Hamburger Bahnhof
Rudolf Belling. Skulpturen und Architekturen
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Ausstellung08.04.2017 - 17.09.2017
Rudolf Belling (1886–1972) zählt zu den wichtigsten deutschen Bildhauern der Klassischen Moderne. Die Nationalgalerie, die dem Künstler bereits 1924 seine erste Museumsausstellung widmete, stellt den Pionier der plastischen Abstraktion nun in der großen Retrospektive Rudolf Belling. Skulpturen und Architekturen vor. Die Ausstellung ist die erste umfassende Präsentation seines Werks seit 40 Jahren und belegt Bellings Bedeutung für die Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Ausgangspunkt sind zehn Hauptwerke der 1920er-Jahre aus der Sammlung der Nationalgalerie, darunter der berühmte Dreiklang (1919/24). Die insgesamt rund 80 Exponate aus den 1910er- bis 1970er-Jahren – darunter Skulpturen, Zeichnungen, Modelle, Filme, Fotos und Figurinen – beleuchten die vielen Facetten eines Plastikers, der sich nicht auf das Medium der Skulptur allein festlegen lässt.
Bellings über sechs Jahrzehnte umfassendes Kunstschaffen ist von einmaliger Vielseitigkeit geprägt: sein stilistisches Vokabular reicht von Expressionismus bis Neue Sachlichkeit, von Futurismus bis Konstruktivismus, von Abstraktion bis Naturalismus. Auch im Hinblick auf Gattungen übertrat er gängige Grenzen: Er war als Bühnen- und Kostümbildner, Bau- und Werbeplastiker, Porträtbildner sowie als Designer aktiv; in Zusammenarbeit mit Architekten entstanden Innenräume, Bauplastiken, Brunnen und Denkmäler; Bau-Utopien fanden Ausdruck in visionären Entwürfen; seine „Moden-Plastik“ gilt bis heute als herausragendes Beispiel der modernen Schaufensterfigur.
Diese grenzüberschreitende Heterogenität ließ Belling ganz bewusst zu: „Ob gegenständlich oder gegenstandslos, ich erlaube mir alles, was mir nötig erscheint, um organisch gesetzmäßig zu bilden.“, schrieb der Künstler 1922. Zu den Prinzipien des „Systems Belling“, wie er selbst es nannte, gehört die Konzeption der Skulptur als vielansichtige, raumhaltige Rundplastik ebenso wie das Einbeziehen des Leerraums als elementares Gestaltungselement.
Kurzbiografie Rudolf Belling
1886 in Berlin geboren. Lehre und Studium der Bildhauerei. 1918 Mitbegründer der Novembergruppe und Mitglied im Arbeitsrat für Kunst. 1919-1921 erste Einzelausstellungen in den Galerien von Wolfgang Gurlitt (Berlin), Alfred Flechtheim (Düsseldorf) und Wilhelm Goyert (Köln). 1924 Einzelausstellung im Berliner Kronprinzenpalais und Ankauf der Skulptur Dreiklang durch die Nationalgalerie. 1925-1932 architekturbezogene Plastiken im Auftrag von Gewerkschaften und Genossenschaften. 1931 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. 1937 Professor an der Akademie der Schönen Künste in Istanbul, ab 1952 an der Technischen Universität in Istanbul. 1966 Rückkehr nach Deutschland; freie Arbeiten und Skulpturen im öffentlichen Raum. 1972 in Krailling bei München gestorben.
Ausstellungskatalog
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Begleitkatalog – die erste Publikation zu Rudolf Belling, die sein gesamtes Werk von 1906 bis 1972 detailliert in wissenschaftlichen Texten und großformatigen Farbabbildungen vorstellt:
Rudolf Belling. Skulpturen und Architekturen Herausgegeben von Dieter Scholz und Christina Thomson Mit Beiträgen von Hubert van den Berg, Geneviève Debien, Burcu Dogramaci, Arie Hartog, Oliver Kase, Wolfgang Knapp, Andreas Schalhorn, Dieter Scholz, Christina Thomson und Andreas Zeising Ca. 336 Seiten mit ca. 310 farbigen Abbildungen. Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Freunde der Nationalgalerie.
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* 1934 in Wien (Österreich), † 2014 in Wien (Österreich) Architekt, Theoretiker,...
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08.04.2017 - 17.09.2017
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin Invalidenstraße 50/51, 10557 Berlin
Di, Mi, Fr 10 – 18 Uhr, Do 10 – 20 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr