Das Juwel unter den Beleuchtungskörpern
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Presse30.06.2018
Die Philippuskirche in Leipzig-Lindenau erhält weitere DSD-Hilfe
Einen symbolischen Fördervertrag über 20.000 Euro für die Restaurierung des Kronleuchters in der Philippuskirche in Leipzig-Lindenau überbringt dank zahlreicher zweckgebundener Spenden Brigitte Kemper-Stecher vom Ortskuratorium Leipzig der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) am Freitag, den 29. Juni 2018 um 19.30 Uhr an Bastian Schmiedel, Geschäftsführer des BBW Berufsbildungswerks Leipzig gGmbH vor dem Benefiz-„Konzert am Kanal”, bei dem opella musica und camerata lipsiensis ab 20.00 Uhr “Barocke Pracht V” ertönen lassen.
Die Philippuskirche in Leipzig-Lindenau ist ein Ensemble aus Pfarrhaus, Gemeinde- und Kirchensaal, das zwischen 1907 und 1910 nach Plänen des Leipziger Architekten Alfred Müller erbaut wurde. Als einzige Kirche Mitteldeutschlands wurde sie streng nach den Vorgaben des „Wiesbadener Bauprogramms“ als Gemeindezentrum konzipiert.
Die Gemeinde sollte um Altar, Kanzel, Taufe und Orgel versammelt sein, der Gottesdienstraum aber auch durch den angrenzenden Gemeinderaum erweiterungsfähig sein. Müller löste die Anforderung, indem er Orgel, Kanzel und Altar stufenförmig hintereinander ordnete. Das Gestühl im Kirchenschiff und auf den Emporen gruppiert sich in halbkreisförmig ansteigenden Reihen um diese liturgische Mitte. Zu dieser Konzeption gehört auch der über der „feiernden Gemeinde“ schwebende Leuchter, der für die gemeinsame geistliche Mitte des Baus steht und Christus, das Licht der Welt, symbolisiert.
Der 2,67 Meter hohe und 2,60 Meter breite Kronleuchter besteht aus Messing mit Glaseinsätzen und hängt von der Mittelkuppel herab. Den oberen Teil des Leuchters bildet eine durchbrochene Halbkugel, von der Glühbirnen- Kränze herabhängen. Die untere Spitze ist als Laterne mit geschliffenen Gläsern geformt. Der renovierungsbedürftige Originalleuchter ist das wertvollste Stück unter den zahlreichen originalen Beleuchtungskörpern der Kirche.
Das ohne verändernde Umbauten erhaltene Äußere der Kirche und des Pfarrhauses ist in jüngerer Vergangenheit nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten saniert worden. Die DSD half hier vor drei Jahren auch bei der Dachinstandsetzung. Der nahezu original erhaltene Jugendstilsaal der Kirche hat seit 1910 keine Erneuerung erfahren. Das Berufsbildungswerk Leipzig hat die seit 2002 nicht mehr genutzte Kirche erhaltend in sein Integrations-Hotel einbezogen. Die Philippuskirche ist eines von über 770 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen fördern konnte.
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