In Rom hoffte El Greco im Bereich der Bildnismalerei Fuß fassen zu können. Ein großartiges Beispiel für diese Kunst ist das Porträt des Malteserritters Vincenzo Anastagi. Denn selbst als der Künstler El Greco im 19. Jh. von Kunsthistorikern stark kritisiert wurde, blieb die Wertschätzung seiner Porträts aufrecht.
Der Maler El Greco suchte jedoch auch in anderen Gattungen Anerkennung, wie z.B. die Bilder „Die Tempelreinigung“ und „Blindenheilung“ zeigen. Beide Bilder zählen zu einer Serie, deren Motive von El Greco mit zeitlichem Abstand immer wieder gemalt wurden.
„Die Tempelreinigung“ in der Fassung, die heute im Minneapolis Institute of Arts aufbewahrt wird, zeigt als einzige dieses Motives am unteren rechten Rand vier männliche Porträts. Dabei handelt es sich um die großen Vorbilder des Malers: Tizian, Michelangelo, Giulio Clovio und vermutlich Raffael.

El Greco wollte so vortrefflich sein wie seine Vorbilder und schon alleine deshalb konnte er sich nicht auf die Porträtmalerei beschränken.
Der Künstler wäre gerne in einer der großen italienischen Kunstmetropolen sesshaft geworden, doch es gab zu seiner Zeit bereits viele berühmte große Meister; und die waren es, die gut bezahlte Aufträge erhielten. El Greco hatte wenig Chancen sich wirklich auf dem „Kunstmarkt“ zu etablieren.
Ende des Jahres 1572 eröffnete El Greco in Rom eine eigene Werkstatt. Unterstützt wurde er dabei von dem sienesischen Maler Lattanzio Bonastri da Lucignano (ca. 1550 – 1590) und später auch von Francesco Prevoste (ca. 1528 – 1607).

Vier Jahre später - im September 1576 lebte El Greco bereits in Spanien. Wie es zu dieser Entscheidung kam, den Lebensmittelpunkt nach Toledo zu verlegen, ist nicht eindeutig beantwortbar. In Spanien regierten zu dieser Zeit die Habsburger, die immer viel Geld investierten, um bei Papstwahlen möglichst den Kandidaten zum Papst zu machen, der für sie von Vorteil war.

*