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JOACHIM FRIES

JOACHIM FRIES TRINKAUTOMAT MIT DIANA AUF DEM HIRSCH

JOACHIM FRIES

In dieser Plastik haben wir nicht nur ein Meisterwerk der Goldschmiedekunst vor uns, sondern auch ein raffiniertes Objekt höfischer Repräsentation und Tafelkultur: Das Trinkspiel gehört zu einer Gruppe von Diana-Automaten, in deren Sockeln sich ein Laufwerk verbirgt, das das ganze Objekt in kontrollierten Bewegungsabläufen über die Tafel bewegt. Der Gast, vor dem der Automat zum Stehen kam, hatte die Hirschkuh mit der auf ihr sitzenden Diana vom Sockel zu nehmen, den Kopf des Tieres mit dem Geweih abzuziehen und aus dem „Gefäss" zu trinken. Solange der Bauch des Tiers vollgefüllt war, fiel dieses Trinken noch leicht, je mehr er sich jedoch leerte, desto grösser wurde die Gefahr, den ganzen verbliebenen Inhalt über Gesicht und Kleidung zu verschütten - zum Gaudium aller anderen Anwesenden.

 Erworben 2009 durch Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein von der Galerie Neuse, Bremen

Im Goldschmiedezentrum Augsburg fand gerade in diesen Automaten die Verbindung von qualitätvollem Goldschmiedehandwerk, grosser bildhauerischer Tradition und wohl entwickelter Uhrmachertechnik zur glücklichen Synthese. Diese Augsburger Kleinskulpturen verarbeiteten Einflüsse aus allen Himmelrichtungen. Einerseits gelangte eine grosse Zahl aus Italien importierter Kunstwerke in die Stadt, andererseits gingen Augsbuger Künstler oder dort beschäftigte Meister selbst in den Süden und wurden dort Mitarbeiter der bedeutendsten Werkstätten. Es seien Adrian de Fries und Hans Reichle genannt, die bei Giambologna in Florenz ihre Erfahrungen sammeln konnten.
Als „Erfinder" der Komposition der Diana auf dem Hirschen kann der Augsburger Goldschmied Matthias Walbaum (geb. um 1555 in Kiel, Meister in Augsburg um 1590, gest. ebenda) gelten, der an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert die ersten Beispiele solcher Diana-Gruppen schuf. Jakob I. Miller (geb. um 1550, Meister in Augsburg vor 1583, gest. ebenda 1618) und Joachim Fries fertigten etwa ab 1610 eigene Varianten dieses Typus an.

Von besonderer Bedeutung am Diana-Trinkspiel der Fürstlichen Sammlungen, das 2009 angekauft wurde, ist das im originalen Zustand erhaltene Laufwerk, das noch voll funktionstüchtig ist: Sobald das Federwerk aufgezogen ist, bewegt sich der Automat nach Betätigung eines Entriegelungshebels über die Tafel nach einer Strecke von circa 60 cm verändert er, von einem schwenkbaren Steuerrad gelenkt, die Laufrichtung um 90 Grad, sodass das Trinkspiel nach viermaliger Richtungsänderung auf der Tafel annähernd ein Quadrat zurücklegt.


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  • Silber, gegossen, getrieben, ziseliert, graviert teilvergoldet, z. T. Farbfassungen in Kaltemail voll funktionsfähiges originales Laufwerk (inklusive Federantrieb)
Höhe 34 cm, Breite 24,2 cm, Tiefe 10,6 cm
Inv.-Nr. SI261
Provenienz: Erworben 2009 durch Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein von der Galerie Neuse, Bremen
    Silber, gegossen, getrieben, ziseliert, graviert teilvergoldet, z. T. Farbfassungen in Kaltemail voll funktionsfähiges originales Laufwerk (inklusive Federantrieb) Höhe 34 cm, Breite 24,2 cm, Tiefe 10,6 cm Inv.-Nr. SI261 Provenienz: Erworben 2009 durch Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein von der Galerie Neuse, Bremen
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