Florian Sonnleitner spielt in Arnstadt Johann Sebastian Bach für ein Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Anlässlich des Tages des offenen Denkmals am zweiten Sonntag im September lädt das Ortskuratorium Erfurt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) am Vorabend, Samstag, den 11. September 2010, um 19.00 Uhr in die Oberkirche in Arnstadt zu einem Benefizkonzert ein. Florian Sonnleitner, der Erste Konzertmeister im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks spielt Werke für Violine solo von Johann Sebastian Bach, die Partita I h-moll BWV 1002 und die Sonata III C-dur BWV 1005. Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, es wird jedoch um eine Spende für die Arnstädter Oberkirche, ein Förderprojekt der DSD, gebeten. Der Konzertort, die Oberkirche, erhält bei der Veranstaltung auch zwei weitere Förderverträge über insgesamt 31.000 Euro, die Dr. Dieter Tettenborn, Ortskurator Erfurt der DSD, Superintendentin Angelika Greim-Harland von der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde übergibt.

Die einschiffige gotische Saalkirche wurde als Gotteshaus für das 1250 in Arnstadt gegründete Franziskanerkloster errichtet. Der schlichte Rechteckbau entstand in einer Kombination aus steinsichtigem Werkstein und Bruchstein unter einem durchgehenden hohen Satteldach. Die gerade Ostwand gliedern drei hohe Spitzbogenfenster, von denen das mittlere dreibahnig, die beiden flankierenden zweibahnig sind, Nord- und Südwand werden ebenfalls durch zweibahnige Fenster geöffnet. In der Westwand befindet sich das heute gestufte Hauptportal. An der Nordseite erhebt sich der 1461 erbaute Glockenturm, der von einer Welschen Haube bekrönt wird. Nach Einzug der Reformation und Aufhebung des Konvents 1538 sowie nach einem Stadtbrand 1581 diente der Bau als Hauptkirche der Stadt und war Hauskirche der Grafen von Schwarzburg-Arnstadt.

Der Innenraum wird durch die Fenster der Nordseite und die Dachhäuschen der verputzten Holztonnendecke beleuchtet. Die Fenster der Südseite sind bis auf zwei Chorfenster geschlossen, da hier die Klausurgebäude angrenzen. Die geschlossen erhaltene Innenausstattung stammt aus der Zeit des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts. Zweigeschossige Emporen und Kirchenstände aus dem 16. und 18. Jahrhundert umlaufen den Raum. An der Südwand befindet sich die Fürstenloge und die aus der selben Zeit stammende Loge der Gräfin Katharina. Die Brüstungsfelder und Wappenschilder sind aufwendig farbig bemalt. An der Südwand befinden sich zweigeschossige Emporen mit Szenen aus der Bibel. Der Altar entstand 1642 und zeigt eine dreigeschossige Säulenarchitektur mit szenischen Reliefs, Plastiken und reichem Ohrmuscheldekor. In der Mittelachse sind die Kreuzigung, die Auferstehung und die Himmelfahrt dargestellt.

Allein in Thüringen konnte die private Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher rund 400 Projekte fördern. Dazu gehören in Arnstadt auch das Haus zum Schwarzen Löwen und die Liebfrauenkirche.

Spendenkonto
Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Commerzbank Bonn
Kontonummer 30 55555 00 * BLZ 380 400 07
Verwendungszweck Arnstadt: "1005762 Oberkirche Arnstadt"

Bonn, den 8. September 2010/Schi