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Gottfried Kiesow

Schwerer Verlust für den Denkmalschutz

Gottfried Kiesow

Professor Dr. Dr.-Ing. Gottfried Kiesow gestorben
Nach schwerer Krankheit ist am 7. November 2011 Professor Dr. Dr.-Ing. E.h. Gottfried Kiesow in Wiesbaden im Alter von 80 Jahren gestorben. Sein Tod sei ein ungeheurer Verlust für die Denkmalpflege in Deutschland, so Dr. Rosemarie Wilcken, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. 30 Jahre als Landeskonservator in Hessen und 25 Jahre im Vorstand der von ihm gegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz machten ihn zum wohl bekanntesten Fürsprecher des baulichen Erbes in Deutschland. Nicht zuletzt durch seinen unermüdlichen Einsatz bei der Bewahrung der historischen Stadtbilder in den östlichen Bundesländern nach der Wende wurden Kiesow und seine Stiftung zu viel gefragten und mutigen Verbündeten. In einer Vielzahl von Publikationen, Vorträgen und Veranstaltungen begeisterte er die Menschen für den Denkmalschutz, der für ihn der "Dank der Gegenwart an die Vergangenheit und ihr Geschenk an die Zukunft" war.

Gottfried Kiesow wurde am 7. August 1931 in Altgennin/Kreis Landsberg an der Warthe geboren. Nach der Flucht aus der damaligen DDR 1951 studierte er an der Universität Göttingen Kunstgeschichte, Geschichte und Klassische Archäologie. Anschließend promovierte er über "Das Maßwerk in der deutschen Baukunst bis 1350". Diesen Blick für die Details bewahrte sich der spätere Professor, fünf seiner Bücher lehren gerade dieses Sehen. Vielen interessierten Kunstbeobachtern hat "Sehen lernen mit Professor Kiesow" erst den Einblick in die "geheimen" Welten der Baukunst eröffnet. Mit der Vielzahl an Publikationen, Reisen, Seminaren, politischen Initiativen und Veranstaltungen und mit seiner deutlichen und verständlichen Sprache ist Kiesow darüber hinaus zum bundesweit bekannten Anwalt der Denkmale geworden.

Nach kurzen Stationen in Hannover und Braunschweig wurde Kiesow 1966 zum Präsidenten des Landesamtes für Denkmalpflege in Hessen berufen, ein Amt, das er bis zu seiner Pensionierung inne hatte. Im März 1994 wählte ihn der Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, zu deren Mitgründern er gehörte, zum Vorsitzenden. Die Arbeit der Stiftung, die seit ihrer Gründung 1985 bundesweit über 4.000 Denkmale mit mehr als 470 Millionen Euro förderte, prägte er nachhaltig. Zuletzt begleitete er deren Arbeit als Vorsitzender des Kuratoriums. Dabei legte er weiterhin besonderen Wert auf die Vermittlung von denkmalpflegerischem Wissen und der Begeisterung für die Bewahrung des kulturellen Erbes, insbesondere an junge Menschen.

Bonn, den 7. November 2011/Schi








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