Van Gogh, Munch, Maler Gaugin, Cézanne gelten neben anderen als Wegbereiter der modernen Malerei. Toulouse – Lautrec ist ebenfalls in diese Reihe zu stellen, auch wenn seine Werke auf andere Weise das Neue vorbereiten.

Toulouse Lautrec unterscheidet sich von den Impressionisten seiner Zeit darin, dass er sich nicht so offensichtlich einer neuen Ausdrucksform zuwendet; der bedeutendste Unterschied ist aber wohl darin zu sehen, dass Toulouse – Lautrec nicht die Natur, sondern ausschließlich den Menschen zum Thema wählt. Lautrec verewigt in seinen Bildern die Pariser Vergnügungs – und Lebewelt der Zeit des Fin-de-siècle.

Der Künstler Toulouse Lautrec wird von der schillernden Welt der Kabaretts, der Tanzlokale und des Zirkuslebens magisch angezogen. Er ist von der animalischen Natur des Menschen fasziniert und hält diese in all ihren Erscheinungsformen ( ungezügelt und bedrohlich, gebändigt und harmlos ) in seinen Bildern über die Menschen fest. Toulouse Lautrec ist jedoch in jeder Hinsicht ein Meister der Beobachtung und hält jede menschliche Regung fest, auch das Dösen am Cafehaustisch.

Auf diese Art und Weise gelingt es dem Künstler, dem Betrachter das geballte Leben einer anderen Welt nahe zu bringen und gleichzeitig auch einen Einblick in die Seele der dargestellten Menschen zu gewähren. Dabei sieht sich Lautrec nicht als Analytiker menschlichen Handelns, sondern seine Werke sprechen für sich, indem sie das Triebhaft – Animalische widerspiegeln.

Als Liebhaber des Zirkuslebens wurde Toulouse Lautrec auch zum Wegbereiter für all jene Maler der Moderne, die sich den Figuren des Pierrot und des Clown zuwandten. Das Symbolische des Grotesken, die Hintergründigkeit der Maske wurden zum wesentlichen Darstellungsinhalt – eine Darstellungsweise, die Toulouse Lautrec noch nicht kennt. Sein naturalistischer Stil lässt die Figuren in ihrer vollen Lebensart erscheinen.