Denkmalschutz
Am Zisterzienserinnenkloster in Neukloster wird weiter gearbeitet
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Presse17.02.2021
Das fast vollständig erhaltene Dachwerk gehört zu den größten romanischen in Norddeutschland
Dank zahlreicher zweckgebundener Spenden für das Kloster in neukloster sowie für Sakralbauten allgemein stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 15.000 Euro für die Restauratorenleistungen am Giebeldreieck des Nordschiffs und der Putzfriese an Nord- und Westschiff des Zisterzienserinnenklosters in Neukloster zur Verfügung. Das Kloster gehört zu den über 580 Projekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern unterstützen konnte.
Das Zisterzienser-Nonnenkloster St. Maria im Sonnenkamp wurde 1219 von Fürst Borwin I. zunächst als Niederlassung von Benediktinerinnen gegründet. Der Bau von Kirche und Klausurgebäuden erfolgte bis etwa 1240. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts nahmen die Nonnen die Zisterzienser-Regel an. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurden das Propsteigebäude sowie ein ausgedehnter Wirtschaftshof südlich der Klausur errichtet. 1555 säkularisiert, verfielen die meisten Gebäude der Klosteranlage. Erste Abbrüche am Nordseitenschiff und einigen Kapellen begannen bereits 1592. Von 1865 bis 1867 wurde die Kirche restauriert, der heutige Dachreiter aufgesetzt, der Westgiebel und der Innenraum neugestaltet, die Decke und Gewölbe ausgemalt und die Ausstattung erneuert.
Der heute einschiffige, kreuzförmige Bau entstand ursprünglich als basilikale Anlage in Anlehnung an den Ratzeburger Dom in etwa gleichen Abmessungen. Die Querarme, der Chor und die Vierung sind über quadratischem Grundriss gewölbt. Den Außenbau gliedern ein umlaufendes Sockelprofil, Ecklisenen und ein Rundbogenfries. Den gerade endenden Chor öffnet eine hohe Dreifenstergruppe. Hier befinden sich heute die Reste eines spätromanischen Glasmalerei-Zyklus aus den Langhausfenstern. Sie zählen zu den ältesten Glasmalereien in Norddeutschland. Erwähnenswert ist auch der spätgotische Schnitzaltar wohl aus einer Wismarer Werkstatt um 1500. In seinem Schrein steht eine Madonnenfigur.
Von besonderer Bedeutung ist das weitgehend vollständig erhaltene Dachwerk, eines der größten romanischen in Norddeutschland aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Als eine frühe Form des sogenannten Kreuzstrebendachs, einer Konstruktionsform, die auf die neuen Anforderungen gewölbter Gebäude reagiert, haben sich eigenständige Dachgefüge über Chor und Querhaus bzw. über dem Langhaus erhalten. Bemerkenswert ist dabei die hervorragende Zimmermannsarbeit, mit der die kräftigen einheimischen Eichenhölzer verarbeitet wurden.
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