Schloss Mainz
Die Sanierung der Schlossfassaden schreitet voran
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Presse23.08.2011
Die offizielle Baustelleneröffnung fand im Sommer vor zwei Jahren mit Oberbürgermeister Jens Beutel statt. Nun kann Erika Friderichs, Ortskuratorin Mainz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Ursula Thomas, der Leiterin der Projektabteilung der Bonner Denkmalschutz-Stiftung, am Dienstag, den 23. August 2011 um 11.00 Uhr im Beisein von Frau Karin Augustin, Mitglied des Aufsichtsrates von Lotto Rheinland-Pfalz, bereits den zweiten DSD-Fördervertrag übergeben. Auch dieser Vertrag in Höhe von 250.000 Euro, den Gilbert Korte von der Gebäudewirtschaft Mainz, entgegennimmt, wurde nicht zuletzt möglich durch die vorbildliche Kooperation mit dem Mainzer Denkmalnetzwerk, das erneut rund die Hälfte der diesjährigen Mittel für den Renaissancebau einwarb.
Ursprünglich wohnten die Mainzer Erzbischöfe direkt am Dom. 1475 jedoch musste sich Diether von Isenburg bei seiner Wahl verpflichten, in der Stadt eine Burg zu errichten. Der Bau der Martinsburg am Rheinufer wurde 1478 begonnen und zwei Jahre später vollendet. Fortan residierten die Kirchenfürsten hier. Das ehemalige Kurfürstliche Schloss wurde später nach und nach um die Martinsburg erbaut als ein letzter Überrest der großen kurfürstlich-erzbischöflichen Hofhaltung in der Bischofsstadt. Mitten im Dreißigjährigen Krieg begann Georg Friedrich von Greiffenclau 1627 den Schlossneubau, dessen Rheinflügel sechzig Jahre später vollendet wurde. Aus demselben Jahr stammt der Nordflügel, der nach einer langen kriegs- und interessebedingten Ruhepause der Bauarbeiten 1752 im Wesentlichen fertig gestellt war. In dieser Bauphase ab Mitte des 18. Jahrhunderts verlängerte man die beiden Flügel auf 16 bzw. 17 Achsen. In der französischen Revolution wurde Mainz besetzt und sollte nach Vorstellungen Napoleons I. zu einer repräsentativen Metropole ausgebaut werden. Dieser Idee eines Boulevard de l'Empire fielen 1807 das von Balthasar Neumann errichtete Haupttreppenhaus und die Martinsburg zum Opfer. Das Schloss diente nach dem Untergang des kurmainzischen Fürstentums schon im 19. Jahrhundert als Kaserne, Lazarett und Zollmagazin. Der im Zweiten Weltkrieg vollständig ausgebrannte Bau wurde 1948 wiederhergestellt, ohne das Innere zu rekonstruieren.
Die eigenwilligen Fassaden im Stil der Spätrenaissance weisen reiche Bauzier auf: Sie sind durch Gesimse, Pilaster, gesprengte Fenstergiebel mit skulpturalem Schmuck sowie Erker und Balkone akzentuiert. Seit einigen Jahren jedoch besteht dringender Sanierungsbedarf. Die Fassade bröckelt, Gesimse und Details des aus Mainsandstein bestehenden Gebäudes lösen sich auf, einige Steine sind bereits ausgebrochen. Besonders stark vom Verfall betroffen ist die Nordseite. Auf Initiative des privaten Mainzer Denkmalnetzwerks beteiligen sich nun auch das Land, die Stadt und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an der Rettung des Bauwerks.
Das Mainzer Schloss ist somit eines von über 110 Denkmalen, die die 1985 gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte. Dazu gehören in Mainz auch der "Römische Kaiser", das Templertor und das römische Bühnentheater.
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