Wien
Saudade – Fernweh
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Presse20.06.2012 - 21.06.2012
Kaiserin Leopoldine und Sigismund Neukomm
Eine Habsburgerin aus Wien und ein Salzburger Komponist in Brasilien
Ein kammermusikalisch-literarischer Abend, zusammengestellt von Dr. Herbert Lindsberger, am 20. und 21. Juni 2012
Saudade – Fernweh ist eine Hommage an zwei ungewöhnliche und der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannte historische Persönlichkeiten.
Leopoldine von Österreich (1797-1826) Tochter von Franz I und Maria-Theresia von Neapel-Sizilien, wurde 1817 mit Kronprinz Pedro do Braganca von Portugal, der auf der Flucht vor Napoleon in Brasilien weilte, verheiratet.
Die Ehe verlief aufgrund der Eskapaden Ihres Gatten unglücklich. Die in vieler Hinsicht begabte Leopoldine litt Zeit ihres restlichen Lebens unter Einsamkeit und Heimweh („saudade“), zog aber im Hintergrund wichtige diplomatische Fäden auf dem Weg ihrer neuen Heimat zur Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Portugal.
Sie wurde dadurch zur gefeierten „nossa mãe“ (unsere Mutter) des brasilianischen Volkes.
Sigismund Ritter von Neukomm (1778-1858) war Komponist, Organist, Dirigent und Wissenschaftler, lernte bei Michael und Joseph Haydn, war international tätig und wirkte u. a. von 1816 bis 1821 als Kompositionslehrer von Pedro am Kaiserhof in Rio de Janeiro. Sein an die 2000 Werke umfassendes Oeuvre ist heute nahezu unbekannt.
Saudade – Fernweh der Academia Leopoldina ruft die Lebensläufe von zwei ungewöhnlichen Persönlichkeiten in Erinnerung. Inspiriert von Gloria Kaisers Roman „Dona Leopoldina – Die Habsburgerin auf Brasiliens Thron“ verweist Initiator Herbert Lindsberger in diesem kammermusikalisch-literarischen Abend auf Lebensstationen und Leistungen der Leopoldine von Österreich und von Sigismund von Neukomm und leistet damit seinen Beitrag gegen das Vergessen.
Die Auswahl der Musikstücke bei Saudade – Fernweh richtet sich primär danach, welche Musik Kaiserin Leopoldine während ihrer Zeit in Brasilien gehört haben könnte, welche Stücke sie auf der Überfahrt nach Südamerika vielleicht im „Handgepäck“ hatte und mithilfe welcher Werke sie (auch intellektuellen) Kontakt zu ihrer Heimat zu halten versuchte.
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