Heilbronn
Nachbericht 207. Auktion „Russische Kunst, Ikonen und Fabergé“
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Presse17.04.2012
Russische Sammler holen Kostbarkeiten zurück ins Land!
Ein voller Auktionssaal, reges Interesse bei der Live-Auktion im Internet und zahlreiche Telefonbieter erfüllten das Trappenseeschlösschen mit einer spannungsgeladenen Atmosphäre, die sich in qualitativ und quantitativ hohen Steigerungen zeigte.
Besonders das große Angebot an ausgewählten Ikonen rief Kunden aus aller Welt auf den Plan und animierte zu regelrechten Bietgefechten. Gleich zu Beginn überzeugte eine Gottesmutter mit Kind (Lot 9), die Anfang des 18. Jahrhunderts entstand und mit 7.000 bis 7.500 Euro taxiert war, mit dem sehr schönen Erlös von 11.400* Euro. Auf ebenso großes Interesse stieß eine sehr feine Ikone mit der Gottesmutter „unverbrennbarer Dornbusch“ – ein Thema, dass sich nicht nur im 18. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute, sondern auch heute in keiner Ikonensammlung fehlen sollte, was das Ergebnis von 11.000* Euro erklärt (Lot 36, Taxe 1.800 – 2.000 Euro). Des Weiteren erfüllte Lot 139 mit der Darstellung des Christus Pantokrator umgeben von einem feinen Cloisonné-Email-Oklad voll und ganz die Erwartungen bei einem Schätzpreis von 15.000 bis 18.000 und erzielte den Betrag von 19.000* Euro. Nicht enden wollte die Steigerung für eine Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit (Lot 235), die auf 120 bis 150 Euro geschätzt war. Dieser Schätzpreis steigerte sich aufgrund der großen Nachfrage um ein vielfaches und erzielte für den bisherigen Besitzer schließlich den Erlös von 5.700* Euro. Ebenso verhielt es sich mit dem Heiligen Wladimir (Lot 272), der bei einem Schätzpreis von 200 bis 250 Euro für ebenso stolze 5.700* Euro einen neuen Besitzer in Russland fand. Gleich sieben Telefonbieter wetteiferten um eine feine Patronatsikone mit der Gottesmutter des Zeichens (Lot 320 A), die mit 200 bis 250 Euro äußerst attraktiv geschätzt war. Siegreich hervor ging ein russischer Sammler, der diese sehr fein ausgeführte Ikone für 5.000* Euro in Zukunft sein Eigen nennen darf. Einen noch höheren Erlös erzielte die Ikone des Christus Emmanuel (Lot 340), die um 1800 datiert ist. Bei einem Schätzpreis von 400 bis 450 Euro erfreute sich auch diese Ikone einer großen internationalen Nachfrage, erzielte 7.600* Euro und wird ebenfalls nach Russland zurückkehren.
In der Sparte der Bronzeikonen sticht die Darstellung der Koimesis (Entschlafen der Gottesmutter, Lot 370) mit einem Ergebnis von 3.300* Euro heraus.
Das russische Silber wartete ebenfalls mit schönen Stücken russischer Kunstfertigkeit auf. Eine feine Deckeltasse mit den Porträts der Zarenfamilie bestehend aus Nikolaus I., seinem Sohn Alexander II. und seiner Gemahlin Alexandra Feodorowna (Lot 423, Taxe 3.500 – 3.800 Euro), die wohl von Joachim Hasselgren im St. Petersburg von 1840 gefertigt wurde, erfreute das Publikum mit einem Erlös von 5.700* Euro. Ein Ensemble aus Tee- und Zuckerdose mit fein gravierten Stadtansichten aus der Hand Fedor Kirillowitsch Jartschews aus dem Jahr 1886 ließ einen russischen Sammler zu 7.000* Euro hinreißen (Lot 437, Taxe 4.000 – 4.500 Euro). Aus der berühmten Fabergé Manufaktur stammt ein äußerst seltenes Tintenfass, welches Anfang des 20. Jahrhunderts entstand und durch eine schön geschwungene Form mit dekorativen Ornamenten besticht (Lot 470, Taxe 6.000 – 8.000 Euro). Ein Bieter aus Russland wird sich in Zukunft für 9.000* Euro an diesem Stück erfreuen dürfen. Ein weiteres Highlight, ebenfalls von Fabergé, stellt ein Fotorahmen von Henrik Wigström dar, der besonders durch Perlen- und Diamantbesatz zu einem wahren Schmuckstück für jedes Familienfoto wird. Diesen Umstand ließ sich ein Bieter 12.700* Euro kosten (Lot 504, Taxe 10.000 – 12.000 Euro).
Ein bedeutender Teller des 3. Kongress der kommunistischen Internationalen nach einem Entwurf von Oganes Tatewosjan mit der Darstellung eines sitzenden Arabers stach in der Sparte des russischen Porzellans heraus. Das farbenfrohe Stück wechselte für 5.000* Euro den Besitzer (Lot 584, 4.000 – 4.500 Euro).
Weibliche Eleganz im Bereich der Gemälde und Grafiken zogen zahlreiche Bieter in ihren Bann und überraschten durch ebenso schöne Zuschläge. Die feine Miniatur einer jungen Dame auf Elfenbein verdoppelte ihre Taxe mit einem Erlös von 5.700* Euro und wird künftig in Russland verweilen (Lot 589, Taxe 2.500 – 3.000 Euro). Ein feines Ganzkörper-Porträt von Katharina der Großen eines russischen Monogrammisten, datiert auf 1794, erzielte ganz gemäß des Schätzpreises 11.500* Euro (Lot 590, 9.000 – 11.000 Euro). Neben weiblichen Schönheiten waren ebenso Zaren- und Offiziersbildnisse sehr beliebt, so dass die Darstellung des General-Adjutanten Suchosanet von Fr. Thaddäus Mayer einen Erlös von 5.700* Euro einbrachte (Lot 595, 1.200 – 1.500 Euro). Das pointillistisch anmutende Blumenstillleben der Künstlerin Marie Vorobieff Marewna entfachte ein Bietergefecht zwischen drei Telefonbietern, was schließlich erst mit 13.300* für einen russischen Bieter von Erfolg gekrönt war (Lot 628, 3.000 – 3.500 Euro).
Bis einschließlich 26. April 2012 lädt unser Auktionsnachverkauf ein, die eine oder andere Kostbarkeit zu entdecken.
* Der Erlös entspricht dem Zuschlagspreis inkl. des Aufgeldes von 27 Prozent.
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