Ulm
Restaurierung der Innenausstattung des Ulmer Münsters
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Presse11.10.2012
Erneut konnte die Julius Rohm-Stiftung zu Ehren von Julius Rohm, dem ehemaligen ehrenamtlichen Bürgermeister von Neu-Ulm einen wichtigen Beitrag zur Restaurierung der Innenausstattung des Ulmer Münsters leisten. Diesmal ermöglichte die in der Treuhandschaft der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) befindliche "Pflegeversicherung" die Restaurierung von vier bemalten Altarflügeln aus der Werkstatt des Ulmer Künstlers Bartholomäus Zeitblom (1455-1518), zudem der "Kreuzabnahme Christi" sowie von sechs Toten- und Wappenschilden der Familie Neithart. Bei einem Pressetermin am Donnerstag, dem 11. Oktober um 10.00 Uhr in der Neithartkapelle im Ulmer Münster stellen Restauratorin Monika Kneer und Jochen Ansel vom Landesamt für Denkmalpflege, der die Restaurierung fachlich begleitete, die Ergebnisse der Arbeiten der Öffentlichkeit vor. Vorher begrüßen Dekan Ernst-Wilhelm Gohl und der Stifter Dr. Julius Rohm die Anwesenden. Dr. Dorothe Trouet von der DSD und Kathrin Schulthess vom Vorstand der Treuhandstiftung führen zudem kurz in die Neithartkapelle und deren Ausstattung ein.
Die vier Altarflügel gehörten ursprünglich zu dem ehemaligen Lucasaltar der Wengenkirche in Ulm, Die Vorderseiten der vermutlich um 1500 entstandenen Bilder zeigen qualitätsvoll und detailreich Szenen aus dem Leben Christi, wie die "Beschneidung" und die "Darbringung im Tempel", aber auch weitere Motive: "Johannes der Täufer an der Spitze der Apostel" und "Margaretha an der Spitze der heiligen Jungfrauen". Bei der Abnahme machten die Restauratorinnen eine überraschende Entdeckung. Die Bemalung auf drei rückseitigen Flügeln - dargestellt ist eine monumentale Ölbergszene - war noch so gut erhalten, dass sie ebenfalls umfassend restauriert werden konnten. Eine hier fehlende vierte Tafel befindet heute im Ulmer Museum, sie zeigt im Hintergrund ein schönes Stadtmotiv Ulms mit der Darstellung des Münsters. - Vermutlich wurde der Altar bereits in der Reformationszeit in Einzelteile zerlegt. Die im Kloster Wengen befindlichen Teile wurden 1803 verkauft. Weitere Tafeln befinden sich heute in der Sakristei des Ulmer Münsters und im Ulmer Museum, im Annenmuseum in Lübeck, in der National Gallery of Ireland Dublin und der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Der Mittelteil des zweifachen Wandelaltars, der viel Ähnlichkeit mit dem Blaubeurener Altar hat, gilt als verloren. Unterstützt wurde Frau Kneer bei ihrer Restaurierungsarbeit durch die Diplomrestauratorin Andrea Kappes.
Für die Restaurierungsmaßnahmen stellte die Julius Rohm-Stiftung rund 40.000 Euro zur Verfügung. Seit 2009 hat sie die Restaurierung der wertvollen Innenausstattung des Ulmer Münsters mit über 120.000 Euro gefördert. Die Julius-Rohm-Stiftung ist eine von über 200 Treuhandstiftungen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die inzwischen zu einem wichtigen Instrument in der Denkmalpflege geworden sind. Die dauerhafte Unterstützung der Denkmallandschaft in Deutschland entwickelt sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument, das bereits jetzt aus der Denkmallandschaft nicht mehr wegzudenken ist. Die DSD fördert das Stiftungskonzept mit einem eigens eingerichteten Stiftungszentrum.
DSD Julius Rohm Stiftung
KontoNr. 1027758239
SEB Bank Bonn, BLZ 38010111
(Verwendungszweck: Spende bzw. Zustiftung bitte angeben)
Bonn, den 8. Oktober 2012/Schi
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