Michelangelo Buonarroti 1475 - 1564
Michelangelo beginnt zunächst eine Lehre bei Ghirlandaio. Er scheint sich dort vor allem die handwerklichen Grundlagen der Malerei angeeignet zu haben. Schon bald wechselte er in das Fach, das seine ureigenste Begabung widerspiegelte: zu der Bildhauerei. Das Bemühen um eine möglichst naturalistische Darstellung des menschlichen Körpers und das gleichzeitige Streben um vollkommene Harmonie wird ihn sein ganzes Leben begleiten und sich auch in seinen malerischen Werken widerspiegeln.
Bereits bei frühen Werken ("Kentaurenkampf", " an der Treppe") wird seine künstlerische Größe spürbar. Michelangelo verbindet die klassische Kunst der Antike mit den Anforderungen der Renaissance und folgt dem Beispiel Donatellos.
Michelangelo findet in der Familie der Medici seine Gönner und Förderer. Nach dem Sturz der Medici, flieht der Meister zunächst nach Venedig, um schließlich nach Rom zu gehen. Sein egozentrischer Charakter führt immer wieder zu Konflikten, selbst mit dem Papst und dessen Nachfolgern. Trotzdem erhält er schließlich von Papst Julius II. 1508 den Auftrag zur Ausmalung der Sixtinischen Kapelle.1512 vollendet Michelangelo diese gewaltige Aufgabe. Das großartige Werk zeigt ebenfalls das leidenschaftliche Bemühen Michelangelos um die Darstellung des menschlichen Körpers.
In den beiden letzten Jahrzehnten übernimmt Michelangelo zunehmend architektonische Aufträge. 1547 erhält er die Bauleitung für die Peterskirche. Kein Künstler vor Michelangelo hat solch künstlerische Techniken von unbeschreiblichen künstlerischen Wert entwickelt. Die Malerei erfuhr in ihren Ausdrucksmöglichkeiten eine unendliche Erweiterung.
Michelangelo hat nicht nur die Künstler seiner Zeit maßgebend beeinflusst, seine Werke gaben selbst dem Barock noch entscheidende Impulse, wofür Rubens wohl das beste Beispiel ist.
Trotzdem darf nicht vergessen werden, dass Michelangelo seiner Nachwelt vor allem auch in seiner Bedeutung als Bildhauer in Erinnerung geblieben ist. Zeit seines Lebens war er um die vollendete Darstellung des menschlichen Körpers bemüht und in der Bildhauerei gelang ihm, die klassische Schönheit der Antike mit einem bisher nicht gekannten Ausdruck der Empfindsamkeit zu Verbinden.
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Michelangelo Buonarroti, Bildnachweis: Michelangelo Sibyllen und Propheten. 24 farbige Bilder nach den Fresken in der Sixtinischen Kapelle. Insel, 1939. gebundene Ausgaben Bestellnr: 2036f EA. Insel, Lpz., 1939. 54 S., Pbd. Mit einem Geleitwort von Bettina Seipp. Insel-Bücherei Nr. 165 [SW: Inselbücher, Kunst] Suhrkamp Verlag GmbH und Co. KG Zu diesem Thema "Michelangelo Buonarroti" haben wir folgende Bücher verwendet:Malerei der Renaissance (Broschiert) von Manfred Wundram; Verlag: Taschen Verlag (Oktober 2001); ISBN: 3822881945 DuMont Schnellkurs Renaissance (Broschiert) von Boris von Brauchitsch Verlag: Dumont Literatur und Kunst Verlag (April 1999); ISBN: 3832147101 Autor: Andreas Färber |