Albertina
Bosch Bruegel Rubens Rembrandt Meisterwerke der Albertina
Die breite Auffächerung der Bildgattungen und -themen dehnte sich auch auf die technische Praxis aus. Neben der Malerei spielte die Zeichnung eine zunehmend autonome Rolle. Der unkomplizierte Griff zu Papier und Feder oder Stift erlaubte dem Künstler das flüchtige Festhalten augenblicklicher Eingebungen, die Bearbeitung von Details bis zum perfekten Resultat oder das Entwerfen von minutiös ausgearbeiteten Vorlagen. Aufgrund der Vielzahl an Techniken, Funktionen und Anwendungsbereichen vermitteln die auf Papier ausgeführten Arbeiten ein weitaus differenzierteres Bild als die Malerei. Eine große Zahl von Künstlern reüssierte in beiden Bereichen und oft auch in der Druckgraphik – Rembrandt ist an erster Stelle zu nennen. Hingegen sind von manchen berühmten Künstlern – etwa Frans Hals oder Jan Vermeer – keine oder kaum Arbeiten auf Papier bekannt; andererseits lässt sich eine prominente Reihe an außergewöhnlichen Talenten aufstellen – zu nennen wären Roelant Roghman, Jan de Bisschop oder Anthonie Waterloo –, die ausschließlich oder vorwiegend als Zeichner tätig waren. Die Albertina besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen niederländischer Handzeichnungen aus der Zeit von 1450 bis 1650. Die Epoche der »Alten Niederländer« ist mit einzelnen herausragenden Werken aus dem Umkreis des Jan van Eyck, von Petrus Christus oder Dirk Bouts vertreten, bis die Arbeiten von Hieronymus Bosch und Pieter Bruegel d. Ä. einen ersten Höhepunkt der erlesenen Kollektion markieren. Das weitere 16. Jahrhundert ist mit Meisterzeichnungen von Gossaert, Heemskerck oder Goltzius präsent. Den Schwerpunkt der Sammlung bildet aber Hollands »Goldenes« 17. Jahrhundert mit bedeutenden Blättern von Rembrandt und seiner Schule. Die vom Hause Habsburg dominierten südlichen Niederlande vertreten die berühmtesten flämischen Meister ihrer Zeit: Peter Paul Rubens, Anton van Dyck und Jacob Jordaens. Ausstellung und Katalog zeigen, wie sehr das breite thematische Spektrum der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts – Landschaft, Seestücke, topographische Ansichten, Porträts, ländliche Genreszenen, Stillleben – doch in Errungenschaften vorangegangener Jahrhunderte wurzelt. Über zwei Jahrhunderte hat der Rückblick auf diese bedeutende künstlerische Tradition zu immer neuen Höchstleistungen inspiriert.
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14.03.2013 - 30.06.2013