CLAUDE JOSÈPHE
CLAUDE JOSÈPHE VERNET, Kunstwerk des Monats
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Presse12.06.2008 - 12.07.2008
Der französische Maler Claude Josèphe Vernet schuf zahlreiche durch reiche Staffagen ausgestattete Landschaften und Seestücke. In einigen seiner Werke, wie auch in dem vorliegenden Beispiel, knüpfte er an die Malerei Claude Lorrains (1600-1682) an: Vor allem die idealisierte Landschaft sowie die farblich nuancierte Wiedergabe der Abendstimmung zeugen von einer genauen Kenntnis der Malerei Lorrains.
In einer Meeresbucht, nahe einem Hafen, haben sich einige Frauen zum Baden niedergelassen. Der Maler lässt den Betrachter aus einer Grotte auf die in warmes Abendlicht gehüllte Szenerie blicken. Ausgelassen geniessen die jungen Frauen das kühle Wasser, ohne sich von herannahenden Schiffen und Booten oder von dem Blick des (versteckten) Betrachters irritieren zu lassen.
Die Jahre, in denen das Gemälde Die Badenden entstand, stellten eine entscheidende Zeit in der künstlerischen Entwicklung Vernets dar. Kurz vor der Auftragsvergabe für dieses Werk war der Künstler von einem langjährigen, prägenden Italienaufenthalt zurückgekehrt, den er bereits 1734 im Alter von nur 20 Jahren angetreten hatte. 1755 beauftrage Ludwig XV. Vernet, den er an seinen Hof berufen hatte, damit, die 24 wichtigsten Häfen Frankreichs in Gemälden festzuhalten. Bei Fertigstellung der Badenden wurde Vernet, der auch Mitglied der École des Beaux-Arts in Paris war, von der Kritik bereits als der bedeutendste Maler von Hafenstillleben in Frankreich gefeiert.
Das signierte und datierte Gemälde befand sich in mehreren namhaften Sammlungen, darunter in den Kollektionen des Staatsmannes und Kunstberaters von Madame de Pompadour, Duc de Choiseul. Bereits im 18. Jahrhundert war das stimmungsvolle Werk, von dem auch eine Replik im Musée des Beaux-Arts in Nimes existiert, angesehen und begehrt.
Das Gemälde wurde 2007 durch Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein für die Fürstlichen Sammlungen erworben.