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Fördervertrag

Heiliggrab-Anlage in Maihingen

Fördervertrag

Am Dienstag, den 7. Mai 2013 um 10.00 Uhr überbringt Dr. Bernt von Hagen, Ortskurator Augsburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), in Anwesenheit von Bezirksstellenleiterin Ulrike Weckbach von Lotto Bayern vor Ort einen Fördervertrag über 50.000 Euro für die Restaurierung der Kulissen-Heiliggrab-Anlage der ehemaligen Klosterkirche Maria Immaculata in Maihingen an Pfarrer Jürgen Eichler. Die ehemalige Minoritenklosterkirche des Vorarlberger Barockbaumeisters Ulrich Beer ist ein überregional bemerkenswerter Bau aus dem frühen 18. Jahrhundert, dessen reiche Ausstattung sich weitgehend erhalten hat. Beer hatte das Minoritenkloster als schlichte dreigeschossige Dreiflügelanlage von 1703 bis 1706 südlich an die Vorgängerkirche angebaut.

Das seit dem 19. Jahrhundert dauerhaft aufgestellte Kulissengrab von 1723 ist heute wandfest montiert. Die Scheinarchitektur war zweigeschossig, nachdem im Obergeschoss ein Auferstehungsaltar hinzukam, wobei der Altartisch bereits an einem anderen Ort verwendet worden war. Heute befindet sich an der Stelle des Auferstehungsaltars ein Passionsgemälde, das Judas mit den Schächern zeigt. Vier zur Anlage gehörige Passionsgemälde hat man in der Vorhalle exponiert, darunter eine beachtenswerte Darstellung des Herodes, der Christus vor das Volk führt, desweiteren die Dornenkrönung und Verspottung sowie Christus an der Geißelsäule.

Zusätzlich zu den bereits auf einzelnen Kulissenelementen befestigten Holzfiguren - eine Puttigruppe mit Schriftband, fünf weitere Putti mit Leidenswerkzeugen - gibt es einen weiteren Putto, der sich nicht zuordnen lässt, zwei Grabwächter und einen Verkündigungsengel. Auch die Figur des Leichnams Christi ist erhalten, ebenso wie die Befestigungstechnik. Von den ursprünglich vier Kulissenebenen fehlt heute die zweite.

Nur einmal im Jahr, während der Karwoche, baute man im Chor vor dem Hochaltar der ehemaligen Minoritenkirche in Maihingen die Kulissen des Heiligen Grabes auf. Ab dem 19. Jahrhundert platzierte man das Heiliggrab dauerhaft in der nordwestlichen Seitenkapelle unter der Orgelempore und reduzierte dafür den Aufbau. Mehrere bemalte Bretter gelangten damals zweckentfremdet und zweitverwendet in den Unterbau, andere Kulissenelemente wurden zersägt und rückseitig aufgenagelt. Der originale Rundbogen, der die Szenerie ursprünglich nach oben hin abschloss, wurde vereinfacht ersetzt, der ursprüngliche Blick auf die rundbogigen Abschlüsse der inneren Kulissenebenen ging dabei verloren. Originalfiguren fehlen heute. Szenische Passionsgemälde, die man rahmenlos im westlichen Teil der Kirche an den Innenwänden aufgehängt hatte, wurden durch die Mauerfeuchte stark in Mitleidenschaft gezogen.

Die Daueraufstellung des Heiligen Grabes ist eine überregionale Seltenheit. Die Anlage zählt zu den ältesten noch zu besichtigenden Beispielen, die sich im süddeutschen Raum erhalten haben. Die ehemalige Minoritenklosterkirche gehört nun zu den über 220 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Bonn, den 6. Mai 2013/tkm


kultur, Religion, Presse






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