DSD-Dorfkirchenfonds und Spenden helfen in Schlagsdorf
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Presse03.12.2018
Für die Notsicherung von Ostwand und Glockenstuhl der Dorfkirche in Schlagsdorf stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr dank ihres Dorfkirchenfonds und zweckgebundener Spenden exakt 12.166,72 Euro zur Verfügung. Der Fördervertrag erreicht Pastorin Hanna Blumenschein in diesen Tagen. Die Dorfkirche in Schlagsdorf ist eines von über 530 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.
Der für die Region typische Backsteinbau auf einem Feldsteinsockel geht in seinen Ursprüngen auf das 12. Jahrhundert zurück. Die beiden Schiffe des Hallenlanghauses werden durch drei Säulen getrennt. Der eingezogene Chor schließt den Bau nach Osten hin ab, im Westen überragt seit der Mitte des 16. Jahrhunderts ein massiger Turm das Kirchenschiff. Der ursprünglich flach gedeckte Saal wurde Mitte des 13. Jahrhunderts in Anlehnung an den Ratzeburger Dom zur Hallenkirche umgebaut und stark gebust eingewölbt. Ende des 15. Jahrhunderts erhielt der Chor ein Polygon, wurde mit Strebepfeilern versehen und neu geschlossen. Den seit dem 13. Jahrhundert vielfach veränderten Bau prägt heute die Renovierung von 1872. Damals erneuerte man die Nordsakristei und baute neuromanische Fenster am Langhaus ein.
Zur erwähnenswerten Ausstattung gehören die Westempore mit Orgel, der 1641 von Gebhard Georg Tiedtge geschaffene Altar, die 1703 vom herzoglichen Forstmeister des Fürstentums Ratzeburg gestiftete Kanzel, eine Tauffünte, die 1652 nach gotischem Vorbild aus im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Glocken gegossen wurde, und ein Geweihleuchter mit der Darstellung des Drachentöters Georg.
Es finden sich umfangreiche Schäden am Turmmauerwerk im Bereich des Schafts. Bis in eine Tiefe von 60 Zentimetern ist das äußere Mauerwerk in seinem Gefüge geschädigt. Der östliche Bogen des Schiffs im Anschluss zum Turm bedarf dringend einer statischen Ertüchtigung und das Mauerwerk muss durch den Einbau von Ankern und Nadeln gesichert werden.
Die Kirche bildet den kulturellen Mittelpunkt des Dorfes. Sie war Grenzkirche. In der DDR-Zeit stand sie so dicht an den Grenzanlagen, dass Fenster des Turmes nach Westen hin zugemauert wurden, um die Beobachtung von Vorgängen an der Grenze und eventuelle Fluchtvorbereitungen zu verhindern.
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