Schloss Babelsberg
Das Kaiserschloss wird wieder sichtbar
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Presse27.08.2014
Abschluss des ersten Bauabschnitts der Hüllensanierung am Schloss Babelsberg
Im Frühjahr 2013 hat die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) im Rahmen ihres Masterplans mit der Hüllensanierung des Schlosses Babelsberg begonnen. Der erste Bauabschnitt ist jetzt abgeschlossen. Die Fassade des Schinkelflügels der Sommerresidenz Kaiser Wilhelms I. (1797-1888) wurde gereinigt und umfassend restauriert. Die Gesamtmaßnahme, welche auch die Terrassensanierung umfasst, kann bis Ende 2015 fristgemäß abgeschlossen werden.
Aus der Nähe betrachtet bot Schloss Babelsberg in den vergangenen Jahren einen eher trostlosen Anblick: Abgängige Putzflächen, korrodierende Metallteile, ungestrichene Fenster und Türen, geschwärzte Ziegel und Sandsteinflächen warteten viele Jahre auf eine Restaurierung. Dank des Sonderinvestitionsprogramms (Masterplan) für die preußischen Schlösser und Gärten werden alle Außenbauteile einschließlich der fünf das Schloss umgebenden Terrassen instand gesetzt. Zum Jahresende 2015 wird sich das im neugotischen Stil errichtete Schloss äußerlich wieder ganz in der kaiserzeitlichen Pracht der Zeit zwischen 1870 und 1890 präsentieren.
Die Sanierung
Restaurierungsarbeiten an der in Sichtziegelbauweise errichteten Fassade stehen im Mittelpunkt der Maßnahme. Zimmermanns- und Klempnerarbeiten am Dach, die Instandsetzung der Original-Eichenholzfenster mit insgesamt 550 m² Fensterfläche und die Wiederaufstellung der rund 100 m langen Gusseisenbrüstungen auf den Terrassen sind weitere Schwerpunkte. Auf den Terrassen ist das Spektrum der Arbeiten besonders breit: Dekontaminationsmaßnahmen auf der Abdichtungsebene gehören ebenso dazu wie die kleinteilige Restaurierung der stark geschädigten Metall- und Kunststeinvasen auf den Brüstungen.
Im Außenbereich fällt der um 1863 erbaute Städte-Brunnen auf der Porzellan-Terrasse besonderes ins Auge. Dem Brunnenstock fehlt momentan noch die zentrale Brunnenfigur des Dombaumeisters Gerhardt van Ryle, dem bekanntesten Dombaumeister in Köln. Die Kopie der von Christian Mohr (1723-1888) gefertigten Skulptur wird durch eine großzügige Spende von Gerd Harry Lybke über die Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V. ermöglicht.
Kosten
Die Gesamtkosten der Sanierung der Außenhülle von Schloss Babelsberg einschließlich der Sanierung der umliegenden Terrassen liegen bei 9,7 Mio. Euro. Dabei entfallen etwa 2/3 auf das Gebäude und 1/3 auf die Außenanlagen.
Bedeutung und Geschichte des Bauwerks
Schloss und Park Babelsberg wurden ab 1833 für den preußischen Prinzen Wilhelm und seine Gemahlin Augusta von Sachsen-Weimar (1811-1890) angelegt. Über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren verbrachte das spätere Königs- und Kaiserpaar hier seine Sommertage. Heute ist die Anlage ein international bedeutendes Kulturdenkmal und Teil des UNESCO-Welterbes „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“.
Der erste Bauabschnitt wurde von 1834-35 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) errichtet. Von 1844 bis 1849 fand eine Erweiterung des Bauwerks statt. Schinkels Schüler Ludwig Persius (1803-1845) und Johann Heinrich Strack (1805-1880) hatten dabei den ursprünglichen Entwurf auf Wunsch des Bauherren zu modifizieren. Das Kaiserpaar nahm regen Anteil an der Gestaltung seines Lieblingsdomizils und fügte bis in die 1880er Jahre immer wieder neue Ausstattungsobjekte in das Gesamtkunstwerk ein.
Wie kein zweites preußisches Schloss ist Babelsberg weitgehend Ausdruck der Epoche Wilhelms I. geblieben. Mit diesem Alleinstellungsmerkmal ist das Baudenkmal auch für historisch interessierte Touristen sehenswert, die diese Zeitebene an nur wenigen authentischen Orten besichtigen können.
Der Masterplan
Mit dem Sonderinvestitionsprogramm für die preußischen Schlösser und Gärten (Masterplan) retten der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg wesentliche Denkmäler der Berliner und Potsdamer Schlösserlandschaft vor dem Verfall. Das Abkommen sieht vor, dass die SPSG bis 2017 insgesamt 155,03 Millionen Euro in die Rettung nationaler Kulturgüter zusätzlich investieren kann. Der Bund trägt 77,5 Millionen Euro (50%) bei, das Land Brandenburg 53 Millionen Euro (2/3 von 50%) und das Land Berlin 24,53 Millionen Euro (1/3 von 50%).
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