FRIEDERISIKO -
FRIEDERISIKO - ein neues Bild von Friedrich dem Großen
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Presse30.04.2009
Nicht minder gewagt agierte Friedrich auf kulturellem Gebiet. Beim Reden und Schreiben bevorzugte er die französische Sprache, lehnte die deutsche als unschön und unpräzise ab - was ihm, der auf seine Nachwirkung so bedacht war, schon zu Lebzeiten Kritik eingebracht und erst recht Ablehnung bei den Anhängern eines deutschen Nationalstaates wie Ernst Moritz Arndt eingetragen hat. Und auch als Bauherr erhob Friedrich das Risiko zum Prinzip. So ist dank des königlichen Gestaltungswillens die Konstruktion des Neuen Palais im Park Sanssouci herausfordernd und unnötig schwierig. Damit müssen wir noch heute umgehen. Aber Friedrichs Wagemut hatte auch eine andere Seite. Er half ihm vielfach, Schwierigkeiten zu überwinden. Seine damals ungewöhnliche Forderung nach einem religiös selbstbestimmten Leben für alle trug dazu bei, die tiefen konfessionellen Gräben in Deutschland zu überwinden.
Friedrich den Großen, sein Leben, seine Gedankenwelt und sein Handeln unter dem leitenden Begriff "Risiko" zu betrachten und zu begreifen, verspricht neue, manchmal überraschende und mit Sicherheit provozierende Ergebnisse und Aufschlüsse. Sich unter dieser Leitidee mit dem preußischen König zu beschäftigen ist aktuell. Friedrichs Risikofreude hat nicht nur Probleme geschaffen, sondern auch Krisen gelöst. Seine Lust am Risiko ist heute noch eine Herausforderung im Umgang mit seinem Erbe und zugleich Motivation, dieses Erbe und mit ihm das Neue Palais als dessen größtes und lehrreiches Einzelstück für uns und künftige Generationen zu erhalten.