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Dermsdorf

Eine typische kleine Dorfkirche

Dermsdorf

Gemeinsamer Fördervertrag von DSD und KiBa für die Sanierung von St. Johannis-Baptista in Dermsdorf

Für die anstehenden Sanierungsarbeiten an der Dachkonstruktion des mittelalterlichen Turmes der Dorfkirche St. Johannis-Baptista in Dermsdorf im Landkreis Sömmerda überbringt Dr. Dieter Tettenborn, Ortskurator Erfurt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Mittwoch, den 9. November 2011 um 11.30 Uhr vor der Kirche einen Fördervertrag an Pfarrer Thomas Zaake von der Evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Weißensee. Zu der Fördersumme von 30.000 Euro steuern die DSD und die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (KiBa), die seit 2000 ihre Mittel der DSD anvertraut, jeweils die Hälfte bei. Weitere Hilfe erhält die Gemeinde unter anderem vom Land, vom Kirchenkreis und von der privaten Hoffmann Stiftung.

Dermsdorf liegt im Thüringer Becken, rund zehn Kilometer von Sömmerda und etwa fünf Kilometer von Kölleda entfernt. Nahebei liegt der Streitsee, Quellgebiet des Baches Monna, der Dermsdorf umfließt.

An der Stelle einer mittelalterlichen Kirche errichteten die Bewohner von Dermsdorf vermutlich um 1803 eine neue einschiffige Saalkirche. Man baute sie gleich an den vom Vorgängerbau erhaltenen mächtigen, quadratischen Chorturm an. In den vom Schiff aus leicht nach Norden versetzten Turm ließ man neuere Fenster ein. Nur im Osten zeigt ein Fenster noch die alten Maßwerkfragmente. Eine verschieferte Zwiebelhaube mit hoher Laterne bekrönt den Turm.

Das längsrechteckige Schiff war wie der Turm ursprünglich verputzt. Hier belichten fast wandhohe, von Natursteingewänden gerahmte Hochrechteckfenster den Raum. Auf drei Seiten umschließen zweigeschossige Emporen auf Pfeilern mit Pilaster-, also Wandpfeilergestaltung den Saal. Der Kanzelaltar stammt aus der Erbauungszeit, doch der Kanzelkorb ist vermutlich älter. Hier fallen die Schnitzfiguren aus dem 17. Jahrhundert auf. Im Schiff hängt ein volkstümliches Lutherporträt aus dem 16./17. Jahrhundert mit einem Schwan.

Die Dachdeckung und -entwässerung war marode geworden, hinzu kamen schwere statisch-konstruktive Schäden an der Holzkonstruktion des Schiffdaches, nicht zuletzt aufgrund von Schädlingsbefall. Angesichts der geschädigten Mauerkronen drohte eine Zeitlang akut Einsturzgefahr. Auch am Turm war die Dachkonstruktion aufgrund des undichten Daches, Anobien- und Hausschwammbefalls statisch und konstruktiv gefährdet.

Die Dorfkirche in Dermsdorf ist damit eines von rund 400 Projekten, die die 1985 gegründete Denkmalschutz-Stiftung in Bonn dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte. Dazu gehören im Landkreis Sömmerda auch Schloss Kannawurf, St. Michaelis in Buttstädt und die Holländermühle Altbeichlingen in Beichlingen.

Bonn, den 7. November 2011/Schi








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