Residenzgalerie Salzburg
LEBENSWELTEN. Barockes Europa
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Ausstellung28.02.2014 - 21.06.2015
SÜDLICHE NIEDERLANDE – Raum III.
Gegenreformation und absolutistischer Feudalismus der Habsburger bestimmen Kunst und Kultur der reichen Provinz Flandern mit seiner Hauptstadt Antwerpen.
Der Verlust der Selbstständigkeit geht einher mit einer enormen Förderung der Künste durch den spanischen Hof. Kostspielige Machtentfaltung und die Festigung des katholischen Glaubens sind künstlerisches Programm. Die Vorbildwirkung des spanischen Mäzenatentums durch Karl V. (1500–1558) und Philipp II. (1527–1598) auf ihre Nachfolger hat starken Einfluss auf die Kunst. Deren bedeutendster Vertreter ist Peter Paul Rubens.
Unter seinem selbstbewussten Wirken entfaltet die flämische Barockmalerei den ihr eigenen überbordenden Stil ebenso wie ihre eigene Tradition.
Darstellungen von Szenen der antiken Mythologie, eingebettet in Waldlandschaften spiegeln Jagdleidenschaft und Unterhaltungssucht ihrer adeligen Auftraggeber.
Viele der namhaften Maler beginnen ihre künstlerische Laufbahn in Italien. Künstler wie Cornelis de Heem verdichten in ihren Darstellungen holländische und flämische Eigenheiten zu einer besonderen Bildschöpfung.
Künstler: Jacques d`Arthois, Hendrik van Balen, Jan Brueghel d. Ä., Caspar de Crayer, Frans
Francken II., Frans Francken III., Hieronymus Francken II., Jakob Grimmer, Cornelis de Heem, Frans Pourbus d. Ä., Peter Paul Rubens, Cornelis de Vos, Frans Wouters
HOLLAND – Raum IV.
In einer Zeit, die in dem von Absolutismus und Religionskriegen aufgeriebenen Europa als Krisenzeit gilt, erleben die nördlichen Niederlande den beispiellosen Aufschwung eines „Goldenen Zeitalters“. Im Unterschied zu den feudalistischen Nachbarländern tragen Ständeparteien und die wohlhabende Mittelschicht politische Verantwortung.
Freiheit, religiöse Toleranz sowie eine beeindruckende gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Konstellation bereiten den fruchtbaren Boden für die glanzvolle Blüte der holländischen Malerei des 17. Jhs.
Viele Künstler, die vor der spanischen Herrschaft in den Norden flüchten, finden hier eine völlig neue Situation vor. Neben dem Adel fällt nach den Bilderstürmen der Calvinisten auch die Kirche als wichtiger Auftraggeber aus. Da jedoch der allgemeine Wohlstand die Nachfrage nach Malerei in allen Gesellschaftsschichten rasant ansteigen lässt, arbeiten viele Künstler für den freien Markt. Kunst, die im übrigen Europa als Luxusobjekt gehandelt wird, findet sich in nahezu jedem Haushalt.
Angebot, Nachfrage und Säkularisierung lassen neu Bildgattungen wie Stillleben, Genrebild, Marinedarstellung, Architektur- oder Nachtstück entstehen.
Ein besonderer Sinn für das undramatisch Alltägliche kennzeichnet die Bilder der Holländer.
Das Bild wird zu einer besonderen Form der Weltaneignung. Es ist nicht mehr Teil eines barocken Gesamtkunstwerks. Es rechtfertigt sich allein durch sich selbst.
Künstler: Jan Direksz. Both, Elias van den Broeck, Bartholomeus Breenbergh, Gerrit Adriaensz. Berckheyde, Jacob Gerritsz. Cupy, Barent Graat, Jan van Goyen, Jan Davidsz. de Heem, Charles Cornelisz. De Hooch, Aert van der Neer, Gabriel Metsu, Willem van Mieris, Jan Miense Molenaer, Paulus Potter, Salomon van Ruysdael, Hermann Saftleven, Godfried Schalken, Jan Steen, Jan Weenix d. J.
Videopräsentation – Raum V./Studio
Die subtile Videoarbeit „Frankdendael 2001“ des holländischen Künstlerduos Erwin Driessens & Maria Verstappen zeigt Aufnahmen des historischen Parks von „Huize Frankendael“ (Haus Frankendael), dem einzige Landhaus aus dem 17. Jahrhundert, das innerhalb der Stadt Amsterdam erhalten geblieben ist. Im Laufe eines Jahres entstand eine Fotoserie, die zu einer Animation montiert wurde, die den Wechsel der Jahreszeiten auf faszinierende Art und Weise in neun Minuten sichtbar macht.
Künstlerinnen und Künstler: Erwin Driessens & Maria Verstappen
ÖSTERREICH – Raum VI.
Tonangebend für die österreichische Barockmalerei ist die Kunst Italiens. Bereits um 1600 prägen die Salzburger Fürsterzbischöfe den Ruf Salzburgs als „Rom des Nordens“.
Die durch Kaiser Leopold I. gebannte Türkengefahr ermöglicht Ende des 17. Jh.s eine Blüte des Kunstschaffens in allen Sparten. Der Ideenreichtum vieler heimischer Künstler geht auf deren Ausbildung in Italien zurück.
Zu nennen sind der in Neapel geborene und in Rom ausgebildete Martino Altomonte und Johann Michael Rottmayr – ein Schüler des in Venedig ansässigen Johann Carl Loth. Neben Rottmayr etabliert sich der vom Haus Schwarzenberg geförderte und in Venedig und Neapel studierte Daniel Gran als bedeutender Maler. Bei Paul Troger steigert sich der malerische Ausdruck und gipfelt schließlich in der expressiven Formensprache Franz Anton Maulbertschs.
Wichtigste Auftraggeber der Künstler sind Hochadel und Klerus, der seine Stifte im Sinne eines umfassenden Gesamtkunstwerkes zu barocken Klosterresidenzen ausbaut.
Mitte des 18. Jh.s geht der Barock in das Rokoko über. Johann Georg Platzer hält nun Gesellschaftsstücke, mythologische und biblische Szenen mit Vorliebe auf Kupfer fest.
Künstler: Bartolomeo Altomonte, Martino Altomonte, Daniel Gran, Franz Christoph Janneck, Martin Knoller, Johann Carl Loth, Franz Anton Maulbertsch, Kaspar Memberger d. Ä., Johann Georg Platzer, Johann Michael Rottmayr, Johann Martin Schmidt, gen. Kremserschmidt, Paul Troger
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28.02.2014 - 21.06.2015
Öffnungszeiten: Täglich: 10 – 17 Uhr; Schließzeiten: 04. – 29.11.2013; 24.12.2013
Ausstellungsbegleitprogramm:
♦ Öffentliche Führungen, LEBENSWELTEN. Barockes Europa. Jeweils Sa, 10:30 Uhr: 08.03., 05.04.,10.05.,14.06.,05.07.,09.08.,13.09.,18.10.,22.11.,13.12.2014 und 24.01.2015♦ Sonderführungen: BAROCK IM FOKUS. Jeweils Mi, 15:30 – 16:30 Uhr (Ausnahme 12.03.): 12.03. Barock: kurz & bündig (15:30 – 17:00 Uhr); 26.03. Italien – Mekka der Malerei; 09.04. Niederländer – Goldenes Zeitalter; 23.04. Österreich – Lebensfreude & Frömmigkeit; 07.05. Frankreich – Verträumt, Amourös, Ideal