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Die wiedererst

Die wiedererstandene archäologische Sammlung Max von Oppenheims

Die wiedererst

Anlässlich des 150. Geburtstages von Max von Oppenheim am 15.7.2010 und zum Abschluss der Restaurierungsarbeiten an den im Krieg zerstörten Monu- mentalskulpturen vom Tell Halaf (Syrien) wird die wieder hergestellte Sammlung, die in Kooperation mit der Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung restauriert wurde, auf einer Pressekonferenz in der Arbeitshalle der Staatlichen Museen zu Berlin in Berlin-Friedrichshagen vorgestellt. Außerdem wird eine Vorausschau auf die im Januar 2011 zu erwartende Ausstellung des Vorder- asiatischen Museums im Pergamonmuseum „Die geretteten Götter aus dem Palast vom Tell Halaf“ (www.gerettete-goetter.de) gegeben.

Die große Sortierhalle in Berlin-Friedrichshagen, Juni 2003 © Stefan Geismeier, Berlin

Anwesend sind Michael Eissenhauer Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin; Christopher Freiherr von Oppenheim Mitglied des Kuratoriums der Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung; Beate Salje Direktorin des Vorderasiatischen Museums im Pergamonmuseum. Die Kuratoren Lutz Martin und Nadja Cholidis und der Restaurator Stefan Geismeier führen zu den rekonstruierten und restaurierten Objekten.

Pünktlich zum 150. Geburtstag des Ausgräbers und Museumsgründers Max Freiherr von Oppenheim, endet in Berlin-Friedrichshagen offiziell das größte Restaurierungsprojekt der vergangenen Dekaden: In den Arbeitshallen der Staatlichen Museen zu Berlin setzten Wissenschaftler des Vorderasiatischen Museums und ein Restauratorenteam innerhalb von neun Jahren die Trümmer von über 30 Skulpturen und Reliefplatten wieder zusammen. Im Zweiten Welt- krieg hatte eine Brandbombe das Berliner Tell Halaf-Museum zerstört und mit ihm die 3000 Jahre alte Sammlung.

„Es wäre ja großartig, wenn tatsächlich die Stücke, in welche die einzelnen Steinbilder zerborsten sind, gesammelt nach den Staatlichen Museen gebracht und später wieder einmal zusammengefügt werden können.“ Als Max Freiherr von Oppenheim 1944 diesen Wunsch in einem Brief an den damaligen Direktor des Vorderasiatischen Museums Walter Andrae formulierte, lag das von ihm gegründete Tell Halaf-Museum in Berlin-Charlottenburg in Schutt und Asche.

Dr. Nadja Cholidis vom Vorderasiatischen Museum Berlin, wissenschaftliche Leiterin des Tell Halaf-Projekts, erinnert sich: „Aus einem Trümmerhaufen, der in den Akten des Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen 1954 als totaler Kriegsverlust geführt wurde, eine erlebbare archäologische Sammlung wieder erstehen zu lassen, schien uns anfangs wie ein echtes Abenteuer mit ungewissem Ausgang.“ Zusammen mit Dr. Lutz Martin, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Vorderasiatischen Museums, und einem kleinen Team von Wissenschaftlern und Restauratoren erfüllte die Archäologin dem Kölner Bankierssohn und Ausgräber Max Freiherr von Oppenheim nun postum seinen sehnlichsten Wunsch – die Wiederherstellung der in kleine bis kleinste Bruch- stücke zerborstenen Monumentalskulpturen und Reliefplatten vom Tell Halaf.

Geschichte 1899 hatte Baron Oppenheim auf dem Tell Halaf (Nordost-Syrien) einen aramäischen Fürstensitz aus dem frühen 1. Jahrtausend v. Chr. entdeckt. Ein Teil der spektakulären Funde kam nach Abschluss der Ausgrabungen nach Berlin und wurde nicht – wie ursprünglich vorgesehen – auf der Museumsinsel ausgestellt, sondern in einer umgebauten Maschinenhalle in Berlin-Charlotten- burg. Das von Oppenheim zu seinem 70. Geburtstag am 15. Juli 1930 eröffnete Tell Halaf-Museum erlangte innerhalb kürzester Zeit nationale und internationale Beachtung. Zu den Besuchern zählten herausragende Persönlichkeiten wie König Faisal I. von Irak, der irische Schriftsteller Samuel Beckett sowie der Archäologe Max Mallowan und seine Frau, die Kriminalautorin Agatha Christie. Der Name Tell Halaf wurde damals im selben Atemzug mit den berühmten deutschen Ausgrabungen von Troja und Babylon genannt. Im November 1943 zerstörte eine Phosphorbombe der Alliierten das Museum: Im Feuer verbrannten alle Exponate aus Kalkstein, Holz und Gips, während die Skulpturen und Reliefplatten aus Basalt bei den vergeblichen Löschversuchen zerbarsten. Unter größten Schwierigkeiten wurden fast alle Überreste geborgen und in die Rohrkeller des Pergamonmuseums gebracht. Trotzdem schien eine Restaurierung undenkbar und so gerieten das einst so beachtete Tell Halaf- Museum und die Trümmersammlung fast ein halbes Jahrhundert in Vergessen- heit. Erst nach dem Fall der Berliner Mauer und der deutschen Wiedervereinigung konnte die in Köln ansässige Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung die Berliner Funde vom Tell Halaf sichten. Die Bestandsliste von 1993 erfasste „Bruchstücke mehrerer rundplastischer Figuren, so z.B. diejenigen zweier großer Löwen aus dem Eingang des Westpalastes, der Kopf einer Sphinx und der Torso eines großen Vogels“. Die Hoffnung auf eine Wiederherstellung zumindest eines Teils der Monumen- talstatuen bildete die Grundlage für Verhandlungen zwischen der Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung als Eigentümerin und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die die Sammlung in ihren Räumen auf der Museumsinel Berlin aufbewahrte.








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  • Entdeckung der monumentalen Grabfigur am 12. März 1912 © Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung, Köln
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    Staatliche Museen zu Berlin
  • Max von Oppenheim neben seiner „thronenden Göttin“, einer 3000 Jahre alten Grabfigur, Tell Halaf-Museum, Juli 1930 © Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung, Köln
    Max von Oppenheim neben seiner „thronenden Göttin“, einer 3000 Jahre alten Grabfigur, Tell Halaf-Museum, Juli 1930 © Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung, Köln
    Staatliche Museen zu Berlin
  • Die große Sortierhalle in Berlin-Friedrichshagen, Juni 2003 © Stefan Geismeier, Berlin
    Die große Sortierhalle in Berlin-Friedrichshagen, Juni 2003 © Stefan Geismeier, Berlin
    Staatliche Museen zu Berlin