August Mackes
Auktionen Moderne Kunst Mai 2017
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Auktion31.05.2017
Die mit kräftiger Palette in Rot mit Gelb und Schwarz aufgebaute Composition abstraite aus dem Jahr 1957 von Serge Poliakoff eliminiert weitgehend die Staffelung des Bildraumes in Vorder- und Hintergründe und betont umso eindrücklicher das für Poliakoff so typische Verfahren der flächigen Überlagerung einzelner Farben und Formen. Es ist ein Kräftespiel der unterschiedlichen Farbsegmente, das die von einer ausgesprochen spannungsvollen Tektonik geprägten Komposition in jene für Poliakoff so bedeutende Stille münden lässt (Lot 285, 120/140.000). Bei 80/120.000 liegt die um 1920 gemalte Leinwand Im Atelier von Edward Cucuel. 1907 wird der Maler Mitglied der Münchner Künstlervereinigung „Scholle“, wo er auch Leo Putz, dessen Freiluftmalerei und Frauenporträts sollten sein Werk nachhaltig beeinflussen, begegnet. Das vorliegende Porträt einer Dame zeigt eindrucksvoll Cucuel gekonnten Umgang mit der Farbe, die ihm physisches Material und Ausdrucksträger des Lichtes zugleich ist (Lot 278). Von Henri Laurens kommt La jeune fille, eine 38 cm große Bronze von 1950. Laurens zählt zu den herausragenden Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Neben seiner Beschäftigung mit dem Kubismus, ist es vor allem die Gestalt des Menschen, die Laurens in seinem plastischen und graphischen Werk mit großer Ausdauer bildkünstlerisch verhandelt und verwandelt. Als Plastiker war Henri Laurens vor allem an der Formfindung interessiert und so sind seine Akte immer auch als Lösungsvorschläge plastischer Probleme zu verstehen (Lot 284, 80/100.000). Dieselbe Taxe trägt auch das Gemälde La Place Saint-Pierre et le Sacré Cœur de Montmartre von 1938, mit dem Maurice Utrillo den Betrachter in das Paris der 1930er Jahre entführt (Lot 281, 80/100.000).
Bei 50/60.000 liegt Jean Léon Fautrier mit seiner aussergewöhnlichen wie charakteristischen, 1929 früh entstandenen Buste de Femme (Lot 272). Taxen von 40/50.000 tragen qualitätvolle Arbeiten Maria Mela Muters (Frau im Pelzkragen, 1919, Lot 254) und Hermann Glöckners Rechtwinklige Durchdringung, eine am Markt seltene, doppelseitige abstrakt-geometrische Tafel von 1932 (Lot 276). Ebenfalls mit 40/50 000 ist Cuno Amiets bemerkenswertes Selbstbildnis (Selbstporträt vor Bergkette) von 1932 (Lot 277) bewertet wie auch das neoimpressionistische Porträt des bedeutenden französisch-belgischen Dichters Émile Verhaeren von Louis Hayet (um 1894–1896, Lot 252).
Aus der Skulpturen-Offerte ragt Ernst Barlach mit Der singende Mann von 1928, einem bislang unbekannten Zinkguss aus dem Jahr 1940, heraus. Dieser Guss wurde vermutlich 1940 von Barlachs langjährigem Sekretär und Helfer Bernhard A. Böhmer bei der Gießerei Hermann Noack, Berlin, in Auftrag gegeben. Der "Singende Mann" zählt mit seiner außergewöhnlich schönen, geöffneten Körperhaltung und dem hingebungsvollen Ausdruck zu den Inkunabeln deutscher Plastik und innerhalb Barlachs Œuvre zu seinen Meisterwerken (Lot 266, 70/90.000). Des weiteren werden u.a. Bronzeplastiken von Georg Kolbe (Kauernde, 30/40.000) und Ewald Mataré (Tänzelndes Pferd – Chinesisches Pferd, 35/40.000) offeriert. Von Auguste Rodin stammt die Bronze Jean de Fiennes, vêtu, réduction aus der Gruppe der „Bourgeois de Calais“ in einem dokumentierten Guss der letzten Edition des Musée Rodin; es handelt sich um eines der von Georges Rudier zwischen 1956 und 1963 gegossenen Exemplare (Lot 250, 40/50.000).
Die Expressionistische Graphik wird geprägt von Franz Marcs 1913 entstandener Tempera Landschaft bei Meran (Schenna) für 30.000 (Lot 257) und einer Schafzeichnung von 1905 (Lot 258, 25/30.000), von August Macke mit einer Kohlezeichnung aus dem Jahr 1911 (Lot 259, 30/40.000) und Ernst Ludwig Kirchners drei Jahre später gezeichnete Badende, (Lot 265, 40/45.000). Otto Dix ist mit zwei Gouachen von 1916 und 1925 (Lots 267/268, bis 50.000) vertreten. Eine bedeutende Buntstiftzeichnung von 1919, ein Keltisches Dorf von Paul Adolf Seehaus, ein großformatiges qualitätsvolles wie farbintensives Blatt, das zu den Meisterwerken im Œuvre zählt, wird mit 25/30.000 angeboten (Lot 262). Von Rolf Nesch wird mit Elbbrücke III eine der seltenen Radierungen aus der Serie „Hamburger Brücken“ von 1932 mit Provenienz Gustav Schiefler offeriert (Lot 273, 20/25 000).
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31.05.2017Auktion »
Lempertz Auktion 1071 31. Mai: Moderne Kunst
Vorbesichtigung Köln 27. – 30. Mai
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