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Ortskurator überbringt Fördervertrag für die ehemalige Maschinenfabrik Hesse & Jäger

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Für die ehemalige Maschinenfabrik Hesse & Jäger in Lüdenscheid im Märkischen Kreis kommt Rettung in höchster Not. Nicht nur führten der lange Leerstand und die langjährige Bauvernachlässigung zu Schäden an der Dachdeckung, der Dachentwässerung und der Dachkonstruktion, sondern Fenster und Türen wurden bereits durch Vandalismus zerstört und in manchen Bereichen des Innenraumes hatte es gebrannt. Nun überbringt Professor Berthold Stötzel, Ortskurator Siegen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Donnerstag, den 7. Juli 2011 um 13.45 Uhr im Beisein von Karin Saatröwe, Bezirksleiterin der Westdeutschen Lotterie GmbH vor Ort einen Fördervertrag in Höhe von 100.000 Euro für die Dachsanierung an Brigitte Klein vom Verein Turbo-Schnecken Lüdenscheid e.V. Neben der DSD unterstützen auch das Land, die Kommune und die NRW-Stiftung die Maßnahmen.

Die ehemalige Fabrik Hesse & Jäger beschäftigte sich anfangs mit der Knopfproduktion, eine der wichtigsten Industriezweige in Lüdenscheid. Später stellten die Eigentümer die Produktion auf Maschinen für die Drahtindustrie um, die ebenfalls in der Region blühte. Heute besteht die Anlage aus sechs Bauteilen, von denen die Glühhalle und die Walzhalle 2002 unter Denkmalschutz gestellt wurden.

Die beiden giebelständigen, aus Backstein errichteten Hallen, für die erste Pläne aus den Jahren 1895/1896 existieren, bilden das Kernstück der Anlage. Sie sind traufseitig miteinander verbunden. Die von einem Mansardgiebeldach gedeckte Walzhalle ist der größere der beiden Baukörper und misst 33 Meter in der Länge und 21 Meter in der Breite. Die von einem Satteldach gedeckte Glühhalle ist 14,5 Meter lang und 11,3 Meter breit. Die Variation der Dachgestaltung verdankt sich der unterschiedlichen Funktion der Hallen. Das dicht gereiht durchfensterte Mansarddach der Walzhalle sollte eine bessere Belichtung gewährleisten. Die Trichterform des Satteldaches der Glühhalle diente dem Abziehen der Gase.

Die Fassadengestaltung beider Hallen ist aufwändig. Die verputzten, giebelseitigen Schaufassaden werden durch Backsteinvorlagen vertikal gegliedert, und diese Eckgliederung setzt sich im Traufbereich fort. Hochrechteckige, als Fensterband gestaltete Eisensprossenfenster gliedern das Erdgeschoss. Bei der Walzhalle schließt sich darüber ein vierbahniges, von zwei Rundfenstern flankiertes Thermenfenster an. Bei der Glühhalle ist das Thermenfenster nur dreibahnig, und die Rundfenster fehlen ganz. Die Kombination Putz und Backstein strukturiert die Fassaden. Die baukünstlerische Qualität der Gebäude ist ein sprechendes Zeugnis für die Reformbewegung vor dem Ersten Weltkrieg. Äußeres Zeichen dieser Bewegung war der Jugendstil, der viele Anregungen der Arts & Crafts-Bewegung in England aufgenommen hat und maßgeblich von Henry van der Velde in Deutschland eingeführt wurde.

Die vernachlässigte Maschinenfabrik ist nunmehr eines von über 270 Projekten, die die 1985 gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Dazu gehören unter anderem Schloss Barntrup, die Windmühle in Ennigerloh und Hof Grube in Lüdinghausen.

Bonn, den 4. Juli 2011/Schi








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