Diversity in Architecture
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Presse08.04.2022
DIVIA AWARD: INITIATORINNEN DES ERSTEN IN DEUTSCHLAND AUSGELOBTEN ARCHITEKTURPREISES FÜR FRAUEN GEBEN HOCHKARÄTIGE JURY BEKANNT Beim gestrigen Empfang im DAZ Berlin verkündeten die Vorständinnen des im Juni 2021 gegründeten Vereins Diversity in Architecture Dr. Ursula Schwitalla und Christiane Fath die Jury- Mitglieder und weitere Protagonist:innen des neuen internationalen Architekturpreises für Frauen. Ziel des DIVIA Award ist es, die Sichtbarkeit von Frauen in der Branche zu fördern. Die im Zwei-Jahres- Turnus vergebene Auszeichnung wird erstmalig in Deutschland ausgelobt. Die Jury für die ersten beiden Awards 2023 und 2025 setzt sich aus hochkarätigen Mitgliedern zusammen:
Martha Thorne, die Dekanin der IE School of Architecture and Design in Madrid und ehemalige Direktorin des Pritzker-Preises. Die amerikanische Architektin, Kuratorin und Autorin war drei Jahre im Beratungsausschuss des International Archive of Women in Architecture tätig.
Sol Camacho, die in Mexiko geborene Architektin gründete 2011 das Frauenarchitekturbüro RADDAR. Als Kulturdirektorin des Instituto Bardi / Casa de Vidro in São Paulo verantwortet sie Kulturevents und Ausstellungen.
Odile Decq, die französische Architektin und Stadtplanerin führt seit den Achtzigern ihr preisgekröntes Architekturbüro in Paris. 2014 gründete sie die Architekturschule Confluence Institute for Innovation and Creative Strategies in Architecture.
Hashim Sarkis (tba), der im Libanon geborene Dekan der MIT School of Architecture and Planning in Massachusetts. Seit 1998 führt er sein eigenes Architekturbüro Hashim Sarkis Studios in den USA und im Libanon.
David Adjaye (tba), OBE, der aus Ghana stammende britische Architekt und Gründer des Adjaye Associates mit Standorten in Accra, London und New York. Er ist Lehrender an der renommierten Architectural Association in London.
In einer persönlichen Video-Botschaft begrüßte Martha Thorne die anwesenden Gründungsmitglieder, das Advisory Board, die Botschafter:innen sowie die Donators: „Ich freue mich, ein Jury-Mitglied des ersten Diversity in Architecture-Awards zu sein. Ich interessiere mich leidenschaftlich für Architektur und auch dafür, neuem Talent, aber vor allem Frauen und Minderheiten, das Feld zu öffnen. Sie haben so viel zur Architektur beizutragen [...] und ihre Arbeit wurde bisher unfairerweise benachteiligt. [Wir sollen] Diversität zur Priorität machen, um die interessantesten und positivsten Entwicklungen zu ermöglichen.
Zu den weiteren Mitwirkenden des Awards zählen unter anderem die Botschafter:innen Annabelle Selldorf, Regine Leibinger, Angelika Fitz und Dirk Boll sowie die Donators COPRO, Zaha Hadid Architects, der Medienpartner World-Architects und das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Warum erhalten Architektinnen nicht die Anerkennung, die ihr Werk verdient?
Das ungleiche Verhältnis zwischen ausgezeichneten Architektinnen und Architekten liegt weltweit noch bei 20 zu 80 Prozent. Rechnet man die steigende Zahl der seit den Achtzigerjahren prämierten Architektinnen hoch, könnte erst 2080 ein paritätisches Verhältnis erreicht werden.
„Das müssen wir ändern. Der Preis soll die Arbeit von Frauen würdigen und anerkennen,“ so Dr. Ursula Schwitalla, die Vorständin des Vereins, der den Preis vergibt. Sie ist die Kuratorin der Vortragsreihe „Architektur Heute“ an der Tübinger Universität und die Herausgeberin der 2021 mit dem Hatje Cantz Verlag in Deutsch und in Englisch veröffentlichten Publikation Frauen in der Architektur.
„60% der Architekturstudentinnen in Deutschland sind Frauen, im Beruf tätig sind allerdings nur 34% und lediglich 10% führen ihr eigenes Büro. Wir wollen junge, angehende Architektinnen inspirieren, indem wir für sie Rollenbilder wahrnehmen und auszeichnen.“ Für dieses Vorhaben hat die Kunsthistorikerin in der stellvertretenden Vorständin Christiane Fath die perfekte Partnerin gefunden. Die in Italien, Deutschland und Syrien ausgebildete Architektin und Kuratorin ist bereits über 20 Jahre immer wieder auf der Suche nach jungem Talent in der Architektur. Vergangenes Jahr kuratierte sie mit Kolleginnen die Ausstellung und das mit dem Jovis Verlag publizierte Buch Architektinnen・BDA, in dem 50 BDA-Architektinnen vorgestellt werden.
„Das Potenzial junger, kreativer Frauen in der Architektur ist für unsere Gesellschaft wertvoll und unverzichtbar,“ so Fath, die das interdisziplinäre Studio C.FATH Architecture Communication, mit Fokus auf Architekturkonzepte leitet.
„Ich habe als Galeristin und Kuratorin viele neue Talente beobachtet, die einen besonders feinen Umgang mit Raum, Poesie, konzeptionellem Entwerfen und Ressourcen haben. Nicht besser und nicht schlechter als die männlichen Kollegen, aber wenige davon haben sich durchgesetzt, sind sichtbar geworden oder haben sich auf dem Markt behauptet. Unser Ziel ist es, junge Frauen darin zu bestärken, ihren Weg mit eigenem Büro zu gehen, aber auch aufzuzeigen, dass sie, egal für welches Lebensmodell sie sich entscheiden, progressiv-erfolgreiche Architektinnen werden können.“
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