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Venedig: Kunst Renaissance Künstler - Geschichte

Kunst, Renaissance, Künstler- Geschichte Das Gemälde "Leda" von "Leonardo da Vinci" als hochwertige, handgemalte Ölgemälde-Replikation. Quelle: www.oel-bild.de

Ein weiterer wichtiger Name der florentinischen Künstlergeneration ist Andrea del Sarto (1486 - 1530). Seine Werke zählen noch zur Hochrenaissance, obwohl del Sarto gleichzeitig auch als Wegbereiter der Manieristen gilt. Eines seiner bekanntesten Gemälde ist die "Madonna der Harpyien". Besonders auffallend ist eine wunderschöne, sanfte Farbgebung; ein Helldunkel-Farbspiel, das den Betrachter zu langem Verweilen einlädt. Wie zu seiner Zeit üblich verbrachte del Sarto ein Jahr am französischem Hof. Die italienischen Künstler der Spätrenaissance zogen den französischen Hof Rom oder Venedig vor.

Wie es für die Vertreter des Manierismus selbstverständlich war, setzten sich die Künstler dieser Zeit sehr kritisch mit dem Schaffen der Renaissance auseinander. Die Generation, geboren zur Jahrthundertwende, konnte mit entsprechender Distanz auf die Errungenschaften ihrer Vorgänger schauen. Die Wiedergeburt antiker Ideale wurde genauso hinterfragt wie die Darstellung reiner Harmonie in Werken der Hochrenaissance.

Rosso Fiorentino (1494 - 1540) war ein Schüler von Andreas del Sartos und in seinen Werken wird diese sehr kritische Sicht der Hochrenaissance auch besonders deutlich. Sein Bild "Kreuzabnahme" (1527) ist vornehmlich in dunklen Farben gehalten, einige wenige hellere Farbakzente helfen dem Betrachter die Szene in ihrer ganzen Dimension wahrnehmen zu könnnen. Auch die Gesichter sind teilweise in antiker Tradition gemalt, dann wieder dem Manierismus entsprechend exzentrisch verzerrt. Die Gesamtkomposition des Bildes drückt wenig Erhabenes, dafür umso mehr Grauen, Schmerz und Trauer aus.

Nicht unerwähnt soll Giuseppe Arcimboldo (1527 - 1593) bleiben. Lange Zeit wirkte er als Gehilfe seines Vaters bei der Ausstattung der Mailänder Doms. 1562 ging er an den kaiserlichen Hof in Prag, wo er für Kaiser Ferdinand I. und seine Nachfolger Feste ausstattete, ihnen in architektonischen Fragen beratend zur Seite stand und ein Leben zwischen Kunst und "Hofnarr" führte. Geblieben sind der Nachwelt vor allem seine eigenwilligen Darstellungen bestimmter Themen. Früchte, Flammen, Pflanzen lassen porträtähnliche Darstellungen von "Winter" oder "Feuer" entstehen.

Vasari hat als geübter Beobachter der Künste eine Theorie zur Kunst entwickelt, die durchaus nachvollziehbar ist. Für ihn hatten bereits die Künstler der Antike den Weg von den Anfängen bis zu den höchsten Rängen der Kunst in Technik und Harmonie durchschritten. Während das Mittelalter gemeinhin als Zeit des Kunstverfalls gilt, haben die Künstler der Hochrenaissance diesen Weg der Erkenntnis aufs Neue beschritten: Cimabue und Giotto gelten in dieser Theorie als die Wegbereiter, sie haben sich wieder um eine aufstrebende Kunst bemüht, die in ihren Entwicklungen schließlich in Michelangelo, Leonardo da Vinci und Raffael ihren Höhepunkt fand.

Der Unterschied zwischen den Anfängen und der Hochblüte besteht für Vasari darin, dass die ersten großen Künstler noch nach Möglichkeiten suchen, neue Theorien aufzubauen und ihre Werke noch deutlich das Ringen um die Umsetzung dieser Theorien zeigen, was diese Werke jedoch keinesfalls weniger bedeutungsvoll macht. Die Künstler der Blütezeit dürfen die Erfahrungen übernehmen, die Techniken verfeinern und in Harmonie zur Vollendung bringen. Ist dieser Höhepunkt erreicht, was auch bedeutet, dass die Natur in höchstem Maße nachgebildet werden konnte, muss befürchtet werden, dass es keine weitere höhere Vollendung mehr geben kann.

"Die Vorstellung, dass alles immer besser wird, dass es ständig aufwärts geht, hat einen Reiz, dem man sich nur schwer entziehen kann. Aber jeder Fortschritt stößt unweigerlich an einen Endpunkt." (S. 164)



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