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Denkmalschutz

Nikolauskirche in Heisterbacherrott

Denkmalschutz

In den Jahren 2006 und 2009 unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit insgesamt 35.000 Euro die Innen- und Außensanierung der mittlerweile fertigggestellten Nikolauskapelle in Königswinter-Heisterbacherrott. Nun überbringt Willy Scheyka vom DSD-Ortskuratorium Bonn, am Dienstag, den 15. November 2011 um 11.00 Uhr eine Bronzetafel an Winfried Görres von der Katholischen Kirchengemeinde St. Joseph und St. Judas Thaddäus. Mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" wird so auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren.

Die Nikolauskapelle in Königswinter entstand Mitte des 12. Jahrhunderts als Eigenkapelle des ehemaligen Fronhofes Roda, der 1173 im Besitz des Stiftes Schwarzrheindorf und 1305 in dem von Kloster Heisterbach bezeugt ist. Das Dach des einschiffigen und verputzten Bruchsteinbaus mit Rechteckchor, das nach einer Beschädigung im Dreißigjährigen Krieg erbaut wurde, hat einen offenen Dachreiter. Neu geweiht wurde das Gotteshaus 1676.

Das Langhaus ist heute flach gedeckt, hatte aber ursprünglich ein Kreuzgratgewölbe. Den Chor überfängt ein Tonnengewölbe. In der Südwestecke befindet sich in einem innen und außen vorgezogenen Mauerblock der Rest einer Spindeltreppe, die ins Dachgeschoss führte.

Auf den Innenputzen setzten sich schon seit längerem großflächig dunkle Flecken und Salzausblühungen ab, deren Ursache zunächst unbekannt war. Vermutungen, anstehendes Hangwasser und aufsteigende Feuchte seien Schadensursache, führten zum Einbau einer Drainage und eines Lüftungssystems. Möglicherweise wurden in der Vergangenheit auch Düngemittel im Kirchenraum gelagert, so dass die dauerhafte Kondensfeuchte sowie die Zement- und Düngersalze schadensverursachend sein könnten.

Durch die Behebung der bauphysikalischen Fehler, den Einbau von Lüftungsschlitzen und einer Fußleistenheizung, entsprechende Sanierputze und Entfeuchtungsgeräte trockneten die Kirchenwände wieder aus. Dem engagierten Förderverein gelang es, die zunächst herrschende Gleichgültigkeit gegenüber diesem baulichen Kleinod in Gemeinde und Kommune aufzubrechen und ging mit Hilfe der DSD daran, das Projekt zu sanieren.

Die Kapelle stellt in seltener und fast unveränderter Weise den Typus der romanischen Hofkapelle mit eingezogenem Rechteckchor dar. Zusammen mit dem nahen Friedhof und dem Haus Schlesien, einem Museum für schlesische Landeskunde, bildet der Bau städtebaulich das Zentrum des Ortes.

Die Nikolauskapelle in Heisterbacherrott ist eines von über 270 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn seit ihrer Gründung 1985 dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Dazu gehören auch Villa Schönfeld in Herford, die Marienkapelle Frauenhäuschen in Lindlar-Falkenhof und Haus Stapel in Havixbeck.

Bonn, den 12. November 2011








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