Auktion
Herbstauktion der Hermann Historica
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Auktion03.11.2014 - 08.11.2014
Alte Waffen
Besondere Sammlungsstücke bieten sich dem interessierten Publikum unter den Alten Waffen. Herausragend ist hier die Auswahl an raren und bestens erhaltenen Schilden aus dem 16. Jahrhundert. In wunderbarem Zustand zeigt sich ein in Venedig gefertigter, lederbespannter hölzerner Paraderundschild der Trabantengarde des Wolf Dietrich von Raitenau, Fürstbischof zu Salzburg von 1587 - 1612, der in eleganter Farbigkeit mit Arabesken und Wappenkartusche feinst bemalt ist und für 25.000 Euro aufgerufen wird.
Sehr viel gewichtiger dagegen, ein schwerer eiserner Paradeschild aus Dresden mit mittig verschraubtem Schilddorn und mit umlaufenden Zierbändern aus vergoldetem Messing mit getriebenem, ziseliertem Blütendekor sowie 16 plastischen Löwenköpfen verziert. Mindestens 12.000 Euro müssen für diesen 7,56 Kilogramm schweren Schild in kugelfester Qualität aufgebracht werden. Mit gleichem Startpreis und für die Waffensammlung Schloss Sighartstein bei Salzburg belegter Provenienz, kommt eine auf 1522 datierte Handtartsche aus Süddeutschland oder Österreich zur Auktion. Der leicht geschwungene Schild aus Fichtenholz ist ganzflächig mit grobem Leinen über verleimten Tiersehnen bezogen, schauseitig Kreuz im Strahlenkranz aufwändig farbig gefasst und rückseitig mit originaler, vernieteter Schildfessel.
Dass das Augenmerk der Schutzmaßnahmen im Mittelalter nicht nur den menschlichen Kämpfern galt, beweist eine spätgotische Rossstirn, deutsch um 1500/1510. Der mehrteilig gearbeitete Chamfron mit fein gebördelten und geschnürlten Rändern, prägnanter, gegrateter Rosette und Befestigungslochung für einen Federbusch kann ab 15.000 Euro ersteigert werden. Schön auch ein hochwertig gefertigter, geätzter Kürass mit Medici-Wappen, Pisa 1590, der für 10.000 Euro aufgerufen wird, und ein deutscher weitestgehend unberührter Kürassier-Mantelhelm, um 1620 mit einem Startpreis von 4.500 Euro, der durch kugelfeste Qualität besticht.
Nicht weniger attraktiv ist das Angebot an Blankwaffen. Sehr ansprechend, ein deutsches ritterliches Schwert zu anderthalb Hand aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die flach gegratete Klinge beidseitig mit Messingeinlagen von Habsburger Lindenblatt, stilisiertem Wolf und Krückenkreuz im Kreis versehen, kann künftig ab 25.000 Euro eine neue Sammlung bereichern. Ein originaler süddeutscher Bidenhänder aus der Werkstatt des bekannten Klingenschmieds Diefstetter um 1550 ist dagegen auf 13.000 Euro taxiert, ein authentisches, extrem seltenes, in allen Teilen originales Richtschwert mit Scheide aus gleicher Werkstatt auf 7.500 Euro und ein außergewöhnlich hochwertiger silbermontierter Luxus-Schießfänger in wahrlich fürstlicher Qualität, ebenfalls deutsch und um 1730 gefertigt, kommt mit 15.000 Euro zum Aufruf.
Asien, Orient und Afrika
In Qualität und Vielfalt überzeugend ist auch in diesem Herbst wieder das Angebot an Losen aus Afrika, dem osmanischen Reich, Indien sowie Japan und China. Als eines der Highlights präsentiert sich eine überaus qualitätsvolle persische Garnitur aus Helm, Schild und Armschiene, gefertigt zu Beginn des 19. Jahrhunderts. En suite goldtauschiert, partiell mit Silbereinlagen versehen und teils feinst geschnitten, belegt das Ensemble, im Aufruf für 25.000 Euro, die exquisite Kunstfertigkeit der orientalischen Rüstungsschmiede. Sehr viel früheren Datums, aber nicht minder kostbar gearbeitet, ist ein Hetmans Streitkolben, osmanisch/ungarisch, aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, Taxe 22.000 Euro. Das Feldsignet eines Heerführers vergleichbar einem Feldherrenstab, ist vollständig mit Silberblech belegt, der zehnseitige Schlagkopf feuervergoldet und floral feinst graviert, der Stiel hingegen mit ziseliertem vollflächigen Arabeskendekor.
Kunstvoll gearbeitete Blankwaffen erfreuen sich seit Jahren einer stetig wachsenden Begeisterung der internationalen Sammlerschaft. Erneut überzeugt die weite Offerte, von einem silbermontierten osmanischen Kandschar aus der Zeit der Türkenkriege im Aufruf für 9.500 Euro bis hin zu einer japanischen Katana aus der Meiji-Periode (1868 - 1912) mit plastisch beschnitztem Elfenbeingriff, Startpreis 7.000 Euro. Aus China faszinieren Jadeschnitzereien, zahlreiche Stücke Porzellan und hochwertigste Gürtelschnallen, wie das wunderschöne Kleinod aus vergoldeter Bronze mit Blütendekor auf grüner Jadeplatte und Fledermausmotiven auf Rosenquarz, das moderat mit 1.400 Euro angesetzt ist. Ein bronzener Buddha aus der Ming Dynastie in würdiger Erhabenheit auf dem Lotusthron ruhend, rundet mit einer Taxe von 8.000 Euro das Angebot ab.
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03.11.2014 - 08.11.2014Auktion »
Vorbesichtigung: 27.10. bis 31.10. + 02.11.2014
Auktion: 3. bis 8.11. 2014
Hermann Historica oHG, Linprunstr. 16, 80335 München