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Elbregion

350 Jahre Altona.

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Ein Einkaufszentrum auf einem jüdischen Friedhof? Das Mercado in Ottensen 1990-1995 Von 1953 bis 1994 betrieb Hertie an der Ottenser Hauptstraße ein Kaufhaus. 1950 war das Gelände des von 1663 bis 1934 betriebenen jüdischen Friedhofs von der Jewish Trust Corporation und der Jüdischen Gemeinde an den Kaufhauskonzern verkauft worden. 1988 wurde das Areal erneut verkauft und man begann mit den Bauarbeiten für das Einkaufszentrum Mercado. Bei den Ausschachtungsarbeiten kam es 1991 zu Protesten strenggläubiger Juden. Sie forderten die Rückgabe des Geländes an die Jüdische Gemeinde, da jüdische Friedhöfe auf ewig Bestand hätten. Der als Gutachter hinzugezogene Jerusalemer Oberrabbiner entschied, das Erdreich müsse unangetastet bleiben, da dort Gräber zu vermuten seien. Auf die geplante Tiefgarage wurde verzichtet und die Bauarbeiten wurden unter rabbinischer Beaufsichtigung zu Ende geführt.
1995 konnte das Mercado eröffnet werden. Seither hat es wesentlich zur Aufwertung von Ottensen als Einkaufsort beigetragen. Die Bedeutung der Fußgängerzone an der Neuen Großen Bergstraße nahm ab. Seit Eröffnung eines Ikea-Einrichtungshaus Mitte 2014 jedoch ist das dortige Einkaufsareal wieder in Aufwertung begriffen.

Die Neue Mitte Altona. Vom Bahnhofsgelände zum Wohnquartier 2007-2014 Die zum Altonaer Bahnhof führenden Gleise zerschneiden den Stadtteil in eine östliche, die Altonaer, und eine westliche, die Ottenser Hälfte. Überwunden werden können sie nur durch die Unterführung des Lobuschtunnels. Der Lärm der ein- und ausfahrenden Züge stört die Anwohner. Seit der Aufgabe des Güterbahnhofs 1996 liegt ein großer Teil des Geländes brach, so dass der Gedanke an eine Umnutzung auf der Hand lag. 2007 ließ der Hamburger Senat prüfen, ob das Gelände in ein neues innerstädtisches Quartier umgewandelt werden könne. Aus einem 2010 ausgelobten Wettbewerb ging der „Masterplan Neue Mitte Altona“ des Architekten André Poitiers hervor. Er sieht vor, fast das gesamte Bahngelände nördlich des Bahnhofs in mehreren Bauabschnitten in ein Wohngebiet mit Parks umzuwandeln. 

Dafür muss der Fernbahnhof Altona am jetzigen Standort aufgegeben werden. Am heutigen S-Bahnhof Diebsteich soll ein neuer Regional- und Fernbahnhof für Altona entstehen. Am 1. Juli 2014 gab die Deutsche Bahn AG bekannt, den Altonaer Bahnhof bis 2023 nach Diebsteich verlegen zu wollen. Damit ist der Weg für die „Neuen Mitte“ frei.

Altonaer Persönlichkeiten aus 350 Jahren – eine Auswahl Hinrich I van der Smissen Glaubensflüchtlinge in Altona 1682-1824 Mennonitische Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden erhielten in Altona schon 1601 religiöse Freiheiten. Kennzeichen ihres Kirchenwesens sind Erwachsenentaufe, Kriegsdienstverweigerung und Ablehnung des Eides. In ihrer neuen Heimat gründeten die Einwanderer Unternehmen und trugen mit ihren Kenntnissen entscheidend zum Wachstum Altonas bei. Hinrich van der Smissen I (1662-1737) eröffnete 1682 eine Bäckerei am Fischmarkt. Hieraus entwickelte sich eines der bedeutendsten Handelshäuser Altonas, das bis 1824 Bestand hatte. Um 1700 kaufte er Grundstücke zwischen Palmaille und Elbhang an und stieg zu einem der größten Grundbesitzer der Stadt auf. Außerdem ließ er die erste Verbindungsstraße zwischen Elbufer und Palmaille anlegen und bemühte sich um den Ausbau des Altonaer Hafens. Nach dem Schwedenbrand 1713 war Hinrich van der Smissen Mitglied der Wiederaufbaukommission. Aufgrund der Gärten, die er auf seinem Grundbesitz am Elbhang anlegen ließ, gilt er als einer der Begründer der Gartenkultur an der Elbe. Johann Friedrich Struensee Aufklärer und Armenarzt in Altona 1737–1772 Als Sohn des Altonaer Hauptpastors Adam Struensee wurde Johann Friedrich bereits mit 20 Jahren Armenarzt in Altona. Er bemühte sich um eine Verbesserung 

der Gesundheitsfürsorge, indem er Impfungen gegen Pocken durchführte und für verbesserte Hygiene warb. Dank seines Einsatzes wurde 1765 in der Kleinen Mühlenstraße eine Schule für Hebammen eröffnet. In einer Vielzahl von Schriften wandte er sich gegen veraltete, auf Aberglauben basierende Behandlungsmethoden und versuchte, Wege aus Armut und Prostitution aufzuzeigen. 1769 begleitete er den dänischen König Christian VII. auf einer Reise und war fortan dessen Leibarzt. In kurzer Zeit stieg Struensee zum mächtigsten Mann im Staat auf. Ab 1770 versuchte er, Regierung und Gesellschaft im Sinne der Aufklärung umzuwandeln und setzte bedeutende Reformen wie die Abschaffung der Folter und die Einführung der Pressefreiheit durch. Bereits 1772 wurde Struensee gestürzt und hingerichtet. Johann Peter Menadie Hugenottische Emigranten 1735-1797

Mit der Vertreibung der französischen Protestanten, der Hugenotten, bildete sich nach 1685 auch in Altona eine französisch-reformierte Gemeinde. Der Hugenotte Johann Peter Menadier emigrierte nach Altona und verkaufte zusammen mit seiner Ehefrau Anna Cecilia geb. Sparka eine von ihm seit 1773 hergestellte Gesundheitsessenz, die „Essentia Coronata“.
Ab 1796 ist diese als „Keisserliche privilegirt Altonatiche W. Kronessents“ nachweisbar. In kleinen hellgrünen Glasflaschen wurde die Kräutertinktur als „Wundermedizin“ gegen eine Vielzahl von Erkrankungen verkauft und weltweit verbreitet. Die genaue Zusammensetzung des Mittels ist unbekannt.
Nach dem Tod von Johann Peter Menadie führte seine Witwe die Geschäfte weiter. Die Firma J. P. Menadie Wwe & Sohn wurde 1951 von der Firma Asche & Co. AG übernommen, die seit 1972 vollständig zur Schering AG gehört. 






  • 17.09.2014 - 11.10.2015
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    Allgemeine Informationen Museum Tinguely Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag: 11 – 18 Uhr Sonderöffnungszeiten:

    Montag, 23. Februar 2015, Fasnacht, geschlossen Freitag, 3. April 2015, Karfreitag, geschlossen Ostersonntag, 5. April 2015 und Ostermontag, 6. April 2015, 11 – 18 Uhr Donnerstag, 14. Mai 2015, Auffahrt, 11 – 18 Uhr



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  • Carl Becker, Die Belehnung Altonas mit den Stadtrechten 1664, um 1898, Öl auf Leinwand, Sammlung Altonaer Museum, Foto SHMH, Elke Schneider
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