Nachbericht
74. Auktion der Hermann Historica oHG, München - Ergebnisse
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Presse25.05.2017
Eine goldene Sprungdeckel-Damentaschenuhr, die Kaiserin Eugénie ihrer Freundin Kaiserin Charlotte von Mexiko (1840 - 1927) verehrte, zeigte gleichfalls eine wunderbare Juwelierarbeit. Blau emailliert und rückseitig mit Auflage eines goldenen, reliefierten, gekrönten Adlers Napoleon III. in ovalem Schild, war die Uhr mit römischen Ziffern auf weißem Emaillegrund ab 5.000 Euro zu erwerben, forderte dann aber einem Connaisseur den Betrag von 9.000 Euro ab. Aus ebendieser privaten Schatulle und mit identischem Startpreis, ein Petschaft in Form einer Adlerklaue die Weltkugel in den Krallen stützend, das zu seiner Taxe zugeschlagen werden konnte. Als erhabener Engel in den Händen ein Kreuz haltend, mit ungarischem Königswappen auf der Siegelfläche gestaltet, kam ein bronzenes Petschaft von Kaiser Franz Josef I. von Österreich für 4.000 Euro zur Auktion und wurde für 6.300 Euro versteigert. Der Siegelstock seiner Gemahlin Kaiserin Elisabeth von Österreich aus geschnittenem Achat in Form eines Obelisken und mit silbernem Reiher belegt, endete bei einem Startpreis von 5.000 Euro bei 5.800 Euro. Ihr überaus apartes, persönliches Reisenecessaire, gänzlich mit Perlmuttplättchen belegt und mit Spiegelmonogramm „E“ der Kaiserin versehen, erzielte mit 12.000 Euro das Vierfache seiner Taxe. Der Reigen der mannigfach wie einzigartigen, kaiserlichen Petschaft-Offerte fand Abschluss im Siegel des deutschen Kaisers Friedrich III. Geschliffen aus einem mächtigen Halbedelstein, mit gekröntem Kaiserwappen, gehalten von zwei wilden Männern im Mantel, trug die große Nachfrage das Los von einer Schätzung von 3.000 Euro auf einen Zuschlag von 10.000 Euro.
Keineswegs weniger gefragt, waren jüngere Objekte des Kapitels Militär und Historie. So aus den USA ein einmaliger Luxussäbel, der General George S. Patton jr. (1885 - 1945), dem Kommandanten der dritten US-Armee bei der Landung in der Normandie, anlässlich seiner Ernennung zum Viersterne-General am 14. April 1945 übereignet worden war. Beachtliche 54.000 Euro konnten für die bedeutende Blankwaffe, im Angebot ab 12.500 Euro, unter reger Beteiligung der internationalen Bieter erreicht werden. Der sogenannten "Patton Saber", das Model 1913 Cavalry Sword mit zweischneidiger, vernickelter und gekehlter Klinge war ein Eigenentwurf des leidenschaftlichen Sportlers und Olympioniken. Die ihm zugedachte Luxusausführung zeigte beidseitig seinen vergoldeten Namenszug mit je vier Generalsternen in einem Bordürenrahmen, war mit einem massiv silbernes Gefäß sowie Griffschalen aus Elfenbein versehen. Gleich sechsstellig, bei einer Taxe von 18.000 Euro, fiel mit 115.000 Euro das Ergebnis für eine „Enigma I“ Chiffriermaschine des Herstellers Heimsoeth & Rinke, Berlin aus. Original zusammengehörig, im Holzkasten der Auslieferung und unveränderten Fundzustand, überzeugte das geschichtsträchtige Gerät mit drei Schlüsselwalzen zudem mit einem mechanisch voll funktionsfähigen Innenleben.
Unter den französischen Militaria stach erneut eine Darstellung Napoleon Bonapartes (1769 - 1821) hervor. Die große, signierte Bronzefigur des Pariser Künstlers Jules Edmond Masson (1871 – 1932) zeigte Kaiser Napoleon I. aufrecht sitzend zu Pferd, maß eine Gesamthöhe von 55 cm und war als Offiziersgeschenk dem Generalstabschef der Schweizer Armee, Arnold Keller (1841 – 1934) gewidmet. Im Aufruf für 3.000 Euro, wurde sie mit 16.000 Euro versteigert. Schön auch, die sehr anspruchsvoll gestaltete Gala-Livree eines hohen Staatsbeamten und Kammerherrn aus dem Hause Bourbon mit reichen Besätzen von Goldstickerei auf schwarzem Tuch, die dem neuen Besitzer die Taxe von 3.500 Euro wert sein musste und 9.000 Euro, bei einem Rufpreis von 5.000 Euro waren für einen außerordentlich seltenen, wie imposanten Helm M 1814/15 der Chevau-Légers de la Garde Royale, eine Garde, die rund 18 Monate nach Gründung wieder aufgelöst worden war, gefragt.
Ebenfalls in den Katalogen, ausgesprochen rare Belege der russischen Militärgeschichte, wie ein sehr seltener und bestens erhaltener Pallasch M 1826 für Offiziere der russischen Kürassiere, eine sogenannte "Goldene Waffe", die vormals für besondere Tapferkeit verliehen, jetzt zum Startpreis von 18.000 Euro auktioniert wurde. Verkauft werden konnte auch ein Dolch für Offiziere der russischen Marine mit seinem Rufpreis von 16.000 Euro und ein Helm für Offiziere der Garde à Cheval des Zaren in der Tragweise von 1910, der taxiert auf 1.900 Euro zu einer großen Zahl von Geboten herausforderte und 8.000 Euro erzielte. Eine Offiziers-Steinschlosspistole aus dem russischen Tula, fein verziert mit leicht geschnittenem Rocaillendekor und die Messinggarnitur ziseliert wie feuervergoldet, die auf 1788 datiert war, konnte mit 5.200 Euro knapp über dem Katalogpreis versteigert werden.
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25.05.2017Presse »
Nachbericht: 74. Auktion Frühjahrsauktion vom 24. April bis 06. Mai 2017