Werner Durth
Denkmal Altstadt
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Presse09.06.2014
Am Donnerstag, den 12. Juni 2014 um 18.00 Uhr spricht Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. Werner Durth von der Technischen Universität Darmstadt im Rahmen der Vortragsreihe "Denkmal Altstadt" der Denkmal-Soiree im Alten Schloss in Höchst über "Konjunkturen im Stadtbild von 1900 bis heute". Darin zeichnet Durth die Konjunkturen planerischer, architektonischer und politischer Veränderung des Stadtverständnisses im 20. Jahrhundert nach und diskutiert vor diesem Hintergrund die Bedeutung der historischen Zentren. Nicht nur mit dem Nutzungswandel geht eine Veränderung der Städte einher, auch wechselnde gesellschaftspolitische Prämissen überformen ihre historische Strukturen gerade im 20. Jahrhundert. Damit wurden dem Stadtbild neue Prägungen verliehen.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz richtet die Vortragsreihe im Alten Schloss Höchst aus, um das Nachdenken und die Diskussion über die gesellschaftliche Wahrnehmung der historischen Stadt zu befördern. Ausgewiesene Experten führen in Facetten des Themas Altstadt ein und stehen im Anschluss bei einem Glas Wein zum Gedankenaustausch zur Verfügung.
Vor mehr als 100 Jahren haben Kommunen und Bürgervereine, aber auch Denkmalpflege, Stadtplanung und Tourismus die historische Altstadt als Thema für sich entdeckt und seither vielfältige Anstrengungen zu ihrer Erhaltung, Weiterentwicklung, Revitalisierung und Aufwertung unternommen. Auf diese Weise haben sich die Zentren kontinuierlich verändert, sich den Erwartungen der jeweiligen Gesellschaft an historische Identifikationsräume, zunehmend aber auch an kommerziell nutzbare Wahrzeichen angepasst. Dabei reflektieren diese Prozesse die teilweise außerordentlich verlustreichen Begleiterscheinungen des modernen Industriezeitalters und die Schadensbilanzen von Zweitem Weltkrieg und nachfolgendem Wiederaufbau. Bis heute suchen Städte wie Frankfurt, Potsdam, Dresden oder Berlin die entstandenen "Fehlstellen" unter anderem durch Rekonstruktion repräsentativer Baudenkmale oder Platzgestaltungen zu reparieren und gefährden dadurch ihrerseits jüngere potentielle Baudenkmale in ihrem Bestand. Gleichzeitig unterliegen die historischen Stadtstrukturen in den Metropolen einem hohen Vermarktungsdruck, wohingegen im ländlichen Raum und in den Mittelzentren Leerstand und Bevölkerungsverlust, aber auch touristische Übernutzung Erhaltungsanstrengungen erschweren.
Weitere Termine 2014 finden statt am 17. Juli 2014: Dr. Arnold Bartetzky, Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) an der Universität Leipzig über "Herausgeputzt, aber unbewohnbar? Der Funktionswandel der Altstädte"; am 24. Juli 2014: Professor Dr. phil. Gerhard Vinken, Otto-Friedrich-Universität Bamberg über "Was ist Altstadt?"; am 4. September 2014: Professor Dr.-Ing. Birgit Franz, HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen über Altstadt und Engagement. Die Vortragsreihe wird moderiert von Professor Dr. Ingrid Scheurmann, Deutsche Stiftung Denkmalschutz.
Der Eintritt ist frei. Wegen der begrenzten Platzzahl ist eine vorherige Anmeldung willkommen: Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Altes Schloss Höchst, Höchster Schlossplatz 16, 65929 Frankfurt/Main per Fax: 0228 9091-439 per E-Mail an museum-hoechst@denkmalschutz.de.
Das Alte Schloss ist eines der bedeutendsten Baudenkmale in Höchst. Während der Renaissance wurde die ursprüngliche Burg zu einem der prächtigsten Schlösser des Mainzer Kurfürsten ausgebaut. Nach Brandschatzung im Dreißigjährigen Krieg und Abrissen späterer Zeiten blieben nur das Torhaus, die im Kern mittelalterlichen Turmbauten und Ruinenreste übrig. Im 19. Jahrhundert erwarben die Gründer der Farbwerke Höchst das Alte und das Neue Schloss, um sie nach einer umfassenden Renovierung in den 1960er Jahren als Tagungsort zu nutzen. 2002 übernahm die Denkmalstiftung die Anlage, um ihren dauerhaften Erhalt zu gewährleisten. In den letzten Jahren hat die Stiftung mit der Instandsetzung der historischen Gewölbe und der Wiederherstellung der Gartenterrasse und des Parks wichtige Beiträge zur Aufwertung des Frankfurter Stadtteils geleistet. Im vergangenen Jahr wurden zudem die Innenräume des Alten Schlosses umfangreich renoviert, um sie für Tagungen und Veranstaltungen zu Themen der Denkmalpflege sowie für Ausstellungen zur Verfügung stellen zu können.
Bonn, den 6. Juni 2014/tkm
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