Höhenflüge im Auktionshaus im Kinsky
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Presse29.06.2020
Höhenflüge und erfreuliche Überraschungen in der großen Sommerauktion
Das Kinsky im Höhenflug
Das hochspannende Bietergefecht um Koloman Mosers traumhafte „Feldeinsamkeit“ aus 1912-13 brachte einen neuen Rekord! Der junge Mann in den Wolken war dem erfolgreichen Bieter 960.000 € (Hammerpreis 750.000 €) wert. Mit diesem Weltrekord festigt der Künstler seinen Ruf (und Marktwert) als einer der bedeutendsten Maler des Jugendstils -und das im Kinsky beweist sich wieder einmal als eines der führenden Auktionshäuser in der Klassischen Moderne. Dies hatte auch den Besitzer dazu ermutigt, das seit fast 100 Jahren in Privatbesitz befindliche Werk dem Kinsky anzuvertrauen – und der Erfolg gab ihm recht.
Einen weiteren Rekord erzielte das herrliche „Bildnis der Frau F.B.“ von Leopold Blauensteiner aus 1908. Das Portrait der Ehefrau des Künstlers, eines seiner Hauptwerke und ganz im Stil der Wiener Moderne gehalten, erreichte 140.800 € (HP 110.000 €).
Anhaltendes Interesse herrscht auch an den Werken des Tiroler Malers Albin Egger-Lienz. Immer wieder widmete er sich dem Thema des Sämanns, und sein gleichnamiges Aquarell um 1920 wurde mit 172.800 € (HP 135.000 €) zur zweitteuersten je versteigerten Papierarbeit dieses Künstlers.
Der Vorarlberger Rudolf Wacker ist ebenfalls ein Garant für Spitzenpreise. Der Bodensee war eines seiner liebsten Motive – so auch in dem Bild „Föhn“ aus 1927, das um 140.800 € (HP 110.000 €) versteigert wurde.
Weiters stellte das im Kinsky seine Expertise bei Schiele und Klimt Zeichnungen wieder unter Beweis. Drei derartige Werke von Klimt erzielten zwischen 83.200 € (HP 65.000€) und 217.600 € (HP 170.000 €). Eine Papierarbeit von Egon Schiele fand um 230.400 € (HP 180.000 €) einen neuen Besitzer.
Große Überraschungen in der Antiquitätenauktion!
Gleich vorweg – ein unglaublich spannendes Bietergefecht brach um die Schaupuppen von „Heinrich VIII.“ und „Elisabeth I.“ aus dem 17. /18. Jahrhundert aus. Dies führte gleich zu Beginn der Auktion zu dem Rekordpreis von 268.800 € (Hammerpreis 210.000 €). Damit holte ein englischer Bieter den König und seine Tochter in ihre Heimat zurück.
Weitere Top-Preise bei den Antiquitäten erzielte etwa ein Reliquiar aus der Sammlung Baron James de Rothschild, das um 51.200 € (HP 40.000 €) ebenfalls nach England ging. Viel Interesse gab es auch für ein Amulett, um 1700 entstanden, das schließlich für 10.880 € (HP 8500 €) weit über dem oberen Schätzwert einen neuen Besitz
Erfolgreiche Zeitgenossen
Ein absoluter Top-Preis konnte wieder einmal für eine Skulptur Erwin Wurms eingefahren werden. Sein „model for telekinetic sculpture“ aus 2006 erzielte 65.280 € (51.000 €). Damit erreichte das „verbogene“ Fahrzeug fast viermal so viel wie ein gleichartiges Modell bei einer Auktion vor fünf Jahren. Wurm bleibt fraglos einer der Spitzenreiter der österreichischen zeitgenössischen Kunst.
Fast ebenso viel erreichte die Skulptur „Bett“ von Bruno Gironcoli. Sein neuer Besitzer wird sich für 52.480 € (HP 41.000 €) auf das Aluminiumobjekt betten, die dritt-teuerste je versteigerte Skulptur dieses Künstlers.
„Friendly Corona“ von Mario Dalpra steht ganz in der Tradition der freundlichen, sinnlichen und lustvollen Skulpturen des Vorarlbergers. Bereits 2018 entstanden und sich somit nicht mit der aktuellen Krise gemein machend, erfreut die große Bronze – verkauft um 44.800 € (35.000 €) – nun einen neuen Besitzer.
Und auch bei zeitgenössischen Bildern konnte wieder ein Weltrekord eines österreichischen Künstlers eingefahren werden! Drago J. Prelog „Teilweise dichter Verkehr“ aus 2010 fand um 28.160 € (HP 22.000 €) einen neuen Besitzer.
Alte Meister bringen schöne Erfolge
Besonders hervorzuheben ist eine wunderschön klare Darstellung der „Anbetung der Könige“, von einem Antwerpener Meister um 1520 geschaffen. Diese wurde bei 70.400 € (HP 55.000 €) zugeschlagen. Sein Fernweh nach Italien stillte ein Käufer mit dem „Markusplatz in Venedig“ aus dem Umkreis von Michele Marieschi, der dafür 52.480 € (HP 41.000 €) bezahlte. Sehr erfolgreich war auch die „Allegorie der Liebe“, um 1625 von Jan Brueghel dem Jüngeren und Hendrik van Balen geschaffen, die den obersten Schätzwert von 51.200 € (HP 40.000 €) erreichte.
Gute Stimmung im 19. Jahrhundert
Unter den Gemälden des 19. Jahrhunderts waren jene Ferdinand Georg Waldmüllers besonders erfolgreich. Sein „Junger Mann mit Strohhut“ aus 1821 erzielte 38.400 € (HP 30.000 €), seine „Sumpflandschaft bei Abendbeleuchtung“ aus 1824 brachte 33.280 € (HP 26.000 €) ein. Ein weiteres Highlight bescherte Markus Pernhart – der bergsteigende Maler schuf um die Mitte der 1850er-Jahre den „Großglockner“, der bei 57.600 € (HP 45.000 €) zugeschlagen wurde. Damit wurde der dritthöchste Preis für ein Gemälde dieses Künstlers eingefahren.
Auch ein Jugendwerk des Tiroler Malers Albin Egger-Lienz erregte viel Interesse. Sein fast lebensgroßer „Andreas Hofer“, 1894 nach Franz von Defregger gemalt, steht für seine Beschäftigung mit dem Tiroler Freiheitskampf. Gleichzeitig beweist es seine Verbundenheit und Verehrung für seinen Förderer und Landsmann Defregger. Dieses monumentale Bild wechselte für 166.400 € (HP 130.000 €) den Besitzer.
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