Wanderausstellung
Endstation Meer? Das Plastikmüll-Projekt
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Ausstellung18.12.2012 - 31.03.2013
Nach der Neueinrichtung der Dauerausstellung Design richtet das MKG nun den Fokus auf die Hintergründe und die Folgen der Design- und Produktionsgesellschaft, auf die negativen Seiten von Massenkonsum und von der vermeintlich endlosen Verfügbarkeit der Dinge. Das MKG zeigt als erste Station die internationale Wanderausstellung „Endstation Meer? Das Plastikmüll Projekt“ des Museums für Gestaltung Zürich, die im Anschluss zunächst in Finnland und Dänemark zu sehen ist. Das Projekt und die Tournee werden finanziert von der Drosos Stiftung. Die Hamburger Station wird ermöglicht durch die großzügige Unterstützung des Projektpartners Michael Otto Stiftung für Umweltschutz. Die Ausstellung wirft einen kritischen Blick auf die Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Im Mittelpunkt stehen die gigantischen Mengen Plastikmüll, die täglich in die Meere gelangen, die Folgen der Verschmutzung für die Natur und den Menschen sowie verschiedene Lösungsansätze für dieses globale Problem. Das Zentrum der Ausstellung bildet ein gigantischer Berg aus Plastikmüll, der aus drei Weltmeeren zusammengetragen wurde. Die Hafenmetropole Hamburg, deren Hauptwirtschaftsfaktor der Seehandel ist, zeigt sich als Ausstellungsstandort geradezu prädestiniert. Darüber hinaus stammt ein großer Teil des in der Ausstellung gezeigten Müllbergs von der beliebten Urlaubsinsel Fehmarn in der Ostsee. Die Ausstellung bietet mit Filmen, Fotografien, Zeichnungen, Objekten, Installationen, Cartoons und Konsumartikeln Einblick in das Problem Plastik und klärt auf über zahlreiche Sachverhalte und Zusammenhänge. Begleitet wird die Ausstellung durch ein umfangreiches Vermittlungsprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die renommierten Möbel- und Produktdesigner Florian Borkenhagen, Silvia Knüppel, Eva Marguerre und Marcel Besau zeigen in drei Workshops, wie man aus Fundstücken und Müll Designobjekte und wahre Kunstwerke herstellen kann. In der „Plastikmüll-Debatte“ diskutieren Wissenschaftler, Designer, Vertreter aus Industrie und Wirtschaft und Umweltschützer an sieben Abenden mit den Besucher über die Sensibilisierung für das Thema Plastik und über die Möglichkeiten des bewussteren Handelns. Filme, eine Kindertour, ein Kinderferienprogramm und Führungen in der Ausstellung und Führungen in Müllverbrennungsanlagen, Recyclinghöfen und Abwasserklärwerken ergänzen das Programm. Weitere Informationen bietet die Homepage www.plasticgarbageproject.org. Auf www.facebook.com/PlasticGarbageProject können Besucher und Interessierte mitdiskutieren. Die Hamburger Station wird gesponsert von der Lighthouse Foundation, Hamburg Wasser und der Stadtreinigung Hamburg.
Plastiktüte, Kinderspielzeug, PET-Flasche, Lebensmittelverpackungen … Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat das Erdöl-basierte Material seinen Siegeszug durch die Konsumwelt angetreten. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es ist preiswert, einfach in der Verarbeitung und nimmt fast jede gewünschte Eigenschaft an. Heute werden weltweit pro Sekunde 8000 kg Kunststoffe hergestellt. Unser Alltag ist voll von Plastik. Was aber passiert mit einem Plastikprodukt nach dem Ende seines Lebenszyklus? Ein großer Teil dieser Produkte landet unkontrolliert in unserer Umwelt und schließlich in unseren Meeren und verwandelt diese schleichend in eine globale Plastiksuppe. Jedes Jahr gelangen mehr als 6,4 Millionen Tonnen Abfälle in die Ozeane. 80 Prozent dieser Abfälle stammen vom Land. Bereits heute gibt es keinen Quadratkilometer Meerwasser, der frei ist von Plastikteilen. Obwohl nur ein kleiner Teil davon an der Oberfläche treibt, bilden sich aufgrund der Meeresströmungen gigantische Plastikstrudel. Die derzeit umfangreichste dieser schwimmenden Inseln befindet sich im Pazifik und hat bereits die Größe von Mitteleuropa erreicht. Da herkömmliches Plastik nicht biologisch abbaubar ist, wird er in immer kleinere Stücke aufgebrochen und gelangt schließlich sogar in die Nahrungskette. So findet der Mensch den Müll am Ende auf dem Teller wieder, mit gravierenden Konsequenzen für die Gesundheit.
Die Ausstellung
Zentrum der Ausstellung „Endstation Meer?“ und Symbol für die ökologische Katastrophe ist eine Installation von Plastikschwemmgut aus verschiedenen Weltmeeren. Hauptsächlich stammt es aus Strandsäuberungen auf Kaho’olawe (einer unbewohnten Insel auf Hawaii), auf Fehmarn (Ostsee) und auf beliebten Nordsee-Insel Sylt. An den gezeigten Stücken lassen sich Herkunft, Lebenszyklus, Sinn und Unsinn der Plastikprodukte nachvollziehen. Neben rätselhaften Gegenständen aus der Fischereiindustrie findet man die Reste wohlbekannter Alltagsobjekte wie Plastikbecher oder Zahnbürsten, die sichtbare Spuren des Treibens im Salzwasser und des Zusammentreffens mit Meeresbewohnern aufweisen. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung den Hintergrund des Problems und seine fatalen Auswirkungen auf Meere, Tiere und Menschen. Die verbreitetesten Kunststoffe werden vorgestellt, Fragestellungen zu Konsum, gesundheitlichen Risiken, Mikroplastik, Materialkreisläufen oder Biokunststoffen beleuchtet. Außerdem werden lokale und internationale Lösungsansätze im Sinn von Reduzieren, Umnutzen oder Wiederverwerten präsentiert. Diese sollen zum Nachdenken und letztlich auch zum Handeln anregen.
1. Thema: Plastik im Meer
Eintauchen: Die fotografisch und zeichnerisch umgesetzte Animation von Tamara Aepli simuliert die Situation von Plastikobjekten im Wasser und führt vor, wie Plastik in den marinen Lebensraum eindringt, sich integriert und weshalb Plastik von Tieren mit Nahrung verwechselt wird.
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* 1934 in Wien (Österreich), † 2014 in Wien (Österreich) Architekt, Theoretiker,...
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