Die aufwändige Gestaltung von Gärten und Parkanlagen spielt in der französischen Kultur eine besondere Rolle. Eine unglaubliche Vielfalt erwartet die Besucher der insgesamt mehr als 1000 Parks und Gärten, denn jeder Garten wurde mit einer eigenen Philosophie angelegt und gepflegt. Die Auswahl fällt also nicht leicht, wenn man sich in Frankreich "ins Grüne" begeben will...

Ein sehr sehenswertes Beispiel für französische Gartengestaltung stellen die Gärten der Abtei von Fontenay im Burgund dar. Die alten romanischen Gemäuer bilden hier einen reizvollen Kontrast zu den im Jahr 2008 vom Landschaftsarchitekten Peter Holmes neu gestalteten Gartenanlagen.

Im Loiretal, zwanzig Minuten von Chambord entfernt und zwischen Blois und Cheverny gelegen, erwartet die Besucher des Château de Beauregard das „Haus von Ivana“. Die für die Region typische Architektur lädt dazu ein, die verschiedenen botanischen Abteilungen des Gartens zu entdecken: den Garten der Portraits (zeitgenössischer Garten nach Plänen von Gilles Clément), einen der größten Rosengärten des Loiretals oder den Kapellen-Garten mit seinen Kamelien, Rhododendren und Azaleen.

In der Nähe von Blois (etwa 40 Kilometer von Amboise entfernt), bietet sich im Park des Château du Clos Lucé die einmalige Gelegenheit, mehr über Leonardo da Vinci, das gefeierte Genie der Renaissance, zu erfahren. Experimentieren Sie mit originalgetreuen Erfindungen, bewundern Sie die 40 halbtransparenten Gemälde an den Alleen und die Rekonstruktion des Gartens von Leonardo.

Der Park des Château de Thoiry nur etwa 50 Kilometer von Paris eignet sich hervorragend als Abschluss unserer "Reise ins Grüne" - denn hier treffen klassische und zeitgenössische Gartenkunst in einem faszinierenden Mix aufeinander. Man merkt deutlich, dass hier über Jahrhunderte hinweg nur die begabtesten Gartenbauer am Werk waren. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist ein üppiger Landschaftsgarten, in dem man sogar sprechenden Bäumen begegnet! Sie erzählen vom Leben der Tiere, Botanik, Natur, Geschichte oder dem Vogelgesang… Auf keinen Fall verpassen sollten Sie das größte botanische Labyrinth Frankreichs: 5.600 Eiben, 2.300 Meter Alleen, 9 Brücken… wagen Sie ruhig, sich in diesem gigantischen Labyrinth zu verlieren - so manch einer hat genau dabei zu sich selbst gefunden. Tierische Motive in den Alleen repräsentieren Unbewusstes und Bewusstes. Der verborgene Sinn des Rundganges wird dem Besucher durch unterhaltsame Erläuterungen nahe gebracht.

Der Park der Staatsdomäne von Chaumont-sur-Loire wurde im im Jahr 2012 erweitert. Seit Beginn des Frühjahrs 2012 warten die zehn Hektar des „Près du Gouloup“ auf Besucher. Beim Rundgang durch die insgesamt 32 ha der Parkanlagen begegnet man den Kreationen zahlreicher zeitgenössischer Künstler: Sarkis mit seiner Poesie der Fenster, Guiseppe Penone mit dem „Arbre Chemin“ oder Shigeko Hirakawa und seinem „Baum mit Himmelsfrüchten“. Während des „Festival des Jardins“ können Sie die rund 20 Installationen zahlreicher zeitgenössischer Künstler bewundern. Veranstaltungen in Parks und Gärten Picknicks in den Gärten

Um das gesellige Miteinander, zwischenmenschliche Begegnungen und Entdeckungen dreht sich alles während der großen Picknicks, die in den Parks von Schlössern und Herrenhäusern stattfinden. Am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, laden mehrere Schlösser zu einem „republikanischen Picknick“, z.B. das Château de Bussy-Rabutin im Burgund, das mit seinen Schlossteichen und seiner Architektur eine herrliche Kulisse bietet.

Das Picknick des Schlosses von Versailles lockt jährlich etwa 10.000 Gäste an. Das „Village Terroir“ präsentiert lokale Spezialitäten, Fanfaren und ein Musette-Ball sorgen für die Unterhaltung. Gefordert ist: weiße Kleidung (wie bei den Impressionisten üblich)!

Diese weiße Kleidung wird auch beim Picknick des Manoir d’Eyrignac in der Dordogne erwartet. Vom Sonnenuntergang bis zum Einbruch der Nacht verköstigt man sich mit dem Inhalt seines Picknick-Korbes, oder man ersteht einen im dortigen Restaurant. Eine sanfte Musik begleitet das Geschehen inmitten der Wasserspiele des „Jardin Blanc“.