Denkmalschutz
Wo die Vergänglichkeit wohnt
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Presse26.04.2014
Am Mittwoch, den 30. April 2014 um 16.30 Uhr wird die Einsegnungshalle des Freiburger Hauptfriedhofs in der Friedhofstraße 8 in 79106 Freiburg festlich wiedereröffnet. Bernhard Keller, Leiter des Eigenbetriebs Friedhöfe, führt in die historische Bedeutung der Halle ein, danach hält Otto Neideck, Erster Bürgermeister der Stadt Freiburg i.Br., die Eröffnungsansprache. Zum Abschluss der Feierstunde übergibt Architekt Manfred Preiß aus Sexau offiziell den Schlüssel an die Stadt. Für die musikalische Begleitung sorgen Musiker an verschiedenen Instrumenten unter Leitung von Ulrike Troeger vom Musikforum Freiburg. Es werden Werke von Hertel, Grieg und Bach gespielt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die bei dem Festakt durch ihren Ortskurator Freiburg, Alfred Schruhl, vertreten wird, hat im Zuge der Gesamtsanierung der Einsegnungshalle die Arbeiten an den Fassaden mit 130.000 Euro unterstützt.
Nach Schließung des alten Friedhofs in Freiburg 1872 wurde eine neue Begräbnisstätte im Westen der Stadt in Betrieb genommen. Gut zwanzig Jahre später erweiterte man sie auf die heutige Fläche. Im Rahmen des Ausbaus entstand die neue Leichen- und Einsegnungshalle mit dem jetzigen Eingangsportal. Die Bauten wurden vom städtischen Hochbauamt unter Leitung der Architekten Rudolf Thoma und Mathias Stammnitz entworfen und bis 1899 ausgeführt.
Die in Neo-Renaissanceformen errichtete Einsegnungshalle des Freiburger Hauptfriedhofs ist ein Kuppelbau über dem Grundriss eines Griechischen Kreuzes, an dessen Seite sich ein Trakt mit Leichenhalle und Funktionsräumen anschließt und in dessen Obergeschoss die ehemalige Wohnung des Aufsehers untergebracht war.
"Wo die Vergänglichkeit selbst zu Hause ist, bereitet baulicher Verfall Kummer", titelte die Badische Zeitung anlässlich der Sanierungsüberlegungen. Das qualitätvolle Baudenkmal ist nicht nur für die Geschichte der Stadt Freiburg, sondern für die Friedhofskultur der Jahrhundertwende von besonderer Bedeutung.
Bereits 2006 stellte die DSD 40.000 Euro zur Verfügung für die Sanierung des mit drei Durchgängen triumphbogenartig gestalteten Hauptportals, eine massive Mauerwerkskonstruktion aus gebrannten Ziegeln mit einer vorgeblendeten Fassade aus braunem Sandstein, die optisch in Verbindung mit der Trauerhalle steht.
Der Freiburger Hauptfriedhof gehört zu den über 250 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.
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