im kinsky
MEISTERWERKE-AUKTION
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Auktion23.04.2013
Als Highlight im Wiener Auktionsfrühling erwies sich die Versteigerung im Kinsky mit einem Gesamtverkaufserlös von knapp € 5,5 Mio.
Wien, 23. April 2013; Eine der spannendsten Auktionen in der Geschichte des Auktionshauses im Kinsky ging heute Abend über die Bühne: Insgesamt 110 Werke erzielten einen Gesamtverkaufspreis von € 5,5 Mio. Die Auktion beeindruckte durch eine Vielzahl nationaler wie internationaler Top-Werke.
Aufgrund der hoch qualitativen Auswahl der zur Auktion gelangenden Objekte hat sich die Meisterwerke-Auktion im Kinsky bereits vorab als einer der Höhepunkte im Wiener Auktionsgeschehen angekündigt. Was sie versprach, hielt sie auch, und noch mehr…
Bilder des 19. Jahrhunderts
Olga Wisinger-Florians Gemälde „Erster Reif“ ist ein herausragendes Werk in ihrem Oeuvre. Es entstand in der Zeit vom 15. November 1906 bis Anfang Dezember. Das Werk wurde zur damaligen Zeit bereits so gut angenommen, dass die Künstlerin eine zweite Fassung schuf. Im Auktionshaus im Kinsky wurde die Erstfassung des Gemäldes zu einem Preis von € 180.000,- unter Vorbehalt verkauft.
Emil Jakob Schindlers Gemälde „Scirocco im Anzug“ entstand im Jahr 1891 in Ragusa, dem heutigen Dubrovnik. In den Jahren 1887/88 unternahm Schindler begleitet von der gesamten Familie und seinem Schüler Carl Moll Studienreisen nach Ragusa, wo ein Zyklus von Meeresbildern entstand. Im Saal des Auktionshauses im Kinsky wurde heftig geboten, und so wechselte eines der schönsten Bilder seines gesamten Werkes zu einem Verkaufspreis von € 200.000,- den Besitzer.
Klassische Moderne
Im Spätsommer 1959 entstand Oskar Kokoschkas Blumenstillleben, eines der wenigen, das er in Öl ausführte. Das Gemälde wurde weltweit in vielen Museen ausgestellt, unter anderem in der Albertina. Im Zuge der Meisterwerke Auktion erwarb die Fondation Oskar Kokoschka in der Schweiz das Gemälde für € 270.000,-.
Eine Sensation war die Wiederentdeckung eines Selbstbildnisses von Richard Gerstl, das seit 1931 nicht mehr öffentlich aufschien. Es ist eines der sehr raren Porträts innerhalb des kleinen Oeuvres. Etwa 80 Arbeiten sind insgesamt von ihm bekannt, davon nur wenige Selbstbildnisse, die aber in seinem Schaffen einen besonderen Stellenwert haben. Nur sehr wenige davon befinden sich nicht in musealem Besitz. Das Werk gelangte durch eine ältere Dame zum Auktionshaus im Kinsky. Sie hatte bereits vor langer Zeit von ihrer gestorbenen Mutter ein Bild geerbt, das diese vor mehr als 80 Jahren in der Galerie des Dr. Otto Nirenstein-Kallir gekauft habe. Das Gemälde, das die ältere Dame vorwies, zeigte das Selbstporträt eines jungen Mannes. Es war schlecht erhalten, sah an manchen Stellen wie verschimmelt aus und war an den Rändern unregelmäßig beschnitten. Nachdem die Rückseite des Gemäldes gereinigt worden war, kam auf der Leinwand ein Stempel mit den Worten „Nachlass Richard Gerstl (1883 bis 1908), Neue Galerie, Wien“, die Unterschrift des Dr. Kallir und der handschriftlich wiedergegebene Hinweis „Nr. 24 Selbstbildnis (Ausschnitt)“ zum Vorschein. Die alte Dame hatte dem Auktionshaus im Kinsky damit eines der seltenen Kunstwerke Richard Gerstls übergeben. Im Zuge der 95. Auktion im Kinsky erreichte das Gemälde in einer spannenden Bieterkonkurrenz einen sensationellen Preis von € 320.000,-.
Max Oppenheimer emigrierte 1938 zunächst nach Zürich und danach in die USA, wo er bis 1954 im Exil lebte und den renommiertesten Händler wertvoller Streichinstrumente kennenlernte. Oppenheimer, selbst leidenschaftlicher Musiker, fertigte ein Porträt Emil Hermanns im Jahr 1946 in New York an. Das Gemälde wurde für € 160.000,- verkauft.
Aufsehenerregende Preise erreichten die Werke von Alfons Walde. Walde galt bereits in den 1920er Jahren als beliebter Maler. Schon zu dieser Zeit zog es die ersten Touristen nach Kitzbühel, wo sie seine Landschaftsgemälde sehr früh schätzen lernten. Damals wie heute ziehen seine Werke viele internationale Käufer an, was den Wert seiner Werke nach wie vor steigen lässt. Sein „Wilder Kaiser und Hof“, entstanden um 1930, verblieb aus dem Nachlass des Künstlers über drei Generationen in Familienbesitz. Das Gemälde wurde in der 95. Auktion im Kinsky für den Höchstschätzpreis von € 300.000,- verkauft. Für lange Zeit in dänischem Besitz war Waldes Gemälde „Bergstadt“. Das Bild fand im Auktionshaus im Kinsky für € 330.000,- in einem spannenden Bietergefecht einen neuen Besitzer und ging damit deutlich über den Höchstschätzpreis (€ 300.000,-) hinaus. Waldes stehender Akt erzielte einen Preis von € 105.000,-.
Das Aquarell „Zigeunermädchen“ von Emil Nolde gelangte im Zuge der regelmäßig statt findenden Beratungstage ins Auktionshaus im Kinsky. Die Familie, innerhalb derer das Gemälde über drei Generationen hinweg vererbt wurde, ahnte nicht, welchen Wert es haben möge. Das Werk stammte ursprünglich von einem sehr wichtigen Händler und Förderer Noldes, Leon Schames. Durch Erbschaft ist es seit 1986 in österreichischem Privatbesitz und wechselte nun für € 200.000,- den Besitzer.
Eine Gouache auf Papier von Pablo Picasso gelangte bereits im Juni 2012 bei Sotheby´s mit einem Schätzpreis zwischen GBP 150.000,- und 200.000,- zur Auktion, wurde aber nicht verkauft. Das Auktionshaus im Kinsky konnte es zu einem deutlich attraktiveren Preis offerieren. Dementsprechend stieß das Werk auf großes internationales Interesse. Am Telefon lieferte sich alles, was einschlägigen Rang und Namen hat, ein heißes Gefecht. Das Werk wurde ursprünglich von einem Mäzen Picassos direkt vom Künstler erworben und erzielte im Kinsky einen Verkaufspreis von € 110.000,- im Kinsky. Den Zuschlag erhielt ein deutscher Händler.
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