Frühlingsaukti
Frühlingsauktion im Kinsky
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Auktion21.04.2009 - 22.04.2009
Mit der Versteigerung einer bedeutenden österreichischen Sammlung Alter Meister beginnt die Frühlingsauktion im Kinsky am Dienstag, den 21. April um 16 Uhr, gefolgt von 78 Bildern des 19 Jh. und 93 Werken der Klassischen Moderne. Die Zeitgenössische Kunst bildet den Abschluss des ersten Auktionstages mit 170 Werken. Der 22. April gehört ab
15 Uhr allein den Antiquitäten. Insgesamt werden mehr als 570 Kunstobjekte mit einer Schätzpreissumme von
4,5 bis 7,7 Millionen Euro zur Auswahl stehen.
ALTE MEISTER
Noch 1977 war die Ölskizze „Der Raub der Sabinerinnen" (Limit
€ 50.000), im Nationalmuseum Stockholm als eigenhändige Ölskizze Peter Paul Rubens zu dem gleichnamigen, welt-bekannten Historiengemälde ausgestellt gewesen. Die mittlerweile entstandene Uneinigkeit der kunstwissen-schaftlichen Forschung über die Autorschaft des Werkes konnte auch in dem 1997 veröffentlichten Beitrag im „Corpus Rubenianum" nicht zweifelsfrei entschieden werden, so dass das 29 x 60 cm große Bild auf Eichentafel als Zuschreibung in die Auktion startet.
Eine mögliche weitere Sensation könnte das lebensgroße Gemälde der „Queen Henrietta Maria" (Limit 50.000 €) werden, das Anthonis van Dyck zugeschrieben wird. Van Dyck, der ab 1632 als Hofmaler für König Karl I arbeitete, hat zahlreiche Porträts des Herrscherpaares angefertigt. Im Werkverzeichnis des van Dyck - Forschers Erik Larsen (1988) ist es unter Nr. 866 verzeichnet und er konstatiert van Dycks eigenhändige Ausführung des Gemäldes. Im Gegensatz dazu wird das Werk im Oeuvrekatalog von Barnes, Poorter, Millar und Vey (2004) nicht erwähnt. So geht das Bildnis der englischen Königin als Zuschreibung in die Auktion.
Sicher zugeordnet werden konnte „Löwe und Stier" (Limit € 75.000) von Roeland Savery. Diese großformatige Tierdarstellung ist im Werk Saverys, im Vergleich zu den häufiger vorkommenden klein- und mittelformatigen Gemälden, eine selten dokumentierte Besonderheit.
Von Gottfried von Wedig wird eine „Prunkmahlzeit" (Limit € 100.000) angeboten, die vor zehn Jahren im Rahmen einer Ausstellung im Wallraf-Richartz-Museum in Köln und im Hessischen Landesmuseum Darmstadt publiziert wurde. Neben circa 20 Porträtdarstellungen aus den Jahren 1616 bis 1640 ist der Künstler vor allem für seine Stillleben bekannt.
„Blumengirlande mit Weltenkind" (Limit von € 90.000) ist ein monumentales Gemeinschaftswerk von Jan Brueghel d. J. und Cornelis Schut, das mit seinem frühlingshaften Charme sicher einen Liebhaber finden wird.
Mit unendlichem Einfallsreichtum schuf Faustino Bocchi bizarr anmutende Szenen, deren Hauptdarsteller dem Reich der Phantasie- und Fabelwelt entstammen. Diese phantasievollen Schilderungen von den Kämpfen, Spielen, Tänzen und Festen der Zwerge erinnern mit humoristischen bis satirischen Szenen einerseits an die dekorativen Erfindungen eines Archimboldo, andererseits an die schauerlichen Welten Hieronymus Boschs. „Festtag im Zwergenreich" zählt zu den Geheimtipps im Angebot der Alten Meister, mit einem Limit von € 40.000.
GEMÄLDE DES 19. JAHRHUNDERT
Bei den Bildern des 19. Jahr-hunderts stürmen Adolph Schreyers „Arabische Reiter" mit einem Schätzpreis von € 35.000 - 70.000 in die Auktion. Nach einer Reise nach Nordafrika entwickelte er diese Vorliebe für orientalische Motive, womit er den Kunstgeschmack seiner Zeit traf und in den Pariser Salons große Erfolge feierte. Die Stimmung die von seinen Bildern ausgeht übt damals wie heute einen besondern Reiz auf den Betrachter aus.
Nicht ohne Grund war Rosalia Amon Meisterschülerin von Ferdinand Georg Waldmüller. Das „Mädchen mit Rosen"
(€ 50.000 - 80.000) zeugt von Amons herausragendem Talent die stoffliche Erscheinung der Dinge im Tageslicht festzuhalten. Das „Innere des Markusdoms" (€ 25.000 - 50.000) offenbart uns ein Aquarell von Rudolf von Alt, der auf seiner Italienreise 1874 das regnerische Wetter in Venedig dazu nützte, auch die Atmosphäre und Stimmung des Innenraums dieses mächtigen Baus auf unvergleichliche Weise einzufangen.
KLASSISCHE MODERNE