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Fabrik Fotoforum

Fokus: Altona. Fotografie aus dem Stadtteil Altona

Fabrik Fotoforum

Ergänzend zur Sonderausstellung zum 350-jährigen Stadtjubiläum von Altona präsentiert das Altonaer Museum eine Auswahl historischer und zeitgenössischer Fotografien, anhand derer die Entwicklung des Stadtteils Altona in den vergangenen Jahrzehnten aus verschiedenen Perspektiven zu sehen ist. Arbeiten aus der Sammlung des Altonaer Museums der 1920er und 1950er Jahren stehen neben Fotografien von Germin aus den 1960er und von Erich Andres aus den 1970er Jahren. Hans Meyer-Veden zeigt die stillen Ecken Altonas in ruhigen Aufnahmen, ganz gegen das Image, das sonst vom quirligen Stadtteil vorherrscht. Jo Röttger fotografierte von 2010 bis 2012 vom Balkon eines Hamburger Kapitänshauses die Elbe. Vor dem Hintergrund einer Werft fährt mal ein Containerschiff auf dem Fluss, ein anderes Mal ist das Augenmerk auf Strandspaziergänger gerichtet oder auf einen gewittrigen Abendhimmel. Johanna Klier hat schließlich aktuell die Veränderung der Großen Bergstraße durch den Neubau des IKEA- Möbelhauses dokumentiert.

Zu den Fotografen der Ausstellung Germin
Gerd Mingram (* 1910 in Hamburg; † 2001), genannt Germin, war ein deutscher Fotograf und Bildreporter. 1928 war er mit Helmuth Lasch Mitbegründer der Kommunistischen Jugend in Hamburg-Winterhude. Mit der Fotografie beginnt er nach seiner Schriftsetzerlehre, als er mit einem Freund als gerade 20-Jähriger auf Walz in Skandinavien war. Seit 1933 arbeitete er als Fotograf. Im Dritten Reich verweigerten offizielle Stellen dem mit der kommunistischen Jugend sympathisierenden Germin den Schriftleiterausweis, der zur Ausübung journalistischer Arbeit unabdingbar war. Germin arbeitete dennoch. Während des Krieges war er als Soldat an der Ostfront. Dort versteckte er seine Leica im Brotbeutel, um die Grausamkeiten und Schrecken des Krieges heimlich festzuhalten. Unter dem Pseudonym Germin fotografierte er auch nach dem Krieg für Hamburger Tageszeitungen, die Gewerkschaftspresse und Magazine wie den Stern, als Theaterfotograf für Bühnen wie das Hamburger Schauspielhaus und das Thalia- Theater. Zudem war er als Foto-Journalist für Hauszeitungen der Gas- und Wasserwerke tätig. 1975 beendete er seine Tätigkeit als Fotograf und siedelte nach Hemmoor über.

Insgesamt sind über hunderttausend Schwarz-Weiß-Aufnahmen von ihm überliefert. Germin war Autodidakt. Hauptsächlich dokumentierte er Alltagsszenen in Norddeutschland, vor allem Themen der Arbeitswelt. Daneben porträtierte er aber auch Größen aus Film, Theater und Politik. 1962 fotografierte er im Auftrag einer Gewerkschaftszeitung im Hamburger "Top Ten Club" und machte dabei zufällig frühe Fotos der damals noch unbekannten Beatles. Einige der Fotos verkaufte er Mitte der siebziger Jahre für 30.000 Pfund an Paul McCartney. Ein Großteil seines Nachlasses befindet sich heute im Landesmedienzentrum Hamburg und im Museum der Arbeit, das ihm mehr als 80.000 Bilder abkaufte. Seine Aufnahmen wurden bereits für mehrere Bücher verwendet. Sein privates Fotoarchiv mit ca. 40.000 Fotos, die sorgfältig beschriftet sind, vererbte er an seinen Freund und Kollegen Günter Zint. Im Auftrag des Instituts für Sozialforschung von Jan Philipp Reemtsma wurden alle Fotos digitalisiert und können bei www.panfoto.de eingesehen werden.

Erich Andres
1905 in Leipzig geboren; bereits als 15jähriger autodidaktische Beschäftigung mit der Photographie; zunächst Schriftsetzerlehre 1923 Übersiedlung nach Hamburg, erste Veröffentlichungen in Zeitschriften und erfolgreiche Beteiligung an Photowettbewerben 
1927/28 Reisen in Südeuropa
1928 Rückkehr nach Hamburg; spezialisiert sich auf das photographische Thema »Hamburg und seine Bewohner«; Veröffentlichungen in der »Berliner Illustrirten Zeitung« und anderen Blättern
1936 Akkreditierung bei den Olympischen Spielen in Berlin
1937 Bildjournalist im Spanischen Bürgerkrieg auf der Seite General Francos
1939 wird er einer Propagandakompanie der Deutschen Luftwaffe zugeteilt Juli 1943 erlebt die Luftangriffe britischer Bomber auf Hamburg; photographiert die Auswirkungen der Angriffe; versteckt zunächst die Filme
Nach 1945 wieder als freier Photograph im gesamten europäischen Raum tätig 1992 in Hamburg gestorben

Erich Andres wurde auch der Mann mit der Leiter genannt, denn zu seiner normalen Foto- ausrüstung gehörte auch eine Leiterkollektion. Diese benutzte er, um seine Fotomotive aus unterschiedlichsten Perspektiven fotografieren zu können. Andres war Autodidakt auf dem Gebiet der Fotografie. Er beschäftigte sich schon seit frühester Jugend mit der Materie, nahm wiederholt an Fotowettbewerben teil, und war durch diverse Preise ermutigt, sich ganz der Fotografie zu widmen. Beispielhaft dafür sind seine Fotos vom "Hamburger Hafen"und "Kindern in der Stadt". Im Jahre 1927 verkaufte Erich Andres sein erstes Bild für die Titelseite des Hamburger Anzeigers und machte die Leica-Kamera in den Hamburger Journalistenkreisen salonfähig. Diese Kamera ermöglichte immer bessere Fotoreportagen durch ihre Handlichkeit und den gerollten Kleinbildfilm, der es erlaubte, 36 Aufnahmen ohne Unterbrechung zu machen. So erzählt jedes Foto von Erich Andres eine Geschichte. Die Bewerbung zur Ausbildung an der Hamburger Kunsthochschule Lerchenfeld wurde 1931 abgelehnt. 1932 erhielt Andres den Auftrag, eine Bildreportage über eben diese Kunsthochschule zu gestalten. Erich Andres Weg zum Berufsfotografen war für diese Zeit eher untypisch, trotzdem von Erfolg gekrönt. In seinen Bildern spielt oft nicht das vordergründige Motiv ein Rolle, sondern die Geschehnisse dahinter.






  • 17.09.2014 - 11.10.2015
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    Allgemeine Informationen Museum Tinguely Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag: 11 – 18 Uhr Sonderöffnungszeiten:

    Montag, 23. Februar 2015, Fasnacht, geschlossen Freitag, 3. April 2015, Karfreitag, geschlossen Ostersonntag, 5. April 2015 und Ostermontag, 6. April 2015, 11 – 18 Uhr Donnerstag, 14. Mai 2015, Auffahrt, 11 – 18 Uhr



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