive 10.000 Euro für die prachtvollen, über und über mit Granalien, Kreisen und Glassteinen dekorierten Ohrringe zugeschlagen.
Ein wichtiges Denkmal von Metrologie und Verwaltungsgeschichte der Spätantike kam mit einem musealen, spätrömischen Messbecher, einem Sextarium, dessen Inschrift die Entstehung den Jahren 402 – 408 nach Christus zuwies, zum Aufruf. Bildnisse von gleich drei römischen Kaisern mit Diadem bildeten in Form stilisierter Büsten den Abschluss auf dem Henkel des annähernd zylindrischen Gefäßes. Kaiser Arcadius, Honorius und der Sohn des Arcadius, Theodosius II. schienen über den Rand blickend über den zu vermessenden Inhalt zu wachen. Das wissenschaftlich hochinteressante Los in hervorragender Erhaltung und mit belegtem Ursprung in den östlichen Regionen des Römischen Reiches konnte zu seinem Startpreis von 8.000 Euro auktioniert werden.
Kunsthandwerk
Ebenfalls aus dem Themenfeld der Metrologie, deutlich jüngeren Datums, aber nicht minder gefragt, stammte eine Sammlung seltener Messgeräte mit Schwerpunkt auf Messinginstrumenten des 19. Jahrhunderts, für die sich schon im Vorfeld der Auktion großes Interesse gezeigt hatte. So wurde auch die Erwartung nicht enttäuscht und jedes der rund 85 Objekte, von Mikroskopen über Theodoliten bis hin zu Globen und Sextanten, nach heftigen Bietgefechten, teils mit einer deutlichen Vervielfachung der Schätzung, verkauft. Herausragend zeigte sich unter den feinmechanischen Kunstwerken ein besonders aufwendiger, neuseeländischer Theodolit von 1900 aus der Werkstatt Peacock, der mit 5.400 Euro dann auch das annähernd elffache seiner Taxe von 500 Euro erzielte. Wunderschön auch ein Paar kleiner Globen, Erdglobus und Himmelsglobus von 1736, die, mit handkolorierten Kupferstichen bespannt und mit Messingrahmen gefasst, aus den Händen des Nürnbergers Johann Gabriel Doppelmayr stammten. Kaum aufgerufen mit 8.000 Euro, konnten sie erst bei 15.000 Euro zugeschlagen werden.
Nicht minder groß war die Zahl von Interessenten an einer bedeutenden, flämischen Barock-Tapisserie aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, für die bereits eine Taxe von 12.000 Euro erbeten war. Lange schmückte der erfreulich farbfrische Gobelin aus gewirkter Wolle und Seide das 1720 erbaute Schloss Schwerinsburg in Pommern, und zeigte auf beachtlichen zwölf Quadratmetern in einer vielfigurigen Szenerie den Triumph Davids über Goliath. Ein überaus dekoratives Stück, das einem Connaisseur dann auch 24.000 Euro wert war. Schön auch die Zuschläge für rare Kunstkammerobjekte, wie einen deutschen, kunstgedrechselten Trinkpokal aus Rhinozeroshorn, der mit einer Höhe von 19 Zentimetern um 1700 gefertigt wurde und mit einem Rufpreis von 4.500 Euro für 5.000 Euro in neue Hände ging, oder einen frühgotischen Leuchter aus Bronzeguss, der aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammte und nun für 4.600 Euro, rund 1.000 Euro über seinem Schätzpreis, den Zuschlag fand.
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