Toulouse Lautrec Plakatkunst
Mit Hingabe, unerbittlich und nicht ohne einen gewissen Zynismus beobachtet Lautrec die Menschen. Melancholie war am ausgehenden 19. Jh. ein ständiger Begleiter des Menschen und wenn auch das Menschenbild vordergründig von Pessimismus und Passivität gekennzeichnet ist, so verbirgt sich dahinter doch auch Mitleid und Lebensbejahung.
Toulouse – Lautrec bringt differenzierte Seelenzustände auf die Leinwand – und dafür wählt er ganz alltägliche Szenen: das Stehen an der Bar, das Publikum in der Zirkusloge, Menschen im Ballsaal, an der Bar oder im Bordell. Kaum jemals hat ein Maler vor Lautrec ein freches Stolzieren, eine Verbeugung einer Schauspielerin, den lasziven Blick aus den Augenwinkeln eines leichten Mädchens auf diese Art und Weise zum Gegenstand der künstlerischen Darstellung gemacht. Und selbst wenn in der älteren Kunst eine solche Szene der Darstellung wert war, so war sie – wie bei Daumier ersichtlich – von einem romantischen Pathos erfüllt, das jedoch bei Toulouse – Lautrec gänzlich fehlt. Dies lässt erkennen, dass Lautrec mit seinen Werken einen neuen Weg eingeschlagen hat. Der Maler wurde mit seinen Menschen – und Milieuschilderungen zweifellos zum Chronisten einer Epoche.
Toulouse – Lautrec malte sehr früh, bereits mit 16 Jahren schuf er jene Bilder, die zu seinen frühen Werken zählen. Er wurde angeleitet von dem Pferdemaler René Princeteau. Charakteristisch für diese Bilder ist eine heftige Bewegtheit und eine große Unruhe in der Darstellung der Körper. Die Technik dieser Bilder erinnern noch an den Pointillismus. Diese Schaffensphase dauerte allerdings nicht allzu lange. Bald orientierte sich Toulouse – Lautrec an Degas. Ziel war nun ein möglichst objektiver, äußerlich gegenstandstreuer Realismus. Köper wurden klar modelliert und konturiert. Noch hat die Zeichnung, die Linie nicht die selbständige Wirkung, die sie später in Lautrecs Werken hat. Dieser sogenannte „gemäßigte Impressionismus“ bedeutete auch (noch) Zurückhaltung in der Farbgebung. Doch auch diese Phase dauerte nicht allzu lange. Das Graphische gewann zunehmend an Bedeutung und auch die Farbgebung erhielt eine veränderte Wertigkeit.
1888 entsteht das Gemälde „Der Zirkus“. Es entspricht bereits der Gattung der „zeichnenden Malerei“, die später für Toulouse – Lautrecs Werk so typisch ist. Graphische Lebendigkeit und scharfe Kontrastierung von Farben werden die Ausdrucksformen seiner lithographischen Werke. Zunehmend entwickelt sich auch Lautrecs Talent, vereinfachenden Umrisslinien körperbildende und ausdrucksstarke Kraft zu geben. Die zeichnerische Vereinfachung bewirkt eine konzentrierte Wirklichkeit.
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Bildnachweis: KUNSTVERLAG REISSER Kunstdrucke, Bilder, Poster-Shop und oel-bild.de. Zu diesem Thema "Toulouse Lautrec; haben wir folgende Bücher verwendet: Ausstellungs Katalog Juni- Juli 1966 (Museum für Angewandte Kunst, Wien) Text von Fritz Novotny, Gestaltung und Druck: Brüder Rosenbaum, Wien (1966); Toulouse-Lautrec und die Belle Epoque, Autor, Jürgen Döring, Verlag: Prestel (September 2002), ISBN-10: 3791328050; Autor: Andreas Färber |