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Schloss Gartow

Archivgebäude inklusive

Schloss Gartow

Die Anlage von Schloss Gartow wird fortlaufend unterhalten und gepflegt. Doch im Lauf der Jahre traten Schäden auf, die nur notdürftig beseitigt werden konnten. Nun haben die Ziegel ihre Haltbarkeitsgrenze überschritten und müssen im Rahmen einer umfangreichen Sanierung erneuert werden. Am Mittwoch, den 24. August 2011, um 12.00 Uhr überbringt Prof. Dr. Paul Georg Lankisch, Ortskurator Lüneburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) einen Fördervertrag in Höhe von 30.000 Euro für die Dachsanierung des Schlosses im Landkreis Lüchow-Danneberg an den Eigentümer Andreas Graf von Bernstorff.

Der im Wendland liegende Ort Gartow wird erstmals 1255 als Grenzfeste gegen die Slawen erwähnt. Nach zahlreichem Wechsel der Lehnsherrschaft kaufte die Familie von Bülow das Dorf und erweiterte die alte Wasserburg zu einer Ringmantelburg. Durch einen weiteren Verkauf 1694 kam das Anwesen an den Celleschen Minister Andreas Gottlieb von Bernstorff, dem der Ort den wirtschaftlichen Aufschwung verdankte.

Die heutige Siedlungsstruktur Gartows entwickelte sich aus den ehemaligen Vorwerken und Betrieben des Gutes. 1709 ließ von Bernstorff die Wasserburg abbrechen und das heutige Barockschloss, das 1727 vollendet wurde, aufbauen. Der Herrensitz, umgeben von einem gewässerreichen Landschaftspark, besteht aus einem verputzten zweigeschossigen Mittelbau unter einem Mansarddach und backsteinernen Seitenflügeln unter Satteldächern. Die Biberschwanzdeckung ist für die Region ungewöhnlich. Der Nordseite ist eine Ehrenhofanlage vorgelagert.

Die barocke Schlossanlage am Ortsrand von Gartow besticht durch ihre natürliche Einbindung in die Umgebung. In den Sälen des Hauptgebäudes finden öffentliche Konzerte und weitere kulturelle Veranstaltungen statt. Der östliche Seitenflügel wird weiterhin als Archivgebäude genutzt. In ihm ist das umfangreiche Familienarchiv untergebracht, das einen geschlossenen Bestand an Urkunden und Dokumenten umfasst, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen. Der Buchbestand stammt vornehmlich aus dem 17. Jahrhundert.

Die Dachdeckung der Seitenflügel weist etliche Lücken aufgrund gebrochener Ziegel auf. Teilweise ist bereits die Dachkonstruktion geschädigt. Desweiteren verweisen konstruktive Risse in den Übergängen der einzelnen Bauteile auf eine ungenügende Gründung.

Schloss Gartow ist nunmehr eines von über 230 Projekten, die die private Bonner Denkmalschutz Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte. Dazu gehören in diesem Jahr auch das Sanatorium Dr. Barner in Braunlage, der Schlosspark Destedt in Cremlingen und das ehemalige Kornhaus in Einbeck.

Bonn, den 22. August 2011/Schi








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