Denkmalschutz
Ein ganz untypisches Wohn- und Ökonomiegebäude
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Presse15.08.2011
Nachdem im vergangenen Jahr der sogenannte Schlosshof in Niedereschach im Schwarzwald-Baar-Kreis statisch gesichert und das Dach saniert worden ist, erhalten die Eigentümer Dr. Christine und Christoph Blessing nun Unterstützung bei den Tischler- und Fensterarbeiten im Rahmen der Innensanierung von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Den Fördervertrag über 50.000 Euro überbringt Dr. Anita Auer, DSD-Ortskuratorin Villingen-Schwenningen, im Beisein von Regine Koch-Scheinpflug und Bezirksdirektor Manfred Stock von der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg am 15. August 2011 um 10.00 Uhr. Neben der DSD beteiligt sich auch das Land an den Maßnahmen.
Das ehemalige Meierhaus der heute nicht mehr vorhandenen Burg Granegg am Ortsrand von Niedereschach, seit Jahrhunderten Schlosshof genannt, stammt im Kern aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Wie dendrochronologische Untersuchungen des Satteldaches erwiesen haben, haben sich die originalen Schindeln und Dachlatten von 1649/1650 erhalten. Vermutlich entstand das langgestreckte, zweigeschossige Verwalterhaus, das Anfang des 19. Jahrhunderts um einen Wirtschaftsteil erweitert wurde, auf älteren Vorgängerbauten. Die innere Anlage der beiden Geschosse wurde nur unwesentlich verändert, als man eine Trennwand und eine weitere Kammer einbaute.
Die Umwidmung zum Bauernhaus bedeutete keineswegs eine Abwertung, denn man brachte in das Gebäude eine reiche Innenausstattung ein. So statteten die Eigentümer des 19. Jahrhunderts das Bauwerk in den straßenseitigen Räumen mit einer Kassettendecke und mit Wandvertäfelungen aus. Zwei zum Teil verzierte Trennwände stammen aus derselben Zeit. In jüngerer Zeit hat man die historische Ausstattung lediglich überbaut, so dass sie darunter erhalten blieb.
Der ehemalige Schlosshof in Niedereschach, den seine bauliche Größe und seine massive Bauweise stets im Ortsbild hervorgehoben haben, ist zugleich eines der letzten historischen Gebäude des Fleckens. Durch die anstehende Renovierung bleibt ein für das 19. Jahrhundert ganz untypisches Wohn- und Ökonomiegebäude erhalten. Der Niedereschacher Schlosshof, der letzte verbliebene Rest der Burg und Herrschaft Granegg, ist somit eines von über 160 Projekten, die die private Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte. Dazu gehören der ehemalige Gasthof zum Hirschen in Frickingen-Altheim, Haus Kleeblatt in Biberach und das Schloss in Haigerloch.
Bonn, den 11. August 2011/Schi
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