Bei der 312. Auktion „Photographie“ begeisterten vor allem besondere Highlights zweier bedeutender Künstler des Dessauer Bauhaus das Publikum. Zum einen erfuhr die seltene surreale Aufnahme „Seemannsbraut“ des Bauhauskünstlers Hajo Rose eine phantastische Preissteigerung und erzielte den internationalen Auktionsrekord für diesen Photographen. Einen kostbaren Schatz konnte VAN HAM mit den in Vergessenheit geratenen Werken Hilde Horns bergen. Die Künstlerin hat 1925/1926 am Bauhaus studiert. Der Nachlass wurde fast vollständig verkauft und erfuhr erstaunlich erfreuliche Resultate für diese Künstlerin, die erstmals auf einer Auktion aufgerufen wurde.

Hajo Rose kam 1930 an die Bauhaus-Schule in Dessau und war dort 1933 einer der letzten Diplomanden vor der endgültigen Schließung der Schule. 2010 widmete das Bauhaus-Archiv in Berlin dem Künstler eine umfassende Einzelausstellung. Seine „Seemannsbraut“ ist eines der ganz seltenen Beispiele surrealistischer Photographie in Roses Œuvre. Ebenso rar sind seine Werke auf dem Kunstmarkt zu finden. Mit dem bedeutenden Ergebnis von € 27.500 erzielte VAN HAM den internationalen Auktionsrekord für dieses außergewöhnliche Werk.

Im Nachlass des Künstlerpaares Jan und Edith Tschichold, der seit 1992 zu großen Teilen im Getty Research Institute bearbeitet wird, befand sich unter anderem eine Tasche mit Werken Hilde Horns. Die angebotenen Photographien der Kölner Künstlerin spiegeln ein breites Spektrum des Œuvres von Hilde Horn wider, beginnend mit Photographien aus der Bauhaus-Zeit über Photomontagen bis hin zu ihren Fensterdekorationen. Das „Stillleben mit Ei“ zeigt deutlich den stilistischen Einfluss ihres Bauhauslehrers Laszlo Moholy-Nagy und erzielte mit € 10.625 das höchste Ergebnis des Nachlasses. Ebenfalls erreichte VAN HAM damit den internationalen Auktionsrekord für diese exzeptionelle Künstlerin.

Für hervorragende Ergebnisse für Werke von Albert Renger-Patzsch ist VAN HAM inzwischen schon bekannt. So überrascht es nicht, dass das vielfältige Angebot zahlreiche Interessenten anlockte. Sein Werk „Eisbildung am Wasserfall“ holte viele Bieter ans Telefon, die den Einstiegspreis von € 8.000 schnell hochgetrieben, bis das Werk schließlich für € 37.500 den Besitzer wechselte. Ebenso begehrt war seine Aufnahme einer „Düngesalzfabrik“ aus dem Jahr 1938, welche ein stolzes Ergebnis von € 17.500 einspielte.

Die stets hohe Nachfrage nach Werken August Sanders konnte VAN HAM mit vielen qualitätvollen Lots entgegenkommen. Das Bildnis des „Großkaufmann mit Gattin“ erzielte ein Ergebnis von € 7.500, während das Porträt der „Ingeborg von Rath“ mit einem Ergebnis von € 8.750 hervorstach.

Aufmerksamkeit erregte auch die Fachwerkhaus-Serie des Künstlerpaares Bernd und Hilla Becher, bestehend aus zwölf Offset- Lithographien. Die Begründer der Düsseldorfer Photoschule sind bekannt für ihre konzeptuellen Serien, für die sich die Sammler regelmäßig hochsteigern. Bei VAN HAM brachte die Serie hervorragende € 12.500 ein.

Der Becher-Schüler Andreas Gursky gehört zu den bekanntesten zeitgenössischen Photographen. Seine Arbeit „Theben, West“ aus dem Jahr 1993 konnte für stolze € 11.250 verkauft werden.

Schon in der letzten Auktion „Photographie“ konnte VAN HAM Jürgen Klaukes Serie „Rot“ erfolgreich verkaufen. Auch das nun angebotene Werk Klaukes „Daseins-Renovierung“ von 1996/97 stieg schnell von seinem Schätzpreis von € 8.000 auf ein herausragendes Ergebnis von € 17.500.

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Van Ham Kunstauktionen, gegründet 1959, ist ein Familienunternehmen, das in zweiter Generation von Markus Eisenbeis als pers. haft. Gesellschafter geleitet wird. Van Ham Kunstauktionen gehört zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland, das ca. zwölf international beachtete Auktionen jährlich durchführt, in denen regelmäßig neue Auktionsweltrekorde aufgestellt werden.

Die Auktionen teilen sich in folgende Themen auf: Alte Kunst | Europ. Kunstgewerbe & Schmuck | Moderne Kunst | Zeitgenössische Kunst | Photographie | Teppiche | Dekorative Kunst