Van Ham
Restitution eines Gemäldes aus der Sammlung Max Stern
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Presse29.10.2013
Die Experten von Van Ham haben durch ihre sorgfältige Recherche ein verschollenes Werk aus der Sammlung Max Stern entdeckt. Ein rückseitiges Etikett machte die Experten bei der Einlieferung einer kleinformatigen Ölstudie von Andreas Achenbach stutzig. Die Anfrage beim Art Loss Register in London bestätigte den Verdacht: Es handelt sich um eine vermisste Arbeit aus der Sammlung Max Stern.
Bei den anschließenden Verhandlungen zwischen dem Einlieferer und dem Holocaust Claims Processing Office in New York, welches die Erben Max Sterns vertritt, hat Van Ham die zentrale Rolle als Vermittler eingenommen. Das große Fingerspitzengefühl Van Hams bei der Kommunikation und die transparente und liberale Umgangsweise mit diesem Thema ermöglichte eine erfolgreiche Restitution, durch die das Achenbach-Gemälde nun wieder in den Besitz des Nachlasses Max Sterns an der Concordia University in Montreal gelangt.
Der Düsseldorfer Kunsthändler Max Stern übernahm 1934 die Galerie seines Vaters auf der Königsallee und damit eine umfangreiche und hochkarätige Sammlung von Kunstwerken Alter und Neuerer Meister. Seit 1935 drohte die Reichskammer der Bildenden Künste ihm immer wieder mit einem Arbeitsverbot als Kunsthändler und drängte ihn zum Verkauf seiner Sammlung und Galerie. Obwohl Stern bis September 1937 Aufschub erhielt, schien er seine Hoffnungen auf eine Rettung seiner Galerie und seiner Karriere verloren zu haben, denn schon im März 1937 verkaufte er seine Galerieräume. Die Kunstwerke wurden im Dezember 1937 im Auktionshaus Lempertz in Köln angeboten (Die Bestände der Galerie Stern, Düsseldorf: Gemälde alter und neuzeitlicher Meister; [13. November 1937] Katalog Nr. 392).
Neben dem nun restituierten Achenbach-Gemälde kamen Werke bedeutender Künstler wie Wilhelm von Schadow, Heinrich Zügel und Max Liebermann zum Aufruf. In einem Nachbericht in der Novemberausgabe der Weltkunst im Jahr 1937 wurden die Ergebnisse der Auktion veröffentlicht. Darunter auch die Achenbach-Studie, die mit der Losnummer 1 für 620 Reichsmark verkauft wurde. Wer damals den Zuschlag erhielt, ist heute nicht mehr nachvollziehbar, da die Unterlagen wohl im Krieg vernichtet wurden.
Van Ham Kunstauktionen, gegründet 1959, ist ein Familienunternehmen, das in zweiter Generation von Markus Eisenbeis als persönlich haftender Gesellschafter geleitet wird. Jährlich finden circa zwölf international beachtete Auktionen in den Bereichen Alte Kunst, Europäisches Kunstgewerbe, Schmuck und Uhren, Moderne Kunst, Zeitgenössische Kunst, Teppiche und Dekorative Kunst statt. Durch regelmäßig erzielte Auktionsrekorde gehört Van Ham zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland mit Spitzenpositionen im Europäischen Kunstgewerbe, dem Schmuck und bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts.
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