Ladenburg
Gegründet auf römischer Basilika
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Presse03.06.2014
Eine besondere Lieferung für Dr. Hans Layer von der Kirchengemeinde Ladenburg. In diesen Tagen erreicht ihn eine Bronzeplakette der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale". Damit wird auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die DSD beteiligte sich dank der Lotterie GlücksSpirale in den Jahren 2011 und 2013 an den Natursteinarbeiten und der Dachsanierung der Kirche mit 150.000 Euro.
Ladenburg war bereits zu römischer Zeit eine städtische Siedlung mit einer großen Marktbasilika. Auf deren Fundamente errichteten die Ladenburger Mitte des 13. Jahrhunderts eine christliche Kirche, die sie dem irischen Wandermönch St. Gallus weihten, der von der Mitte des 6. bis zur Mitte des 7. Jahrhunderts zuletzt als Einsiedler lebte.
Das kreuzrippengewölbte gotische Gotteshaus aus der Mitte des 13. Jahrhunderts mit Chor, Langhaus und Nordturm ersetzte eine zu klein gewordene romanische Kirche. 1412 legte Bischof Johann von Fleckenstein den Grundstein für den Südturm, dessen Glockenstuhl von 1485 stammt und in dem die Große Glocke von 1502 hängt. Im Nordturm hängen vier Glocken, von denen drei noch im 15. Jahrhundert gegossen wurden. Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte eine grundlegende Sanierung des Außenbaus. Dabei wurde das Langhaus verlängert und die heutige Westfassade mit dem Hauptportal errichtet. Ältester Teil der Galluskirche ist die Krypta, die von dem romanischen Vorgängerbau des 11. Jahrhunderts unter dem östlichen Chor erhalten blieb.
Im Inneren haben sich Zeugnisse der unterschiedlichsten Epochen, oftmals in veränderten Zusammenhängen, erhalten. Das Altarretabel an der Ostwand ist Teil des ehemaligen Kreuzaltars. An der Westwand finden sich vier Holz-intarsienarbeiten, die die Evangelisten darstellen und früher die Kanzel zierten. Im 15. Jahrhundert stiftete Hans von Sickingen die nach ihm benannte Kapelle, die am nördlichen Seitenschiff angebaut ist. Hier ist der Stifter mit seiner Frau Margaretha Kämmerin von Worms beigesetzt. Das Epitaph an der Nordwand ist fast drei Meter hoch.
Die letzte größere Sanierung der Galluskirche erfolgte Anfang der 1970er Jahre. Dabei waren die Arbeiten jedoch so unzureichend, dass 2010 erneut eine Dach- und Fassadensanierung notwendig wurde, weil Natursteinschäden, desolate Dachdeckungen und Feuchtigkeitsschäden an den Dachkonstruktionen entdeckt worden waren. Die Restaurierungen der 1970er Jahre wurden, wo erforderlich, rückgängig gemacht. Nun wurde wieder normaler Kalkputz und der ursprüngliche Neckartäler-Sandstein verwendet, wofür dieser Steinbruch erneut erkundet wurde. 2011 erfolgte der erste Bauabschnitt der Dach- und Fassadensanierung an Chor, Süd- und Nordturm.
St. Gallus gehört zu den über 240 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.
Bonn, den 2. Juni 2014/tkm
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