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68. Auktion

Frühjahrsauktion der Hermann Historica Ergebnisse

68. Auktion

Asien, Orient und Afrika
Überzeugend in Qualität und Vielfalt war wieder das Angebot an Losen aus Afrika, dem Osmanischen Reich, Indien sowie Japan und China. In diesem Kapitel fand sich dann auch eine der großen Sensationen der 68. Auktion: ein tibetanisches, gold- und silbertauschiertes Ritualzepter, ein Khatvanga aus dem 15. Jahrhundert, somit aus einer bedeutenden Periode in der Geschichte des Landes. Die feinste Eisenschnittarbeit ist an dem 43,3 Zentimeter langen Schaft vollflächig spiralig mit Gold- und Silbereinlagen dekoriert. Ein vergleichbares Zepter ist für die Bestände des Britischen Museum dokumentiert. Das ausgesprochen seltene Artefakt von den Höhen des Himalayas wurde bei flirrender Spannung im Saal, an den Telefonen und im Web in nur wenigen Bietschritten von 9.500 Euro auf spektakuläre 85.000 Euro hochgesteigert.

Hochadlige Provenienz, virtuose Handwerkskunst und reiche Symbolik vereinten sich in einer vergoldeten chinesischen Bronze-Plastik aus der Qing-Dynastie im 18. Jahrhundert. Der weibliche Wächterlöwe zeigt sich in der typischen, auf den Hinterbeinen hockenden Haltung, mit drohend gefletschten Zähnen im weit geöffneten Maul und unter der linken Tatze ein Löwenjunges zähmend. Das sehr eindrucksvolle Stück aus einer prinzlichen deutschen Privatsammlung, in deren Historie die Plastik bereits seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert belegt war, wurde zu seinem Startpreis von 35.000 Euro verkauft. Aus China überzeugte zudem ein Rollenbild aus Seide, „Das Leben von neun Weisen“, bezeichnet Qiu Ying und Wen Zhengming aus der Ming-Dynastie. Für die detailreiche, polychrome Malerei auf Seide mit feiner Personen-, Architektur- und Landschaftsdarstellung mit den Maßen 790 x 33 Zentimetern, fiel der Hammer bei einer Taxe von 12.000 Euro, bei 17.000 Euro. Das annähernd 27-fache des Startpreises wurde für eine kleine chinesische Skulptur aus gelb-weißer Jade in Form einer sitzenden Ente erzielt, im Start bei 600 Euro erfolgte der Zuschlag bei 16.000 Euro.

Das Angebot aus Japan bestach mit hochwertigen Blankwaffen, darunter ein Schwertpaar, Daisho, das um 1471 gearbeitet wurde – Taxe 10.000 Euro, verkauft für 12.000 Euro. Aus dem osmanischen Reich interessierte ein reich mit Inschriften goldtauschierter Shamshir aus dem Jahr 1713, der für 11.000 Euro, bei einem Startpreis von 6.000 Euro, einen neuen Besitzer fand. Vom indischen Subkontinent kam eine reich dekorierte, komplette Rüstung für Mann und Pferd zum Startpreis von 12.000 Euro zur Versteigerung, die zu diesem Betrag auch zugeschlagen wurde. Das Ensemble von Teilen aus dem 17. und 19. Jahrhundert umfasste neben einer mit Medaillons und Ranken verzierten Glocke aus gebläutem Stahl, ein feines nordindisches Kettenhemd, Lanze, Säbel sowie eine Pferderüstung.

Historische und militärgeschichtliche Objekte
Erinnerungsstücke aus den europäischen Königshäusern erfreuen sich in jeder Auktion der Hermann Historica einer großen Nachfrage. So konnten auch in diesem Frühjahr für erlesene Stücke aus dem persönlichen Besitz herrschender Häupter sehr schöne Zuschläge erzielt werden. Auf sensationelle 38.000 Euro, bei einem Startpreis von 1.500 Euro, wurde eine König Ludwig-Zigarrenspitze in meisterlicher Meerschaumschnitzerei mit bekrönter Chiffre "L", umgeben von einem Engel, Putten mit Rosengirlande und einem Mundstück aus Bernstein, gesteigert. Ein zierliches goldenes Uhrenketten-Petschaft des bayerischen Königs (1845 – 1886) war einem Bieter 12.000 Euro wert, Taxe 3.500 Euro. Aus dem Hause Preußen kam ein Beleg der frühen militärischen Karriere des fünften Kindes des Deutschen Kaisers Wilhelm II. (1859 - 1941), ein Helm als Offizier im ersten Garde-Regiment zu Fuß, zur Versteigerung. Prinz Oskar von Preußen (1888 - 1958) durchlief nach Abschluss des Abiturs im Kadettenhaus Plön eine klassische Militärkarriere, legte 1906 in Potsdam das Offiziersexamen ab und trat in das erste Garde-Regiment zu Fuß ein. Sein einzigartiger Helm mit silbernen Beschlägen, Adleremblem und Gardestern auf schwarzem Lacklederkorpus begeisterte das Publikum und konnte bei einem Rufpreis von 9.500 Euro für 27.000 Euro zugeschlagen werden.

Unvergleichliche fotografische Dokumente wurden mit den zwei Alben des Marinefliegers und Freikorpskämpfers Franz Meyer angeboten. In 580 Aufnahmen hielt der vielfach dekorierte Flieger seine Stationen während des Ersten Weltkriegs fest und liefert damit heute reiches Anschauungsmaterial seiner Zeit – insbesondere zur damaligen Fliegerwelt. 6.000 Euro mussten diese ausgezeichneten Fotoalben einem Bieter wert sein, doch erst bei 11.500 Euro fiel für sie der Hammer.

Im Kapitel Militär und Historie stießen die russischen Militär-Objekte aus dem Umfeld des Zarenhofes auf gewohnt breites Interesse. So die Offiziers- und Generals-Schaschka M 1838 aus dem persönlichen Besitz des Generalleutnants Fürst Felix Felixovich Sumarokov-Elston (1856 - 1928) - Vater des Rasputin-Mörders Fürst Felix Yusupov, die dekoriert mit Zarenkrone und russischem Doppeladler, auf 20.000 Euro taxiert und für 32.000 Euro verkauft wurde. Ebenfalls mit 20.000 Euro im Aufruf, ein bedeutender, prunkvoller Degen M 1798 für Offiziere der russischen Infanterie aus der Hand des berühmten Meisters Hatchatur, Russland um 1810. Seltenheit und Qualität des goldtauschierten Degens von musealer Bedeutung überzeugten die Bieter und so mussten zum Ende der Versteigerung 25.000 Euro hierfür aufgebracht werden. Sehr erfreulich auch der Zuschlag von 13.500 Euro für eine Kaiserlich-Russische Tschapka M 1800 für Offiziere der Ulanen. Der ebenso frühe wie rare Helm mit schwarzem Lederkorpus und goldenem Besatz war zuvor auf 1.000 Euro taxiert.






  • 29.05.2014
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    68. Auktion der Hermann Historica oHG, München - Ergebnisse



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