Brandenburg
Die St. Johanniskirche in Werben ist Förderobjekt einer Treuhandstiftung in der DSD
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Ausstellung07.12.2016
Seit 1997 unterstützt die treuhänderische Gisela und Ernst Alers-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) die St. Johanniskirche in Werben. Auch in diesem Jahr speist sich der Fördervertrag für die Dachsanierung der Kirche in Höhe von 100.000 Euro zur Hälfte aus den Erträgen der Treuhandstiftung. Die andere Hälfte stammt aus zweckgebundenen Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung ist. Den symbolischen Fördervertrag überbringt am Mittwoch, den 7. Dezember 2016 um 15.00 Uhr Dr. Volker Stephan, Ortskurator Stendal der DSD, zusammen mit Johanna Grude von Lotto Sachsen-Anhalt an Pfarrer Jan Foit.
Markgraf Albrecht der Bär schenkte im 12. Jahrhundert die Festung Werben nach einer Pilgerfahrt ins Heilige Land dem in Jerusalem ansässigen Johanniterorden. Sie wurde so die erste Johanniter-Komturei nördlich der Alpen. Werben erhielt um 1225 Stadtrecht, wurde Mitte des 13. Jahrhunderts Reichsstadt und gehörte ab 1358 zur Hanse. Der Johanniterorden wurde 1810 aufgelöst und der heute 900 Einwohner zählende Ort erlebte seinen langsamen Niedergang.
1160 baute der Orden eine erste Kirche. Doch den Bau der mächtigen St. Johanniskirche ermöglichte erst der rege Ablasshandel des 15. Jahrhunderts. In zwei Bauabschnitten zwischen 1414 und 1466 entstand in den fruchtbaren Niederungen der altmärkischen Wische eine prächtige spätgotische Hallenbasilika. Die mittelalterlichen Glasmalereien stammen zum Teil noch aus dem Vorgängerbau, ebenso wurde der mächtige querrechteckige Westturm vom romanischen Ursprungsbau übernommen und erhöht.
Der dreischiffige Backsteinbau wurde reich ausgestattet. Der geschnitzte Hauptaltar aus der Zeit des "Weichen Stils" gilt als eines der Schlüsselwerke der märkischen Skulptur und Malerei. Neben der Messingtaufe des Hamburger Glockengießers Hermen Bonstede sowie der Sandsteinkanzel des Magdeburger Bildhauers Michael Spieß und zahlreichen weiteren bedeutenden Ausstattungsstücken ist die Barock-Orgel von Joachim Wagner aus dem Jahr 1747 auf der gleichzeitig erbauten Empore besonders erwähnenswert.
Seit 1997 hat die DSD mit Hilfe von Spendern und insbesondere durch die Gisela und Dr. Ernst Alers Stiftung Sanierungs- und vor allem Restaurierungsarbeiten an St. Johannis unterstützt. Es konnten Dach- und Mauerwerksreparaturen sowie Trockenlegungsarbeiten durchgeführt werden. Die Alers-Stiftung ermöglichte auch die grundlegende Instandsetzung der beiden von Anobien stark befallenen Chorgestühle. Die Arbeiten im Innern waren notwendig, um die feuchtigkeitsgeschädigte Ausstattung zu retten.
Die Sanierung des Kirchenschiffdachs steht nun an, weil bei der Neuein-deckung des Dachs 1989 die Dachkonstruktion nicht grundlegend saniert werden konnte. Die Fußpunkte des Dachstuhls sind teilweise verfault und ihre Instandsetzung daher nicht weiter aufschiebbar. Der Ort ist mit dem Erhalt des gewaltigen Kirchenbaus und dessen reicher Ausstattung überfordert. Die Johanniskirche gehört zu den über 550 Projekten, die die private DSD dank Spenden, Erträgen von Treuhandstiftungen und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.
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07.12.2016
7. Dezember 2016 um 15.00 Uhr