Rhönbussard
Segelflugzeug in Gersfeld
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Presse04.05.2013
Lackschäden, eine brüchige Bespannung und die Alterung der Steuerseile sind an dem denkmalgeschützten Segelflugzeug "Rhönbussard" D-7059 in Gersfeld zu reparieren. Jetzt überbringt Nikolaus Heiss, Ortskurator Darmstadt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Samstag, den 4. Mai 2013 um 11.00 Uhr einen Fördervertrag in Höhe von 10.000 Euro für die Grundüberholung der Maschine im Deutschen Segelflugmuseum, Wasserkuppe2 in 36129 Gersfeld an Karl-Heinz Kellermann vom Verein Rhönflug Oldtimer Segelflugclub Wasserkuppe e.V. Der Vertrag ist zugleich eine Anerkennung für das Engagement des Vereins, der sehr viel Eigenleistung in die Erhaltung der historischen Flugmaschine einbringt.
Als der Versailler Vertrag 1919 den Motorflug in Deutschland verbot, wandten sich deutsche Flugzeugentwickler erneut dem Segelflug zu, den sie jahrzehntelang vernachlässigt hatten. Die Wasserkuppe in der Rhön entwickelte sich zur "Wiege des Segelflugs", eine Tradition, die Darmstädter Studenten bereits mit ersten Flugversuchen in selbstgebauten Flugapparaten vor dem Krieg um 1910 begründet hatten. Heute befindet sich im dortigen Segelflugzentrum die älteste Segelflugschule Deutschlands.
Hans Jacobs (1907-1994) gilt als genialer Konstrukteur und Luftfahrtpionier. Bevor Jacobs als Chef der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug in Darmstadt die Modelle DFS Habicht, DFS Kranich und DFS Reiher entwickelte, konstruierte er 1933 den "Rhönbussard".
Die einfache Konstruktion war für den Vereinswettbewerb gedacht und kam ohne besondere Vorrichtungen zur Leistungsverbesserung aus. Die Flugeigenschaften lassen sich mit denen älterer Hochleistungssegler vergleichen, doch dieser Flieger war preiswert zu bauen und für verschiedenste Einsätze zu gebrauchen, so das Übungsschleppen, das Thermik- und Hangsegeln oder für Überlandflüge. Zwischen 1933 und 1940 wurden knapp 220 Exemplare hergestellt.
Das 1937 gebaute Segelflugzeug in Gersfeld wird heute noch geflogen. Dafür sorgt der Rhönflug Oldtimer Segelflugclub Wasserkuppe e.V., der sich zum Ziel gesetzt hat, alte Segelflugzeuge zu restaurieren und flugfähig zu erhalten. In einem eigens eingerichteten Museum der Stiftung Deutsches Segelflugmuseum in Gersfeld kann man sich außerdem erläutern lassen, welche statischen Kräfte die fragilen Konstruktionsteile eines Segelflugzeugs aufnehmen.
Der Segler mit der Bezeichnung D-7059, das erste fliegende Förderprojekt der DSD, gehört nunmehr zu den über 130 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Hessen fördern konnte.
Bonn, den 3. Mai 2013/tkm
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