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Warnung!

Peter Weibel - Medienrebell

Warnung!

Das Ausstellungsdisplay im 21er Haus
Die Gestaltung der Ausstellung reagiert auf das transparente Gefüge des Gebäudes und auf dessen krude Beschaffenheit. Dunkelheit fordernde Installationen, etwa Musik der Anomalie – Stimme des Menschen (1982), werden in Seecontainern der Öffentlichkeit vorgestellt, während Objekte wie das Rad des Realen (1988), das so politische Österreich-Zimmer (1982) und die Mechanik der Organismen (1994) im lichtdurchfluteten Freiraum Aufstellung finden. Mit der sogenannten Musik-Ausstellung realisierte das Belvedere eine von Weibel 1975 konzipierte Rauminstallation, mit der er auf die von den Nationalsozialisten vereinnahmte Musik wie auch auf deren Gräueltaten reagierte. Die wesentliche Konstante der Ausstellung, ein metallenes, sich an der Geometrie der Container orientierendes Regalsystem, ist wie eine offene und jederzeit und beliebig erweiterbare Enzyklopädie des Künstlers zu betrachten. Fotografien, Dokumente, Objekte, multimediale Werke, Schriften, Apparaturen und Filme – viele Filme – führen Peter Weibels künstlerische Absichten vor Augen. Gleichgültig, von welcher Seite sich der Betrachter dem Display annähert, und gleichgültig, an welcher Stelle er beginnt, sich mit dem interdisziplinären Werk des Künstlers auseinanderzusetzen, er wird trotz des weitverzweigten Netzwerks niemals den gedanklichen Faden des Orbis Sensualium Pictus verlieren, der das Werk von Peter Weibel so stark charakterisiert.

„Die Kunst hat immer wieder im Verlauf der Geschichte die Fähigkeit gezeigt, dass sie die Betrachter dazu verführt, die Welt mit anderen Augen zu sehen und eine andere Erfahrung zu machen. Das Wort Ästhetik, aisthesis, heißt ja Wahrnehmung und Empfindung. Es wird immer durch gute Kunst die Wahrnehmung der Welt verändert, und wenn man ein anderes Bild von der Welt gewonnen hat, verändert es auch das Verhalten zur Welt. Kunst kann tatsächlich die Wahrnehmung und auch die Einstellung zum Leben und damit das Leben selbst verändern.“ (Peter Weibel, Zitat aus Magazin- Interview)

KÜNSTLERBIOGRAFIE
Peter Weibel (* 5. März 1944 in Odessa, Ukraine)

Aufgewachsen in Oberösterreich, studierte er zunächst für ein Jahr in Paris Französisch und französische Literatur, begann dann 1964 in Wien das Studium der Medizin, bis er zur Mathematik mit Schwerpunkt Logik wechselte. 1972 Fernsehaktionen teleaktionen, Österr. Fernsehen (ORF); Sendung Impulse 1978 gründete er zusammen mit Loys Egg die Band Hotel Morphila Orchester.

Einzelausstellungen (Auswahl)
1975 Kosmologie des Paradoxen, Galerie nächst St. Stephan, Wien | 1988 InszeniertKunstgeschichte, Museum für angewandte Kunst, Wien | 1991 Scanned Objects, Galerie Grita Insam, Wien | 1992 Malerei zwischen Anarchie und Forschung, Neue Galerie, Graz | 1992 Virtuelle Welten, Galerie Tanja Grunnert, Köln | 1993 Vertreibunder Vernunft, Biennale di Venezia, Venedig | 1999 Videoretrospektive, Kunstverein Ludwigsburg; überproduktion:nur paranoiker:überleben, Galerie Hubert Winter, Wien; Globale Gier, Kärntner Landesgalerie, Klagenfurt | 2000 Wegwerfbotschaften. Zur freien Entnahme, Galerie Kampl, München | 2003 B-Picture. Ein Film über Peter WeibeKünstlerhaus Palais Thurn und Taxis, Bregenz | 2004 Sozialmatrix. Werke 1965–79, Galerie Meyerrieger, Karlsruhe; Das Offene Werk 1964–1979, Neue Galerie, Graz; Mucsarnok, Kunsthalle Budapest; Moderna Galerija, Ljubljana | 2006 Das offene WerkSammlung Falckenberg/Phoenix Kulturstiftung, Hamburg | 2009 Rewriter, Slought Foundation, Philadelphia; Zur modernen Finanzarchitektur. Bewohnbare Bibliotheken, Galerie Grita Insam, Wien | 2011 No Limits, Poésies visuelles, Médiathèque André Malraux, Straßburg; No Limits, Réécrire l’Europe, Palais du Rhin, Straßburg; No LimitsDe la réalité virtuelle à la réalité augmentée, apollonia, Straßburg; Peter Weibel – Mediapoet, Galerie Henze & Ketterer, Wichtrach/Bern; Die Kunst ist der Imker, nicht dBiene, Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz; Konzeptuelle Fotografie 1965–1975, Galerie Kampl, München; DAS LEBEN IM 20. JAHRHUNDERT, Artelier Contemporary, Graz, in Kooperation mit steirischer herbst; TONSPUR 42, MuseumsQuartier Wien | 2012 MobiPoeme, Kunstraum Tosterglope | 2013 Politische Performance, Galerie Anita Beckers, Frankfurt am Main | 2014 Peter Weibel – Medienrebell. Warnung! Diese Ausstellung kann Ihr Leben verändern, 21er Haus, Wien

Forschung und Lehre
Peter Weibel lehrt ab 1976 an zahlreichen Hochschulen, u. a. an der Universität für angewandte Kunst Wien, am College of Art and Design in Halifax, Kanada, und an der Gesamthochschule Kassel. 1984 wird er für fünf Jahre als Associate Professor for Video and Digital Arts an das Department for Media Study der State University of New York in Buffalo, N. Y., berufen, wo er das Digital Arts Laboratory aufbaut. Im selben Jahr erhält er die Professur für visuelle Mediengestaltung (Vismed) an der Universität für angewandte Kunst in Wien, die er bis heute innehat. 1989 wird er mit dem Aufbau des „Instituts für Neue Medien“ an der Städelschule in Frankfurt am Main beauftragt, das er bis 1994 als Direktor leitet. Seit 1989 bei der Ars Electronica; von 1992 bis 1995 künstlerischer Leiter. Seit Jänner 1999 ist er Vorstand des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe. Darüber hinaus publiziert er in zahlreichen Vorträgen und Artikeln und ist als Theoretiker und Kurator tätig.






  • 17.10.2014 - 18.01.2015
    Ausstellung »
    Österreichische Galerie Belvedere »

    Öffnungszeiten
    Mittwoch und Donnerstag 11 bis 21 Uhr
    Freitag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr
    An Feiertagen geöffnet

    Regulärer Eintritt
    € 7,– (21er Haus)
    € 21,– (21er Haus Jahreskarte)



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  • Peter Weibel, Polizei lügt, 1971  Wien, aus der Serie Anschläge, 1970/1971 SW-Fotografie Foto: Peter Weibel, © Peter Weibel
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    Österreichische Galerie Belvedere
  • Peter Weibel, Valie Export, Aus der Mappe der Hundigkeit, 1968 Silbergelatine © Peter Weibel, Foto: Joseph Tandl, © Bildrecht, Wien, 2014
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    Österreichische Galerie Belvedere
  • Ausstellungsplakat, Peter Weibel – Medienrebell, 2014 © Belvedere, Wien
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    Österreichische Galerie Belvedere
  • Peter Weibel, Trinität, 1974/1975 Filmstill, Video, 9 min. © Peter Weibel
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    Österreichische Galerie Belvedere
  • Peter Weibel, Österreichzimmer, 1982 Möbelensemble, Videokamera, Fernseher, Fotografien von Österreichischen Bundespräsidenten Sammlung Bogner Wien, © Peter Weibel, Foto: © Belvedere, Wien
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    Österreichische Galerie Belvedere
  • Peter Weibel, Information Unit, 1967 Utopisches Projekt, Zeichnung © Peter Weibel
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    Österreichische Galerie Belvedere