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Problembewußte

Problembewußte Auseinandersetzung mit einem missbrauchten Denkmal

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Ortskurator überbringt Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für die Martin-Luther-Gedächtniskirche in Berlin

Einen Fördervertrag über 25.000 Euro für die anstehenden Restaurierungsarbeiten am Turm der Martin-Luther-Gedächtniskirche in Berlin-Mariendorf überbringt am Mittwoch, den 2. Juni 2010 vor Ort Wolfgang Degen vom Kuratorium Berlin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) an Pfarrer Hans-Martin Brehm von der evangelischen Kirchengemeinde. Die Übergabe des Vertrags findet im Rahmen der Vortragsveranstaltung "Martin-Luther-Gedächtniskirche - ein Denkmal mit problematischer Vergangenheit und Zukunft" statt, zu der das Kuratorium gemeinsam mit dem Landesdenkmalamt Berlin in die Kirche in die Riegerzeile 1a, Rathaus-Ecke Kaiserstraße von 13.00 Uhr bis 17.30 Uhr einlädt.

Die Martin-Luther-Gedächtniskirche wurde von 1933 bis 1935 erbaut. Von den Planungsentwürfen des Architekten Dr. Curt Steinbergs Ende der 1920er Jahre hat sich die Außenfassade im Stil der neuen Sachlichkeit erhalten. Das monumentale Erscheinungsbild der einschiffigen Kirche unterstreicht der massive rechteckige Turm, dessen Glockengeschoss, ein durchbrochenes ovales Oberteil, auf einem ebenfalls durchbrochenen kreisrunden Aufsatz ruht. Der knapp 50 Meter hohe Turm spitzt sich zu und endet in einer Laterne. Außen und innen ist der Bau mit gelbbraunen Klinkern verkleidet. Durch die unterschiedliche Färbung und Formate der Klinker wird die streng vertikal gegliederte Fassade stark belebt. Im Inneren bietet das Gebäude mit der halbrunden Apsis rund 1.200 Menschen einen Sitzplatz. Die Längsseiten des Kirchenschiffs tragen acht, den Altarraum an der Südseite neun Pfeiler. Der Fußboden des tonnenüberwölbten Saalbaus senkt sich leicht zum Altar hin. Der reichhaltige plastische Ausstattungsschmuck stammt noch aus der Entstehungszeit. Missbraucht wurde die Kirche durch die einst dort verwendeten Symbole des Nationalsozialismus, die nach dem Krieg weitgehend entfernt wurden. Die NS-Motive befanden sich vorwiegend an den Apsisbögen und am Triumphbogen. Der geschnitzte Außenmantel der Kanzel stellt weiterhin einen Stahlhelm dar, den Leuchter dekoriert das Eiserne Kreuz. Erwähnenswert ist die Walcker-Orgel mit 50 Registern und 3300 Pfeifen. Sie wurde 1935 auf dem Reichsparteitag in Nürnberg eingeweiht und anschließend in der Kirche aufgestellt.

Heute wird der missbrauchte Kirchenbau zu besonderen Gottesdiensten und kirchenmusikalischen Veranstaltungen genutzt. Künftig wünscht man sich eine multifunktionale Nutzung im Bereich von Kunst und Kultur. Den Zukunftsaussichten des Gotteshauses widmet sich die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung, an der Fachleute aus verschiedenen Disziplinen teilnehmen und die einen Beitrag zur Ersten Berliner Stiftungswoche darstellt (http://www.berlinerstiftungswoche.eu/).

An der Turmsanierung des Baudenkmals beteiligen sich wegen seiner außergewöhnlichen Bedeutung auch Bund und Land. Die Martin-Luther-Gedächtniskirche in Berlin ist eines von über 130 Projekten, die die vor 25 Jahren gegründete private Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Bundesland Berlin fördern konnte, darunter das Mausoleum Strousberg und das Gutshaus Mahlsdorf.

Bonn, den 31. Mai 2010/Schi


Presse






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